
9. Mai 2025, 11:13 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Der Maltipoo ist ein charmanter Hybridhund, der die Intelligenz des Pudels mit der anhänglichen Natur des Maltesers verbindet. Mit seinem teddybärartigen Aussehen und dem lockigen oder welligen Fell hat er in den letzten Jahren besonders bei Familien, Allergikern und Stadtbewohnern an Beliebtheit gewonnen.
Als sogenannte Designerhunde erfreuen sich Maltipoos zunehmender Nachfrage. Entstanden aus der Kreuzung von Malteser und Toy-, Zwerg- oder Kleinpudel, sind sie jedoch keine anerkannte Hunderasse und unterliegen keinem offiziellen Rassestandard. Gerade das macht sie zum Überraschungspaket: Aussehen, Größe und Charaktereigenschaften können stark variieren, ebenso wie gesundheitliche Veranlagungen. Trotz ihrer geringen Größe sind Maltipoos keine reinen Schoßhunde – sie benötigen Bewegung, geistige Auslastung und eine konsequente Erziehung. Ihre angebliche Allergikerfreundlichkeit ist wissenschaftlich nicht belegt und darf nicht als Kaufargument missverstanden werden. Wer einen Maltipoo anschafft, sollte sich der Herausforderungen bewusst sein, die mit Hybridhunden verbunden sind – aber auch der vielen positiven Eigenschaften, die diesen kleinen Begleithund auszeichnen.
Herkunft
Der Maltipoo entstand in den 1980er-Jahren in den USA, als erste gezielte Kreuzungen zwischen Maltesern und Pudeln vorgenommen wurden. Ziel war es, einen kleinen, intelligenten und möglichst allergikerfreundlichen Begleithund zu schaffen. Die Ursprünge dieser Zuchtidee reichen jedoch noch weiter zurück: Bereits in Australien wurde mit dem Labradoodle eine ähnliche Kreuzung für Allergiker entwickelt. Pudel, ursprünglich Jagdhunde für Wasserwild, und Malteser, klassische Gesellschaftshunde, ergänzen sich in Temperament und Körperbau gut.
Dennoch ist die genetische Kombination nicht immer vorhersehbar – besonders bei Kreuzungen über die erste Generation hinaus („F2“ oder „Fx“) kann es zu stark variierenden Eigenschaften kommen. Da der Maltipoo von keinem offiziellen Verband wie der FCI anerkannt ist, unterliegen Züchter keinen verbindlichen Auflagen. Dies birgt ein erhöhtes Risiko unseriöser Vermehrung. In Deutschland erfreut sich der Maltipoo dennoch wachsender Beliebtheit und wird oft als idealer Familienhund vermarktet.
Aussehen & Fell
Das Erscheinungsbild des Maltipoos kann stark variieren – abhängig davon, ob der Pudel- oder Malteseranteil dominiert. Meist zeigt er eine Schulterhöhe von 20 bis 35 Zentimetern und ein Gewicht zwischen 2,5 und 10 Kilogramm. Typisch sind ein kompakter Körperbau, hängende Schlappohren und große, runde Augen, die dem Hund seinen charakteristischen „Teddy-Look“ verleihen.
Das Fell ist meist mittellang, lockig oder wellig, mit einer weichen, flauschigen Textur. Da Malteser ausschließlich weiß sind, bestimmt der Pudel die Farbvielfalt des Maltipoos: Möglich sind Weiß, Creme, Apricot, Braun, Grau, Schwarz sowie zweifarbige oder gescheckte Varianten. Der Maltipoo hat keine Unterwolle, was ihn kälteempfindlich macht. Gleichzeitig haart er wenig, was jedoch nicht automatisch bedeutet, dass er pflegeleicht oder allergikerfreundlich ist. Besonders bei lockigem Fell besteht eine hohe Neigung zur Verfilzung – regelmäßiges Bürsten und professionelles Trimmen sind daher unerlässlich.
Charakter & Gemüt
Der Maltipoo gilt als freundlich, verspielt und menschenbezogen. Er liebt die Nähe zu seiner Bezugsperson und zeigt sich meist anhänglich, verschmust und lernfreudig. Je nach Genetik können seine Wesenszüge variieren: Während der Pudel eine ausgeprägte Intelligenz und Arbeitsbereitschaft mitbringt, ist der Malteser eher sanftmütig und ruhig. Insgesamt zeigt sich der Maltipoo als sozialverträglicher Hund, der gut mit Kindern, Artgenossen und oft auch Katzen zurechtkommt – vorausgesetzt, er wurde entsprechend sozialisiert.
