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Bullterrier

Der Bullterrier ist eine robuste und muskulöse Hunderasse, die für ihre einzigartige Schnauze und ihren starken Charakter bekannt ist.
Der Bullterrier ist eine robuste und muskulöse Hunderasse, die für ihre einzigartige Schnauze und ihren starken Charakter bekannt ist. Foto: Getty Images / cindygoff

Der Bullterrier ist eine kleine bis mittelgroße Hunderasse, die mit ihrem ganz besonderen Aussehen sofort ins Auge sticht: Das liegt vor allem an der einzigartigen Schnauze, die sich sichelartig gen Boden wölbt und in der Zucht als „römische Nase“ bezeichnet wird.

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Herkunft

Seinen Ursprung hat der Bullterrier in Großbritannien. Dort wurde der Vierbeiner im 19. Jahrhundert aus Bulldoggen, verschiedenen Terrierrassen sowie Dalmatinern gezüchtet. Damals wollte man einen starken, energiegeladenen und mutigen Hund für Hundekämpfe erschaffen. Genaugenommen ging es damals um die tierverachtenden „Bullbaiting“-Kämpfe, bei denen die Hunde bis zum Tod kämpfen mussten.

Die muskulösen und schnellen Bullterrier wurden zu dieser Zeit so abgerichtet, dass sie bei Kämpfen den Zuschauenden eine extrem brutale und blutige Show lieferten. Dabei ging es dem Adel und der britischen Bevölkerung aber nicht nur um Nervenkitzel und Unterhaltung, sondern auch um viel Geld. Durch Wetten konnten nämlich teils hohe Beträge gewonnen werden.

Über die Jahrzehnte veränderte sich die Rolle der Tiere stark. So wurde der Bullterrier immer mehr zum Wach- und später auch Familienhund. Das Image als aggressiv und unberechenbar haftet den Hunden aber noch immer an und ist eigentlich die einzige Sache, gegen die diese Hunde heute noch kämpfen müssen. Hierzulande steht der Bullterrier in einigen Bundesländern auf der Liste der potenziell gefährlichen Hunde. Daher kann die Haltung lokal an gewisse Auflagen gebunden sein.

Aussehen & Fell

Neben dem gedrungenen und muskulösen Körper sticht einem beim Betrachten des Bullterriers die einzigartige Schnauze ins Auge. Diese ist lang und nach unten gebogen und wird „römische Nase“ genannt. Sie verleiht dem Vierbeiner seinen ganz besonderen optischen Charme, der irgendwo zwischen süß und derbe liegt.

Trotz seiner recht kurzen Beine wirkt er dennoch ausgesprochen präsent und entschlossen. Der kräftige Rumpf und der breite Brustkorb unterstreichen diesen Eindruck. Die Rute des Bullterriers ist eher mäßig lang und verläuft zur Spitze hin immer schmaler. Die Ohren sind meist stehend und das kurze Fell ist in verschiedenen Farben und Farbschlägen wie weiß, gestromt oder auch einfach nur schwarz möglich.

Charakter & Gemüt

Auch wenn der Bullterrier aufgrund seines Images und seiner Optik vielleicht einige etwas einschüchtert, so verbirgt sich in dem kleinen Energiebündel ein großes Herz. Daher eignet er sich, mit gutem Training und in den richtigen Händen durchaus als Familienhund. Mit seiner lebhaften Art, seinem kinderlieben Wesen und seinem Humor kommt er tatsächlich gut bei aktiven Familien an. Denn auch wenn man es nicht glauben möchte, so beschreiben viele Halter ihre Bullterrier als kleine Clowns, die Zuhause gerne für gute Laune sorgen. Familien mit kleinen Kindern sollten aber anfangs dafür sorgen, dass Kinder anfangs nur unter Aufsicht mit den Hunden alleine sind, da sie zunächst lernen müssen, mit diesen Hunden und ihrem manchmal etwas stürmischen Temperament umzugehen.

