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Übergewicht, Allergien, ...

13 Gründe, warum Katzen schnarchen und wann man zum Tierarzt sollte

Zwei Katzen liegen eingerollt nebeneinander und schnarchen
Wenn Katzen zusammengerollt schlafen, kann es dazu kommen, dass ihre Atemwege verengt sind, und sie etwas schnarchen. Es kann aber auch medizinische Gründe dafür geben, die nicht so harmlos sind. Foto: Getty Images
Louisa Stoeffler
Redakteurin

07.02.2024, 11:19 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Nicht nur Menschen, sondern auch Katzen schnarchen manchmal. PETBOOK erklärt, in welchen Fällen die nächtlichen Schlafgeräusche unbedenklich sind und wann man lieber einen Tierarzt aufsuchen sollte.

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Viele Katzenhalter, die ihre Tiere ins Schlafzimmer lassen, haben es bestimmt schon einmal selbst erlebt: Man wacht nachts auf, weil immer wiederkehrende Schnarchgeräusche des Tieres den eignen Schlaf stören. In vielen Fällen reicht es, die Katze sanft zu stupsen, damit sie sich in eine andere Position legt und schon herrscht wieder Ruhe. Doch es kann auch andere und bedenklichere Ursachen geben, wenn die Katze plötzlich schnarcht.

4 zunächst harmlose Ursachen, warum die Katze schnarcht

Nicht immer müssen medizinische Gründe hinter den Schnarchgeräuschen einer Katze stecken. Wie auch beim Menschen kann entspanntes Schlafen bei den Tieren zu einer Erschlaffung des Gaumensegels führen. Dies begünstigt Schnarchen. Ob der Grund für das Schnarchen wirklich harmlos ist, lässt sich an folgenden Fragen ablesen:

  • die Katze schnarcht seit längerer Zeit/ das Schlafverhalten ändert sich nicht plötzlich
  • das Schnarchen ist leise und hat immer dieselbe Frequenz und Tonhöhe
  • das Tier hat beim Schnarchen keine plötzlichen Aussetzer und wacht dabei nicht auf

Weitere ungefährliche Ursachen sind unter anderem:

Schlafposition

Schläft die Katze mit dem Kopf in einer erhöhten Position, zum Beispiel auf einem Kissen, kann es vorkommen, dass die Luftröhre leicht gedrückt wird, was zum Schnarchen führt. Des Weiteren kann die Rückenlage mit nach oben zeigendem Kopf Schlafgeräusche begünstigen, da auch in diesem Fall das Gaumensegel abgesenkt wird.

Viele Katzen rollen sich zudem gern zum Schlafen ein. Auch diese Position ist nicht optimal für eine uneingeschränkte Atmung. Schnarcht die Katze nur in den beschriebenen Schlafpositionen, gibt es meist keinen Grund zur Sorge.

Wohlbefinden

Wenn sich Katzen bei ihren Besitzern richtig wohlfühlen, dann dösen sie nicht nur neben ihnen, sondern verfallen in einen entspannten Tiefschlaf, egal, ob tagsüber oder nachts. In dieser Phase des Schlafs entspannt sich die Rachenmuskulatur und die Atemwege verengen sich. Das Tier äußert ein wohliges Schnarchen.

Polypen

Die Schnarchgeräusche der Katze könnten auch von der Bildung von Polypen im Nasen- oder Rachenraum stammen. Kleinere Polypen, die unverändert bleiben, sind mehrheitlich kein Grund zur Sorge. Sie müssen in vielen Fällen nicht operativ entfernt, aber durchaus beobachtet werden.

Rassetypisches Schnarchen

Manche Katzenrassen neigen häufiger zu Atemgeräuschen beim Schlafen als andere. Unter anderem haben die Perserkatze und die Britisch Kurzhaar durch die Zucht bedingt sehr kurze Köpfe. Die verkürzten Nasengänge und Schnauzen dieser Tiere führen dazu, dass sie allgemein weniger Luft bekommen. Auch durch den kleinen Unterkiefer und veränderten Gaumensegel neigen kurzköpfige Rassen eher zum Schnarchen. Solange die Tiere dadurch nicht in der Erholsamkeit ihres Schlafes beeinträchtigt werden, ist dies zunächst kein Grund zur Sorge.

