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Designer Dogs

Vor- und Nachteile von Hybridhunden

Der Labradoodle, eine Hybridhund Art, liegt entspannt auf einer Parkbank.
Hybridhunde, wie der Labradoodle, werden immer beliebter – doch halten die Züchtungen auch, was sie versprechen? Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

18.09.2022, 09:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Sie heißen Labradoodle, Cockapoo, Puggle oder Maltipoo und sollen nur die besten Eigenschaften ihrer Eltern mitbringen. Sogenannte Hybridhunde – auch Designer Dogs genannt – entstehen durch die gezielte Verpaarung reinrassiger Eltern. Auf diese Weise sollen liebe, kinderfreundliche Vierbeiner entstehen, die sogar für Allergiker geeignet sind. Doch geht diese Rechnung wirklich auf? Was ist dran an Designer Dogs wie Labradoodle und Co?

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Es klingt einfach zu schön: Aus der Kreuzung eines reinrassigen Labrador Retrievers und eines reinrassigen Pudels entsteht ein niedlicher Labradoodle, der gutmütig wie ein Labi ist und so wenig haart wie ein Pudel. Andere beliebte Designer Dogs sind beispielsweise Puggles, die aus der Verpaarung von Mops und Beagle hervorgehen. Des Weiteren gibt es die Cockapoos, eine Kreuzungen aus English Cocker Spaniel und Pudel. Seit einigen Jahren werden diese Hybridhunde gezielt als Familienhunde mit besten Wesensmerkmalen vermarktet. Ein solcher Welpe kann zwischen 1200 und 3000 Euro kosten. Tierschützer sehen Designer Dogs allerdings kritisch. Und das hat gleich mehrere Gründe.

Häufige Probleme bei Designer Dogs

Die vollmundigen Versprechen, Designer Dogs würden nur die besten Merkmale ihrer Elterntiere in sich vereinen, lassen sich kaum halten. Denn welche Gene sich bei der Vererbung durchsetzen, lässt sich bei Hybridhunden kaum vorhersagen. Während andere Hunderassen über Jahrhunderte hinweg gezielt so gezüchtet wurden, dass beispielsweise geschickte Jagdhunde oder kluge Hütehunde entstanden sind, handelt es sich bei Designer Dogs immer um Kreuzungen der ersten Generation. Das bedeutet: Verpaart man zwei Labradoodles miteinander, entstehen immer Mischlinge mit völlig unvorhersehbarem Aussehen und Charakter.

Zum anderen können Designer Dogs diverse gesundheitliche Probleme mitbringen. Gibt es im Stammbaum der Elterntiere Erbkrankheiten, beispielsweise Gelenkprobleme, kann sich dies durchaus auf den Welpen übertragen. Es ist also nicht gesagt, dass durch die Kreuzung zweier reinrassiger Hunde ein gesunder Mix entsteht – im Gegenteil: Die negativen Eigenschaften der Elterntiere können sich auch summieren, sodass im schlimmsten Fall ein chronisch krankes Tier mit geringer Lebenserwartung daraus hervorgeht.

Durch die Verpaarung zweier völlig unterschiedlicher Rassen kann auch eine explosive Mischung entstehen. Beispielsweise gibt es Versuche, durch die Kreuzung von Mops und Beagle dem Mops seine extreme Kurzschnäuzigkeit und seine Atemprobleme zu nehmen. Was an sich wie ein guter Gedanke klingt, kann allerdings auch nach hinten losgehen. Denn der Puggle – der Hybridhund, der aus dieser Verbindung entsteht – kann den Jagdtrieb des Beagles und die Kurzatmigkeit des Mopses in sich vereinen. Keine guten Voraussetzungen für ein schönes Hundeleben. Mehr noch: Manchmal wird auch ein kleiner Hund geboren, der das Gebiss einer großen Rasse vererbt bekommen hat. Das kann zu Zahnfehlstellungen führen.

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Ein Labradoodle (Hybridhund) steht vor einer bunten Wiese
Hybridhunde wie der Labradoodle sollen das beste von zwei Rassen vereinen, das klappt aber leider nicht immer. Foto: Pexels

Sind Hybridhunde als eigenständige Rassen anerkannt?

Offizielle Verbände wie die Fédération Cynologique Internationale (FCI) erkennen Designer Dogs bisher nicht als eigenständige Rassen an. Es wird noch mehrere Generationen dauern, bis aus Hybridhunden wie Labradoodle, Golden Doodle und Co. Hunderassen mit festgelegten Rassestandards geworden sind. Zwar gibt es neu gegründete Vereine, die sich der Zucht der beliebten Modehunde verschrieben haben – denn die Nachfrage ist schließlich da. Doch anders als seriöse Züchter anerkannter Rassen müssen die Züchter von Designer Dogs keine Mindestanforderungen erfüllen. Es sind keine besonderen Untersuchungen, Papiere oder gar Kontrollen vorgeschrieben, um teure Welpen wie Cockapoo oder Schnoodle zu erschaffen und zu verkaufen. Das ruft natürlich unseriöse Vermehrer auf den Plan, die alles andere als das Tierwohl im Sinn haben. Insbesondere von Spontankäufen und vermeintlichen Schnäppchen im Internet ist dringend abzuraten.

Sind Designer Dogs besonders für Allergiker geeignet?

Ein Argument, mit dem viele Designer Dogs immer wieder angepriesen werden, ist ihre angebliche Allergikerfreundlichkeit. Aus diesem Grund wird bei verschiedenen Hybridhunden wie etwa Yorkiepoo, Maltipoo und Labradoodle der Pudel eingekreuzt: Diese Rasse gilt als besonders verträglich bei Hundehaarallergie. Ob dies allerdings auch für die Nachkommen eines Pudels gilt, der beispielsweise mit einem Yorkshire Terrier oder Malteser verpaart wurde, ist keinesfalls vorhersagbar. Denn es ist durchaus möglich, dass sich hier die Gene des anderen Elternteils durchsetzen.

Da der Welpe noch nicht die entsprechenden Allergene produziert, kann es sein, dass sich die Allergie bei Herrchen oder Frauchen erst nach und nach entwickelt. Dann muss das liebgewonnene Familienmitglied schlimmstenfalls wieder abgegeben werden – und der teure Modehund landet im Tierheim.

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