Er verfügt über eine mittlere Aktivität, reagiert sensibel auf Stimmungen in seiner Umgebung und bellt bei Aufregung oder neuen Reizen durchaus intensiv. Dennoch lässt sich mit frühzeitiger Erziehung sein Bellverhalten gut kontrollieren. Seine Lebensfreude, Neugierde und Anpassungsfähigkeit machen ihn zu einem beliebten Begleithund – für Singles, Senioren und Familien gleichermaßen.
Erziehung
Dank seiner Intelligenz und sozialen Bindungsfähigkeit lässt sich der Maltipoo in der Regel gut erziehen. Dabei ist eine liebevolle, aber konsequente Erziehung besonders wichtig – übermäßige Härte kann sein Vertrauen nachhaltig beeinträchtigen. Frühzeitige Gewöhnung an Umweltreize, andere Tiere, Alltagsgeräusche und Pflegehandlungen sind essenziell.
Besonders wichtig sind Impulskontrolle, Leinenführigkeit und ein zuverlässiger Rückruf. Aufgrund seiner Sensibilität reagiert der Maltipoo gut auf positive Verstärkung. Für Anfänger empfiehlt sich der Besuch einer Hundeschule, um die Sozialisierung zu unterstützen und typische Herausforderungen wie Bellfreude oder Trennungsangst gezielt anzugehen. Wichtig ist es, Regeln von Beginn an durchzusetzen und nicht dem Charme des kleinen Hundes nachzugeben – sonst übernimmt der Maltipoo schnell die Führung.
Richtige Haltung & Pflege
Der Maltipoo ist anpassungsfähig und kann in einer Stadtwohnung ebenso gut leben wie in einem Haus mit Garten – entscheidend ist seine Nähe zum Menschen. Er braucht tägliche Spaziergänge, mentale Auslastung durch Suchspiele, Tricks oder leichte Agility-Übungen und regelmäßigen Sozialkontakt. Wichtig ist, ihn nicht zu lange allein zu lassen – vier bis sechs Stunden sollten das Maximum sein. Mit klarer Struktur, Bewegung und liebevoller Zuwendung fühlt sich der Maltipoo in vielen Lebensmodellen wohl.
Aufgrund seines dichten Fells muss er mehrfach wöchentlich gebürstet werden, um Verfilzungen zu vermeiden. Regelmäßige Besuche beim Hundefriseur zum Trimmen sind oft notwendig. Die Pflege umfasst außerdem Krallen schneiden, Ohren reinigen und Zahnpflege. Da der Maltipoo leicht friert, sollte er im Winter einen Hundemantel tragen.
Ernährung
Maltipoos stellen keine besonderen Ansprüche an ihr Futter, dennoch sollte es hochwertig und bedarfsorientiert sein. Eine Kombination aus Nass- und Trockenfutter kann hilfreich sein, da beide Elterntiere zu wählerischem Fressverhalten neigen. Ergänzend eignen sich bestimmte Kauartikel zur Zahnpflege und Beschäftigung. Wichtig ist die Aufteilung der Tagesration auf mindestens zwei Portionen, um den kleinen Verdauungstrakt nicht zu überfordern. Übergewicht sollte durch regelmäßige Gewichtskontrolle und angepasste Futtermenge vermieden werden.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Obwohl Maltipoos oft als robust beschrieben werden, können sie wie alle Hybridhunde gesundheitliche Probleme der Elterntiere erben. Besonders verbreitet ist die Patellaluxation, bei der die Kniescheibe aus ihrer Position rutscht – typisch für kleine Hunde. Weitere häufige Gesundheitsprobleme betreffen Augen (z. B. progressive Retinaatrophie), Haut (Allergien, Reizungen) und Zähne (Zahnstein, Zahnverlust). Auch Hypoglykämie tritt gelegentlich bei sehr kleinen Maltipoos auf. Da es keinen verbindlichen Rassestandard gibt, ist die Gesundheitsvorsorge stark von der Sorgfalt des Züchters abhängig. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind unerlässlich, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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Der Maltipoo im Überblick
- Größe & Gewicht: 20–35 cm Schulterhöhe, 2,5–10 kg (abhängig von der Pudelvarietät)
- Fell: Wellig bis lockig, mittellang bis lang, keine Unterwolle, regelmäßige Pflege notwendig
- Farben: Weiß, Creme, Apricot, Grau, Braun, Schwarz, oft auch zweifarbig oder gescheckt
- Wesen: Verspielt, anhänglich, sozialverträglich, intelligent, bellfreudig bei Reizüberflutung
- Haltung: Geeignet für Wohnung & Haus, braucht viel Nähe, moderate Bewegung & Beschäftigung
- Besonderheiten: Kein offizieller Rassestandard, potenzielle Gesundheitsrisiken durch unkontrollierte Zucht