Eine Katze schläft eingerollt in einem Karton
Eine Katze rollt sich zum Schlafen gerne ein. Werden die Atemwege dabei zu sehr gedrückt, kann es sein, dass sie schnarcht Foto: Getty Images

Medizinische Gründe dafür, dass die Katze schnarcht

Wenn Katzen plötzlich zu schnarchen beginnen, oder sich die Schlafgeräusche schlagartig verschlimmern, ist dies in der Regel ein Fall für den Tierarzt. Denn Tiere, die sonst nicht zu Atemgeräuschen neigen, könnten unter verschiedenen Krankheiten leiden.

Auch zeigen sich häufig auch weitere, körperliche Anzeichen, die ein Indikator für krankhaftes Schnarchen sind:

  • das Tier bekommt auch im Wachzustand schlechter Luft
  • die Katze röchelt im Schlaf
  • sie hat Atemaussetzer
  • sie wird immer wieder wach und kann nicht entspannt schlafen
  • das Tier zeigt weitere Symptome wie Gewichtsverlust, Niesen, Schniefen, Atemgeräusche, Fieber oder Appetitverlust

Auch interessant: Wie erkennt man einen guten Tierarzt?

9 Ursachen für Schnarchen bei Katzen, die mit dem Tierarzt abgeklärt und behandelt werden sollten

Alle diese Symptome können verschiedene Grunderkrankungen zur Ursache haben. Aufmerksam sein sollte man bei:

Übergewicht

Wenn eine übergewichtige Katze schnarcht, ist dies – wie beim Menschen auch – ein erstes Alarmsignal. Krankhaftes Übergewicht, also Adipositas, kann nämlich dazu führen, dass die Atmung des Tieres durch eine Fettschicht behindert wird, die Atemwege und Lunge belastet. Ein zu hohes Gewicht kann außerdem zu weiteren körperlichen Symptomen und Krankheiten wie Diabetes führen.

Apnoe

Apnoe – oder auch nächtliche Atemaussetzer – sind in vielen Fällen ebenfalls durch Übergewicht bedingt, können aber auch andere Ursachen wie Epilepsie haben. Im schlimmsten Fall werden die Luftröhre und Lunge so beeinträchtigt, dass die Atmung der Katze während des Schlafes komplett aussetzt. Das Schnarchen ist in diesem Fall recht laut und verstummt dann wieder ganz. Ist die Atemnot der Katze fortgeschritten, wachen die Tiere auf, da ihr Gehirn ihnen signalisiert, dass sie ersticken.

Apnoe tritt in zwei Formen auf: kurze, wiederkehrende oder aber längere Atemstillstände. Während der Aussetzer entsteht ein Sauerstoffmangel, der zu ernsthaften Schäden an Gehirn und Herz-Kreislauf-System führen kann. Daher sollte man bei allen Formen der Atemaussetzer definitiv einen Tierarzt aufsuchen.

Allergien

Auch Allergien können zu verengten Atemwegen bei der Katze führen. Gerade, wenn bei dem Tier bereits Unverträglichkeiten bekannt sind, kann allergisches Schnarchen ein Zeichen für einen sich verschlimmernden Zustand sein, der beginnt sich auf Lunge und den gesamten Atmungsapparat auszuwirken.

Diese Form des Schnarchens lässt sich leicht von den anderen abgrenzen, wenn es bei verschiedenen Schlafplätzen unterschiedlich stark vorkommt. Hat das Tier beispielsweise eine Hausstauballergie, schnarcht es weniger, wenn es ein Nickerchen auf dem Boden macht, als wenn es sich ein Plätzchen auf einer Decke, dem Teppich oder der Heizung sucht.

Asthma

Viele Formen des Asthmas entwickeln sich bei Mensch und Tier im Laufe der Zeit. Es gibt allergisches Asthma, aber auch Belastungsasthma. Beide Formen können auch bei Katzen vorkommen. In diesen Fällen verschlimmert sich das Schnarchen meist durch Hausstaub, trockene oder kalte Luft oder auch aufgewirbelte, staubende Katzenstreu. Asthma macht sich darüber hinaus durch Husten oder sogar Anfälle bemerkbar, bei denen die Tiere nicht mehr ausatmen können.

Auch interessant: Wie erkenne ich eine Pollenallergie bei Hund und Katze?

