14.08.2023, 12:49 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Schon alleine der bloße Gedanke an Spinnen löst bei vielen blanke Panik aus. Da ist es wenig tröstlich, dass es viele Krabbler gibt, die wesentlich größer – und für viele damit auch angsteinflößender – sind, als die Spinnen, die natürlich in unseren Breitengeraden vorkommen.
Wer schon dachte, dass die hiesige Große Winkelspinne (Eratigena atrica) mit einer Körperlänge von etwa 1,5 Zentimeter Länge und einer Beinspannweite von zehn Zentimetern riesig ist, der dürfte beim Anblick der weltweit größten Spinnen gar nicht mehr aus dem Staunen herauskommen. Im Folgenden stellen wir die größten Spinnen der Weilt vor.
Übrigens: Wer sichergehen möchte, dass sich die Große Winkelspinne nicht mit ihren acht Beinchen und acht Augen bei einem zum Überwintern einnistet, der sollte Zuhause penibel auf Sauberkeit achten. Da Essenskrümel und Schmutz Schädlinge anziehen, locken diese im Umkehrschluss auch Spinnen wie die Große Winkelspinne an, da die dort ihre Netze aufbauen, wo sie Beute vermuten. Dabei bevorzugen die Krabbler dunkle Ecken und hausen gerne hinter Möbeln oder unter Bodenleisten.
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Welche Spinne ist am größten?
Doch welche Spinne ist denn nun die größte der Welt? Diese Frage lässt sich leider nicht ganz eindeutig beantworten, da die Antwort – je nachdem wie man misst – unterschiedlich ausfällt. Dabei gibt es zwei verschiedene Ansätze: Entweder man misst nur die Körpergröße oder auch die Beinspannweite. In beiden Fällen spielt aber die Goliath-Vogelspinne ganz weit vorn mit. Mit einer Körpergröße von bis zu 12 Zentimetern und einer Beinspannlänge von bis zu 30 Zentimetern (!) gilt die Riesenvogelspinne laut dem Guinessbuch der Rekorde als die größte Vogelspinne überhaupt.
Goliath-Vogelspinne
Wenn man rein nach Körpergröße geht, ist die Theraphosa blondi – so ihr wissenschaftlicher Name – nicht nur größer als ein Meerschweinchen, sondern gilt auch als die größte Spinne der Welt. Ihr Gift ist für Menschen zwar nicht tödlich, aber ihre über zwei Zentimeter langen Beißklauen sind länger als die Eckzähne vieler Hunde. Deshalb empfiehlt es sich die Tiere besser in Ruhe zu lassen, da sie im Zweifelsfall recht aggressiv werden können und ein Biss gut wehtun kann.
Die stark behaarte Riesenvogelspinne liebt hohe Temperaturen um die 30 Grad bei hoher Luftfeuchtigkeit, weshalb man sie überwiegend in den tropischen Regenwäldern Südamerikas und im Norden Brasiliens finden kann. Allerdings kommt sie auch in Surinam oder Französisch-Guyana vor. Was für einige möglicherweise etwas überraschend klingen mag: Die Goliath-Vogelspinne gehört zu den essbaren Spinnen und wird bei einigen südamerikanischen Ureinwohnern sogar gegessen. Geschmacklich soll sie Krabben oder Hummern ähneln, heißt es. Sollten sie nicht im Kochtopf landen, können die Weibchen der Vogelspinnen im Schnitt zwischen 15 und 25 Jahre alt werden – also älter als die meisten Hunde und Katzen.
Laotische Riesenkrabbenspinne
Wenn man nach der Beinspanne geht, dann krabbelt die „Heteropoda Maxima“ mit einer Beinspannweite von bis zu 35 Zentimetern auf den ersten Platz des Siegertreppchens. Allerdings hat sie dafür mit maximal fünf Zentimetern einen vergleichsweise kleinen Körper. Dank ihrer langen Beine kann sich die Riesenkrabbenspinne sehr schnell fortbewegen. Die Wahrscheinlichkeit ihr in freier Wildbahn zu begegnen ist eher gering, wenn man sich nicht zufällig im südostasiatischen Raum befindet. Denn wie der Name schon vermuten lässt, trifft man die Laotische Riesenkrabbenspinne ausschließlich in Laos. Und selbst dort eigentlich nur in den Kalksteinhöhlen in der Provinz Cammon.
Dank ihres flachen Körpers können sich die Spinnen in den Vorsprüngen und Spalten der Höhlen verstecken und dort ihren Eikokon und den Nachwuchs bewachen. Sollte man dennoch mal einer Laotische Riesenkrabbenspinne in freier Wildbahn über den Weg laufen, besteht kein Grund zur Panik: Denn auch wenn sie recht kräftig zubeißen könnte, ergreift sie höchstwahrscheinlich die Flucht. Und auch wenn nicht – ihr Biss ist für Menschen zwar ungefährlich, kann aber allergische Reaktionen hervorrufen. Wenn Sie wissen wollen, welche Spinnen hierzulande die giftigsten sind, geht es hier zum passenden Artikel: Das sind die 6 giftigsten Spinnen Deutschlands.
Deshalb wird diese Spinne auch „Jägerspinne“ genannt
Auf dem Speiseplan der Laotische Riesenkrabbenspinne stehen Insekten und andere wirbellose Tiere, die sie nicht mithilfe von Netzen fangen, sondern direkt Jagd auf sie machen. Mithilfe von selbst verursachten Vibrationen wird das Beutetier aufgespürt und mit den Vorderbeinen gepackt, während mit den Giftklauen das Gift in das Opfer injiziert wird. Im Anschluss wird die getötete Beute von der Riesenkrabbenspinne ausgesaugt. Dieser Jagdtechnik verdankt die Heteropoda maxima auch weitere Trivialnamen wie im englischen „Huntsman Spider“, „Huntsman“ oder auch auf Deutsch „Jägerspinne“.
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Die Liste der größten Spinnenarten
Neben der Goliath-Vogelspinne und der Riesenkrabbenspinne gibt es noch andere besonders große Spinnenarten:
- Poecilotheria rajaei, auch „Gesichtsgroße Vogelspinne“ genannt, erreicht eine Größe von 20 cm.
- Wolfsspinnen (Lycosidae), erreichen eine Körperlänge von 4 cm
- Walzenspinnen (Solifugae), können von Kopf bis Hinterleib bis zu 7 cm messen
- Seidenspinnen (Nephila), können eine Körpergröße von 5 cm erreichen
Die größte, die jemals gelebt hat, ist übrigens die Megarachne. Sie krabbelte vor rund 100 Millionen Jahren über die Erde. Anhand von Fossilien wurde ihre Beinspannweite auf bis zu 70 Zentimeter geschätzt.
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Quellen
- Galileo.tv, „Riesenspinnen: Was ist die größte Spinne der Welt?“, (Aufgerufen am 12.06.2023)
- Galileo.tv, „Bei Kälte hast du einen neuen Mitbewohner: die Große Winkelspinne“, (Aufgerufen am 12.06.2023)
- Faszination-regenwald.de, „Die Riesenvogelspinne – größte Spinne der Welt“, (Aufgerufen am 12.06.2023)
- „Suedkurier.de“, „Krabbelnde Riesentiere: Welche ist die größte Spinne der Welt?“, (Aufgerufen am 12.06.2023)
- „Dw.com“, „Die Riesenvogelspinne – eine sanfte Monsterspinne“, (Aufgerufen am 12.06.2023)
- „Cosmopolitan.de“, „Die größte Spinne der Welt: Nichts für schwache Nerven“, (Aufgerufen am 12.06.2023)