26. Februar 2024, 11:38 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Potenziell kann jeder Hund zur Gefahr werden. Trotzdem gibt es bestimmte Hunde, bei denen manche Menschen lieber die Straßenseite wechseln. In einer Umfrage haben wir 14 Rassen zur Wahl gestellt und wollten von unseren Lesern wissen: Vor welcher Hunderasse haben Sie am meisten Angst? Insgesamt haben über 30.000 Teilnehmer abgestimmt.
Ob wegen ihrer Größe, ihres Aussehens oder des „schlechten Rufs“ – es gibt einige Hunderassen, vor denen Menschen Angst haben. Oft sind es große, schwarze Hunde oder sogenannte „Kampfhunde“. In einer Umfrage wollte PETBOOK von seinen Lesern wissen, vor welcher Hunderasse diese am meisten Angst haben.
Insgesamt standen 14 Hunderassen zur Wahl, die auf der Rasseliste vieler Bundesländer stehen oder in der Beißstatistik weit oben liegen. Nach einer Umfragebeteiligung von 30.297 Lesern steht eine Rasse klar vorn. Katharina Marioth, Hundetrainerin und Gutachterin für Wesenstests, ordnet das Ergebnis für PETBOOK ein und erklärt, warum man nicht vor einer bestimmten Hunderasse Angst haben sollte.
Platz 3: Deutscher Schäferhund
Mit zehn Prozent der Stimmen schafft es der Deutsche Schäferhund auf den dritten Platz der Hunderassen, vor denen die Umfrageteilnehmer am meisten Angst haben (3058 Stimmen). Die Rasse gehört laut der Welpenstatistik des VDH zu den beliebtesten Hunderassen Deutschlands. Gleichzeitig führen Schäferhunde auch die Beißstatstik an und werden als Diensthunde bei Polizei und Bundeswehr eingesetzt, was das Image der Rasse erklären könnte. Bezeichnend ist jedoch, dass der Schäferhund in keinem Bundesland auf der Liste steht.
Platz 2 Pitbull
Den zweiten Platz in unserer PETBOOK-Umfrage belegt der Pitbull mit 13 Prozent der Stimmen. Insgesamt wählten 3877 Teilnehmer diese Rasse. Grausame Hundekämpfe und verantwortungslose Halter haben den American Pitbull Terrier in Verruf gebracht und zu seinem schlechten Image beigetragen.
Platz 1 Bullterrier
Die Hunderasse, vor der die Teilnehmer der PETBOOK-Umfrage am meisten Angst haben, ist der Bullterrier. Mit insgesamt 5439 Stimmen (18 Prozent) liegt er im Voting klar vorn. Die Rasse fällt vor allem durch ihre einzigartige Optik auf: Die Schnauze ist lang und nach unten gebogen und wird „römische Nase“ genannt.
Seinen Ursprung hat der Bullterrier in Großbritannien. Dort wurde die Rasse im 19. gezüchtet, um einen starken, energiegeladenen und mutigen Hund für Hundekämpfe zu schaffen. Heute steht der Bullterrier in mehreren Bundesländern auf der Rasseliste.
Hundetrainerin: »Das Ergebnis überrascht mich nicht
Katharina Marioth, Hundetrainerin und Gutachterin für Wesenstests, kennt sich mit sogenannten „gefährlichen“ Hunden aus. Das Ergebnis der PETBOOK-Umfrage überrascht sie nicht: „Menschen haben statistisch erwiesen mehr Angst vor großen, dunklen Hunden. Schwarze Hunde sitzen weit länger im Tierheim und warten auf ein neues Zuhause.“
Oft ginge es bei der Einordnung, welche Hunderasse als „gefährliche“ gelte, vor allem um optische Merkmale. Das sei jedoch ein Trugschluss, meint Katharina Marioth. So würden Hunde mit einer weißen Blesse werden häufig fehlerhaft den Listenhunden zugeordnet werden, auch wenn in ihnen mehr Anteile anderer Rassen vertreten seien.