Man darf natürlich nicht vergessen, dass Bullterrier ursprünglich für Hundekämpfe gezüchtet wurden. Daher kann es im Zweifelsfall schon sein, dass der Vierbeiner reagiert oder sich sogar wehrt, falls er sich angegriffen oder provoziert fühlt. Unter normalen Umständen würde er aber nicht grundlos von sich aus angreifen. Wichtig ist auch, dass Bullterrier ungern lange alleine bleiben und sich bei zu großer Langeweile auch mal eigenständig Beschäftigung suchen und sich im Zweifelsfall an der Inneneinrichtung zu schaffen machen könnten.

Erziehung

Da der Bullterrier durchaus auch mal dickköpfig sein kann und auf stur schaltet, sollten Halter unbedingt konsequent in der Erziehung sein. Hier sollten Halter auf jeden Fall früh mit der Erziehung und Sozialisierung beginne und viel mit positiver Verstärkung arbeiten. Der Bullterrier ist zwar sehr intelligent und lernfreudig, aber eignet sich trotzdem nicht als Anfängerhund. Halter sollten unbedingt wissen, was sie tun und wie sie dieses Energiebündel handeln müssen. Wichtig ist auch zu erwähnen, dass Bullterrier einen gewissen Jagdinstinkt haben, weshalb zum einen daran, aber auch an einem guten Rückruf gearbeitet werden sollte.

Richtige Haltung & Pflege

Da Bullterrier und ihre Mixe in einigen Bundesländern als Listenhunderasse gelten, sollten sich potenzielle Halter unbedingt vor der Anschaffung mit den entsprechenden Gesetzen und Haltungsvorschriften vertraut machen. Diese unterscheiden sich nämlich von Bundesland zu Bundesland. Der Bullterrier ist ein sehr aktiver Hund mit großem Bewegungsdrang, daher sollte er ausreichend Bewegung bekommen. Man sollte diese Rasse aber nicht nur körperlich, sondern auch geistig fordern und fördern. Denn nur so kann er ein glückliches Hundeleben führen und dies hilft auch unerwünschtes Verhalten zu verhindern.

Da Hunde dieser Rasse nur ein kurzes Fell haben, ist die Pflege davon recht unkompliziert und ein wöchentliches, leichtes bürsten völlig ausreichend. Ansonsten sollten Halter auf gute Mundhygiene beim Hund achten, da der Bullterrier zu Zahnstein neigt.

Ernährung

Auch bei der Ernährung ist der Bullterrier relativ unkompliziert, wenn man einige Spielregeln beachtet. So sollte man darauf achten, dass der Eiweißgehalt im Futter nicht zu hoch ist, da dies gesundheitliche Folgen für die Haut des Vierbeiners haben kann. Vor allem weiße Vertreter der Rasse neigen oft zu Hautproblemen und dort kann ein zu hoher Eiweißanteil im Futter die Probleme noch weiter verschlimmern. Auch die Nieren können dabei in Mitleidenschaft gezogen werden. Ansonsten sollten Halter dieser Hunde darauf achten, dass das Futter fettarm und gut verdaulich ist und nicht zu viel zu füttern, da diese Rasse zu Übergewicht neigt.

Anfälligkeit für Krankheiten

Bullterrier sind an sich zwar recht robuste Hunde, doch es kann in Sachen Gesundheit durchaus zu genetisch bedingten Krankheiten kommen. So neigen vor allem weiße Hunde oft zu Taubheit. Außerdem ist diese Rasse zu Herz- und Kreislaufproblemen, Tumoren, Nabelbrüchen sowie Nieren- und Gelenkerkrankungen prädestiniert. Daher sollten Halter unbedingt bei der Anschaffung der Hunde nach einem seriösen Züchter schauen und sich alle notwendigen Gesundheitsunterlagen zeigen lassen. Gesunde Hunde haben im Schnitt eine Lebenserwartung von etwa zwölf Jahren.

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Der Bullterrier im Überblick

  • Charakter: mutig, lebhaft und freundlich
  • Größe: 45–50 cm
  • Gewicht: 20–35 kg
  • Fell: kurz, glatt, haart wenig
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 Jahre
  • Besonderheiten: gelten in einigen Bundesländern als Listenhunde

(da)

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