Nicht nur Menschen, auch Katzen schnarchen manchmal. PETBOOK erklärt, in welchen Fällen die nächtlichen Schlafgeräusche unbedenklich sind und wann man lieber einen Tierarzt aufsuchen sollte.
Viele Katzenhalter, die ihre Tiere ins Schlafzimmer lassen, haben es bestimmt schon einmal selbst erlebt: Man wacht nachts auf, weil immer wiederkehrende Schnarchgeräusche des Tieres den Schlaf stören. In vielen Fällen reicht es, die Katze sanft zu stupsen, damit sie sich in eine andere Position legt und schon herrscht wieder Ruhe. Doch es kann auch andere Ursachen geben, wenn die Katze plötzlich schnarcht.
Harmlose Ursachen, warum die Katze schnarcht
Nicht immer müssen medizinische Gründe hinter den nächtlichen Schnarchgeräuschen einer Katze stecken. Wie auch beim Menschen kann entspanntes Schlafen bei den Tieren zu einer Erschlaffung des Gaumensegels führen. Dies begünstigt Schnarchen. Weitere ungefährliche Ursachen sind unter anderem:
Schlafposition
Schläft die Katze mit dem Kopf in einer erhöhten Position, zum Beispiel auf einem Kissen, kann es vorkommen, dass die Luftröhre leicht gedrückt wird, was zum Schnarchen führt. Des Weiteren kann die Rückenlage mit nach oben zeigendem Kopf Schlafgeräusche begünstigen, da auch in diesem Fall das Gaumensegel abgesenkt wird.
Viele Katzen rollen sich zudem gerne zum Schlafen ein. Auch diese Position ist nicht optimal für eine uneingeschränkte Atmung. Schnarcht die Katze nur in den beschriebenen Schlafpositionen, gibt es meist keinen Grund zur Sorge.
Wohlbefinden
Wenn sich Katzen bei ihren Besitzern richtig wohlfühlen, dann dösen sie nicht nur neben ihnen, sondern verfallen in einen entspannten Tiefschlaf. In dieser Phase des Schlafs entspannt sich die Rachenmuskulatur und die Atemwege verengen sich. Das Tier äußert ein wohliges Schnarchen.
Polypen
Die Schnarchgeräusche der Katze könnten auch von der Bildung von Polypen im Nasen- oder Rachenraum stammen. Kleinere Polypen, die unverändert bleiben, sind mehrheitlich kein Grund zur Sorge. Sie müssen nicht operativ entfernt, aber durchaus beobachtet, werden.
Rassetypisches Schnarchen
Manche Katzenrassen neigen häufiger zu Atemgeräuschen beim Schlafen als andere. Unter anderem haben die Perserkatze und die Britisch Kurzhaar durch die Zucht bedingt sehr kurze Köpfe. Die verkürzten Nasengänge und Schnauzen dieser Tiere führen dazu, dass sie allgemein weniger Luft bekommen. Auch durch den kleinen Unterkiefer neigen kurzköpfige Rassen eher zum Schnarchen.

Medizinische Gründe dafür, dass die Katze schnarcht
Wenn Katzen plötzlich zu schnarchen beginnen, oder sich die Schlafgeräusche schlagartig verschlimmern, ist dies in der Regel ein Fall für den Tierarzt. Denn Tiere, die sonst nicht zu Atemgeräuschen neigen, könnten unter verschiedenen Krankheiten leiden. Aufmerksam sein sollte man bei:
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Übergewicht
Wenn eine übergewichtige Katzen schnarcht, ist dies – wie beim Menschen auch – ein erstes Alarmsignal. Krankhaftes Übergewicht, also Adipositas, kann nämlich dazu führen, dass die Atmung des Tieres durch eine Fettschicht behindert wird. Ein zu hohes Gewicht kann zu weiteren körperlichen Symptomen und Krankheiten wie Diabetes führen.
Apnoe
Apnoe – oder auch nächtliche Atemaussetzer – sind in vielen Fällen durch Übergewicht bedingt. Im schlimmsten Fall werden die Luftröhre und Lunge so beeinträchtigt, dass die Atmung der Katze während des Schlafes komplett aussetzt. Das Schnarchen ist in diesem Fall recht laut.
Apnoe tritt in zwei Formen auf: kurze, wiederkehrende oder aber längere Atemstillstände. Während der Aussetzer entsteht ein Sauerstoffmangel, der zu ernsthaften Schäden an Gehirn und Herz-Kreislauf-System führen kann. Daher sollte man bei allen Formen der Atemaussetzer definitiv einen Tierarzt aufsuchen.
Allergien
Auch Allergien können zu verengten Atemwegen bei der Katze führen. Gerade, wenn bei dem Tier bereits Unverträglichkeiten bekannt sind, kann allergisches Schnarchen ein Zeichen für einen sich verschlimmernden Zustand sein, der beginnt sich auf Lunge und den gesamten Atmungsapparat auszuwirken.
Parasiten und andere Fremdkörper
Würmer oder Parasiten können zu Schwellungen der Luftröhre führen. Besonders Freigänger sollten regelmäßig entwurmt werden, da Katzen von vielen verschiedenen Würmern, u. a. Spul-, Band- oder Hakenwürmern, befallen sein können. In der Regel wird ein Wurmbefall jedoch lange, bevor er die Atemwege erreicht, behandelt. Anders verhält es sich bei Lungenwürmern, welche zwar relativ selten bei Katzen auftreten, die aber aufgrund des direkten Befalls des Atemorgans schnell behandelt werden müssen.
Je nachdem, wie sich die Katze ernährt, können auch Fremdkörper, wie Federn- oder Knochenstücke, die Atemwege beeinträchtigen. Wenn das Tier nicht dazu in der Lage ist, diese Fremdkörper selbst herauszuwürgen oder herauszuhusten, muss der Tierarzt helfen.
Auch größere Polypen könnten die Atmung des Tieres beeinträchtigen und zu mangelnder Sauerstoffversorgung der Katze führen. Diese sollten durch den Tierarzt begutachtet und dann entweder abgetragen oder komplett entfernt werden.
Infekte
Wenn das plötzliche Schnarchen der Katze auch von Röcheln begleitet wird, ist dies in den meisten Fällen ein Zeichen für einen Infekt in den Atemwegen. Auch Katzen können Bronchitis, Lungenentzündung oder grippale Infekte bzw. Erkältungen bekommen.
Häuft sich das Schnarchen zu bestimmten Jahreszeiten, kann dies auch an saisonal auftretenden Krankheiten liegen. Gerade, wenn die Katze zu Erkältungen neigt, kann man ihr bereits, bevor der Herbst beginnt, einen wärmeren Schlafplatz einrichten.
Tumore
Auch bösartige Wucherungen können die Atemwege der Katze von innen sowie außen beeinträchtigen. In diesen Fällen ist das Schnarchen häufig nicht das einzige Symptom, sondern das Tier hat ebenfalls Atembeschwerden, wenn es wach ist oder frisst.
Quellen
- Katzenwelt.net, „Katze schnarcht“ (aufgerufen am 13.9.2022)
- Agila.de, „Wenn die Katze schnarcht“ (aufgerufen am 13.9.2022)
- Praxistipp.Focus.de, „Katze schnarcht: Das sind die Ursachen“ (aufgerufen am 13.9.2022)