Jeder Hund kann zur Gefahr werden
Ginge es nach der Beißstatistik, steht der Mischling ganz vorn, merkt Marioth an – und damit seien nicht die Listenhund-Mischlinge gemeint. „Der durchschnittliche Mischlingshund führt fast bundesweit die Statistiken an“, betont die Hundetrainerin. Auch ganz vorn lägen Dackel, Labrador und Golden Retriever.
Tatsächlich käme es aber weniger auf die Rasse als auf die Halter an, meint Marioth. „Jeder Hundebesitzer, der seinen Hund nicht einschätzen kann und das Verhalten seines Hundes auf sich projiziert, ist eine Gefahr. Jeder Hund kann beißen. Ob aus Schmerz, aus Unverständnis, aus gewaltvoller Beziehung oder aus mangelnder Er- bzw. Beziehung – um nur einige Ursachen zu nennen.“
Woher kommt die Angst vor bestimmten Rassen?
Angst vor bestimmten Hunden zu haben, sei laut der Hundetrainerin erst einmal nichts Falsches: „Es ist menschlich zu sagen, dieser oder jener Hund ängstigt mich.“ Das Ergebnis der Umfrage zeige aber deutlich, dass viele Menschen immer noch eher eine Rasse verurteilen als den Menschen. So erreichte der Golden Retriever im Ranking nur Platz 10.
Den Grund dafür sieht Marioth vor allem in Medienberichten und Vorurteilen: „Um bestimmte Rassen ranken sich unendliche Mythen, wie von Beißkraftangaben, die schon fast an Superman grenzen.“ Das Ergebnis zeige aus ihrer Sicht, dass deutlich mehr Aufklärung betrieben werden müsse. „Ich wünsche mir von Medien – egal, ob Zeitung oder Fernsehen –, dass weniger die Schlagzeilen, sondern die Qualität überwiegt.“
Aber auch die Hundehalter sieht Marioth in der Verantwortung: „Grundsätzlich rate ich jedem Hundebesitzer, sich darum zu kümmern, dass der eigene Hund gut erzogen und sozial verträglich ist. Ansonsten sichern Sie ihn bitte! Dann haben wir alle in einem Jahr querbeet durch alle Rassen weniger Beißvorfälle und würden einen echten Beitrag gegen die Angst anderer liefern.“
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Die Hunderassen, vor denen die Menschen am meisten Angst haben – das Ranking der PETBOOK-Leser im Überblick:
Hier noch einmal alle Ergebnisse unserer PETBOOK-Umfrage im Überblick:
- Platz 1: Pitbull (5439 Stimmen, 18 Prozent)
- Platz 2: American Pitbull Terrier (3877 Stimmen, 13 Prozent)
- Platz 2: Deutscher Schäferhund (3058 Stimmen, 10 Prozent)
- Platz 4: Rottweiler (2718 Stimmen, 9 Prozent)
- Platz 5: American Staffordshire Terrier (2653 Stimmen, 9 Prozent)
- Platz 6: Dobermann (2034 Stimmen, 7 Prozent)
- Platz 7: Staffordshire Bullerrier (1975 Stimmen, 7 Prozent)
- Platz 8: Amercian Bully (1967 Stimmen, 6 Prozent)
- Platz 9: Belgischer Schäferhund (Malinois) (1893 Stimmen, 6 Prozent)
- Platz 10: Cane Corso (1669 Stimmen, 6 Prozent)
- Platz 11: Golden Retriever (1374 Stimmen, 5 Prozent)
- Platz 12: Mastiff (684 Stimmen, 2 Prozent)
- Platz 13: Bordeaux Dogge (527 Stimmen, 2 Prozent)
- Platz 14: Tosa Inu (429 Stimmen, 1 Prozent)
Insgesamt wurde während des Voting-Zeitraums im Januar/Februar 30.297-mal abgestimmt. Die Teilnahme war pro Endgerät einmal möglich.
Hinweis der Redaktion: Das Voting wurde unter den PETBOOK-Lesern durchgeführt und ist nicht repräsentativ.