Viele Menschen leiden Jahr für Jahr während der Pollenflugzeit unter verschiedenen Symptomen wie Augenbrennen, Kratzen im Hals, Schnupfen und Niesreiz. Sie reagieren allergisch auf Baum-, Gräser- und Kräuterpollen und man spricht vom Heuschnupfen. Doch können auch unsere Tiere eine solche Allergie entwickeln und wie erkennt und behandelt man diese? PETBOOK hat nachgeforscht.
Viele zweibeinigen Allergiker informieren sich auf Pollenflug-Karten im Internet, wann und wo die Pollen von Ambrosia, Beifuß, Brennnessel, Birke, Buche, Erle, Esche, Hasel, Kiefer, Pappel, Roggen, Spitzwegerich, Weide und Gräsern fliegen. Diese Gebiete meiden sie. Früher flogen Pollen hauptsächlich im Frühjahr, doch mittlerweile sind sie bei entsprechendem Wetter bis in den Dezember hinein unterwegs. In ländlichen Gebieten sind die Pollenkonzentrationen morgens besonders hoch, in urbanen Gebieten am Abend, dann zieht sich der geplagte Zweibeiner lieber in geschlossene Räume zurück. Doch nicht nur bei vielen Menschen kribbelt es jetzt in der Nase, auch Hund und Katze können eine Pollenallergie entwickeln.
Welche Symptome können Hund oder Katze bei einer Pollenallergie bekommen?
Reagiert ein Hund oder eine Katze auf Pollen oder Gräser allergisch, schüttet der Körper Histamine aus. Diese führen zu spezifischen Symptomen, die bei Hund und Katze unterschiedlich sein können.
Allergische Symptome auf Pollen beim Hund:
- Atemprobleme
- Appetitmangel
- tränende Augen
- Schwellungen und Rötungen
- Niesen
- Entzündete Stellen auf der Haut
- Juckreiz
- Häufiges Lecken und Reiben von betroffenen Stellen
- Haarausfall
Allergische Symptome auf Pollen bei Katzen:
- Atemprobleme (starkes Ein- und Ausatmen mit Atemgeräuschen)
- Asthma mit Atemnot (Katze kauert sich zusammen)
- Juckreiz
- Hautentzündungen mit Krustenbildung
- Putzzwang und Kratzen
- Haarausfall bzw. kahle Stellen, vor allem am Bauch sowie den Vorder- und Hinterbeinen
Achtung: Bei Katzen sind Anzeichen von tränenden Augen, Niesen und eine laufende Nase meist ein Hinweis auf eine Erkältung und nicht auf eine Pollenallergie.
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Diagnose der Pollenallergie bei Hund oder Katze
Da Allergien verschiedene Ursachen haben können, muss der Tierarzt eine Reihe von Gründen ausschließen, wenn er den sicheren Befund einer Pollenallergie feststellen will. Dazu macht er eine Reihe von Tests, was zeitlich sehr aufwendig ist.
Ausgeschlossen werden müssen:
- Ektoparasitärer Befall (Flöhe, Milben, Zecken etc.)
- Endoparasitärer Befall (Würmer und Einzeller)
- Zytologische Untersuchung der betroffenen Hautstellen
- Futtermittelallergie
Fallen diese Tests negativ aus, wird der Tierarzt das Tier auf eine Umwelt- bzw. Pollenallergie testen. Fällt dieser Test positiv aus, beginnt man mit einer Behandlung.
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So helfen Sie Hund oder Katze, die an einer Pollenallergie leiden
Reagieren unsere Vierbeiner allergisch auf Pollenflug, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Symptome zu mindern.
Die große Gassirunde mit dem Hund sollte in der Stadt in den Morgenstunden zwischen 6 und 8 Uhr stattfinden. Ist die Katze Freigängerin, sollte sie jetzt ihre Runde drehen. Auf dem Land verhält es sich anders. Hier sollte man besser zwischen 19 und 24 Uhr mit dem Hund vor die Tür, und die Katze darf jetzt um die Häuser schleichen. Nach einem Regenschauer nimmt die Pollenkonzentration übrigens ab – die perfekte Zeit zum Gassigehen.
In Zeiten mit starkem Pollenflug sollte man Türen und Fenster geschlossen halten. Kommen die Tiere von draußen ins Haus, sollte man ihnen nicht nur die Pfoten waschen, sondern das ganze Tier mit einem feuchten Tuch abreiben. Auch Augen, Ohren und Maul müssen dabei gesäubert werden.
Um die Pollenbelastung im Haus oder in der Wohnung möglichst gering zu halten, sollten regelmäßig die Böden gewischt und Staub gesaugt werden. Wischen Sie auch Katzen- und Hundekörbe ab, und waschen sie die Textilien wie Kissen und Decken.
Behandlung einer Pollenallergie beim Tierarzt
Wurde die Allergie vom Tierarzt bestätigt, kann eine Behandlung mit folgenden Medikamenten erfolgen:
- Anthistaminika (Cetirizin)
- leichte Kortison-Präparate
- eventuell Schmerzmittel oder homöopathische Globuli
Auch eine Hyposensibilisierung wie beim Menschen ist möglich. Dabei bekommt das Tier den allergieauslösenden Stoff in stetig steigender Dosierung verabreicht. Dadurch soll sich der Körper mit der Zeit an das Allergen gewöhnen. Die Injektionen können vom Halter verabreicht werden.
Quellen
- Tierschutzliga.de, „Pollenallergie beim Hund“ (aufgerufen am 22.8.2023)
- Pollenflug.de, „Vorhersage“ (aufgerufen am 22.8.2023)
- Tractive.com, „Pollenallergie bei Katzen: Ursachen, Symptome & Gegenmaßnahmen“ (aufgerufen am 22.8.2023)