Verletzungen

Auch Verletzungen im Nasen- und Rachenraum können zu Schnarchen bei Katzen führen. Sehr scharfkantiges Katzengras kann beim Kauen zu Reibung oder Rissen in den Schleimhäuten führen, die dann anschwellen und die Atmung behindern. Dies kann sowohl im Rachen, dem Maul als auch in der Nase geschehen.

Aber auch, wenn sich die Katze beim Spielen oder auf der Jagd verletzt hat, sprich sich Nase oder Kopf angestoßen hat, kann es zu einer Behinderung der Atemwege durch Flüssigkeitsansammlung kommen. Meist versuchen die Tiere, diese körperlichen Symptome gut zu verstecken und sich zu putzen, sodass man nicht direkt Blut oder Wundflüssigkeit entdeckt. Die Verletzung fällt erst dann auf, wenn die Katzen entspannt sind und zu schnarchen beginnen.

Parasiten

Würmer oder Parasiten können zu Schwellungen der Luftröhre und Befall der Lunge führen. Besonders Freigänger sollten regelmäßig entwurmt werden, da Katzen von vielen verschiedenen Würmern, u. a. Spul-, Band- oder Hakenwürmern, befallen sein können. In der Regel wird ein Wurmbefall jedoch lange, bevor er die Atemwege erreicht, behandelt. Anders verhält es sich bei Lungenwürmern, welche zwar relativ selten bei Katzen auftreten, die aber aufgrund des direkten Befalls des Atemorgans schnell behandelt werden müssen.

Fremdkörper

Je nachdem, wie sich die Katze ernährt, können auch Fremdkörper, wie Federn- oder Knochenstücke, die Atemwege beeinträchtigen. Wenn das Tier nicht dazu in der Lage ist, diese Fremdkörper selbst herauszuwürgen oder herauszuhusten, muss der Tierarzt helfen.

Infekte

Wenn das plötzliche Schnarchen der Katze auch von Röcheln begleitet wird, ist dies in den meisten Fällen ein Zeichen für einen Infekt in den Atemwegen. Auch Katzen können Bronchitis, Lungenentzündung oder grippale Infekte bzw. Erkältungen bekommen. Schnarchen kann aber auch ein Zeichen für Katzenschnupfen oder -husten sein.

Häuft sich das Schnarchen zu bestimmten Jahreszeiten, kann dies auch an saisonal auftretenden Krankheiten liegen. Gerade, wenn die Katze zu Erkältungen neigt, kann man ihr bereits, bevor der Herbst beginnt, einen wärmeren Schlafplatz einrichten.

Tumore

Größere Polypen und Wucherungen könnten die Atmung des Tieres beeinträchtigen und zu mangelnder Sauerstoffversorgung der Katze führen. Diese sollten durch den Tierarzt begutachtet und dann entweder abgetragen oder komplett entfernt werden.

Gerade bösartige Wucherungen können die Atemwege der Katze von innen sowie außen beeinträchtigen. In diesen Fällen ist das Schnarchen häufig nicht das einzige Symptom, sondern das Tier hat ebenfalls Atembeschwerden, wenn es wach ist oder frisst. Die Heilungschancen bei Krebserkrankungen sind jedoch gut, solange er nur früh erkannt und behandelt wird.

Meine Erfahrung mit Schnarchen bei Katzen

„Mein Kater Remo schnarcht vor allem, wenn er sich zusammengerollt hat und sich besonders wohlfühlt. Häufig höre ich ein kurzes Aufschnarchen, wenn er neben mir auf dem Schreibtisch liegt, gefolgt von einem leichten Schmatzen. Das ist völlig normal und niedlich dazu.
Allerdings hatte er 2023 auch eine Phase, in der er unentwegt nachts in mein Ohr schnarchte, wenn er neben mir auf seinem Kissen lag. In diesem Fall war dies einem beginnenden Übergewicht geschuldet. Es machte sich auch dadurch bemerkbar, dass Remo beim Spielen schnell abgehetzt war und schwer atmete. Dieses Schnarchen hat sich jedoch wieder gegeben, seitdem er auf Diät gesetzt wurde. “Louisa Stoeffler, PETBOOK-Redakteurin
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Quellen

Themen Katzenverhalten
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