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Malinois

Malinois rennend auf einem Feld
Der Malinois ist eine Varietät des Belgischen Schäferhundes, der sich durch seine hohe Leistungsbereitschaft und Intelligenz auszeichnet und nur für erfahrene Hände gehört Foto: Getty Images

Der Malinois ist ein kurzhaariger belgischer Schäferhund, der als aktiver Diensthund bekannt ist und sich für Hundefreunde eignet, die Herausforderungen suchen. Er ist sehr leistungsbereit und bevorzugt es, diese mit seinem Besitzer auszuleben. 

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Herkunft

Der Malinois ist ein typischer belgischer Schäferhund und eine von vier Varietäten der Rasse. Er wurde nach der flämischen Stadt Mechelen benannt, die zwischen Brüssel und Antwerpen liegt. Dort wurde der Malinois nach den Bedürfnissen der Schäfer gezüchtet. Da die Hunde dort in einem dicht besiedelten Gebiet arbeiten mussten, waren sie schlanker und wendiger. Der Malinois erfüllte dabei viele verschiedene Funktionen. Unter anderem diente er als Treibhund für Rinderherden oder als Zughund. Aber auch als Wach- und Hofhund kam die Rasse zum Einsatz. Durch die beiden Weltkriege erlebte die Rasse einen starken Rückgang. Sie wurde aber schnell wiederbelebt und im Jahr 1956 vom FCI offiziell anerkannt. Heute gelten Belgische Schäferhunde als erstklassige Diensthunde, wobei der Malinois der bekannteste ist. 

Aussehen & Fell

Der Malinois ist ein mittelgroßer Schäferhund mit einer eleganten Erscheinung und kurzem Fell. Die Fellfarben des Malinois sind falb bis rotbraun mit schwarzer Maske und schwarzer Wolkung. Die Widerristhöhe beträgt bis zu 62 cm. Je nach Größe schwankt das Gewicht zwischen 20 und 30 Kilo. Der Körperbau ist athletisch und im Vergleich zum Deutschen Schäferhund quadratischer und leichter gebaut. Die Stehohren trägt der Malinois stolz erhoben und erscheint dadurch größer. Die Färbung des Fells ist falb- bis rotbraun mit einer schwarzen Maske und Wolkung.

Charakter & Gemüt

Der Malinois ist ein intelligenter und leistungsfähiger Hund, der jedoch aufgrund seiner Trennung in Arbeits- und Schönheitszucht zuweilen nervös, übermotiviert, scheu und ängstlich erscheint. Die Rasse hatte immer vielseitige Aufgaben und zeigt hohe Einsatzbereitschaft, Ausdauer und Leistung. Seine hohe Intelligenz, die enorme Leistungsfähigkeit sowie sein ausgeprägter Arbeitswille lassen den flinken Hund zuweilen etwas nervös erscheinen. Der Zuchtstandard fordert ein lebhaftes und munteres Temperament sowie gefestigten Charakter, der weder Angst noch Aggressivität kennt. Daher eignet sich die Rasse gut als Diensthund. In privaten Händen sollte der Malinois nur von erfahrenen Hundebesitzern geführt werden. Der Malinois ist ein anhänglicher und treuer Begleiter, der sein Heim und seine Familie beschützt und diese auch aktiv verteidigt, wenn er es für nötig hält. Es wird daher nicht empfohlen, den natürlichen Schutztrieb in jungen Jahren zu fördern, da dies zu unpassenden Situationen führen kann.

Erziehung

Der Malinois ist ein anspruchsvoller Arbeitshund, den man sowohl im Dienst als auch im Sport einsetzen kann. Er braucht Herausforderungen und eine aktive Umgebung. Der Malinois muss zudem von Anfang an richtig erzogen werden und sollte eine fundierte Ausbildung erhalten, um sein Temperament zu entfalten und sein Arbeitsbedürfnis zu befriedigen. Leider sind viele unseriöse Züchter in letzter Zeit aufgetaucht, die nicht die spezifischen Anforderungen der Rasse berücksichtigen. Elektroschocker und andere Gewaltmaßnahmen sind nicht notwendig und schädigen das Vertrauen und das Selbstbewusstsein des Hundes. Der Malinois ist ein treuer und anhänglicher Begleiter, der sein Heim und seine Familie beschützt, aber auch eine Herausforderung darstellt.

Richtige Haltung & Pflege

Der Belgische Schäferhund ist ein intelligenter und robuster Arbeitshund, der sich durch Training und Problemlösungsarbeit auszeichnet. Er kann für fast jede Aufgabe trainiert werden, am meisten Spaß macht ihm jedoch das Jagen und Beißen. Daher ist er kein Hund für Anfänger und benötigt einen erfahrenen Besitzer. Was er gar nicht kann, ist als Familienhund einfach nur nebenher existieren. Diese Rasse muss gefordert werden – sowohl geistig als auch körperlich. Sein Fell bedarf keiner speziellen Pflege, er braucht jedoch viel Bewegung und Beschäftigung als Rettungs- oder Diensthund oder in Form von Hundesport. Der Malinois eignet sich auch als Begleiter beim Joggen, Reiten oder Radfahren.

Ernährung

Der Malinois stellt keine besonderen Ansprüche an die Ernährung. Da diese Rasse aber sehr leistungsstark und aktiv ist, sollte man ein hochwertiges Futter wählen mit hohem Fleisch- bzw. Proteinanteil. Trockenfutter kann hier von Vorteil sein, da es eine höhere Energiedichte besitzt. Aber auch Nassfutter oder BARF eignen sich hervorragend für den Malinois. Zuckerzusätze im Futter sollte man dabei unbedingt vermeiden. Obst und Gemüse dagegen sind in gewissen Anteilen in Ordnung und sorgen für Abwechslung.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Der Malinois ist im Allgemeinen robust und kann ohne Probleme 12 Jahre oder älter werden. Er leidet selten an rassetypischen Krankheiten. Jedoch gibt es zunehmende Probleme mit übersteigerten Nervosität, Scheu und Aggressivität, da einige Zuchtlinien zu einseitig auf Leistung und Arbeitseifer gesetzt haben. Wie bei vielen anderen Hunden kann es bei allen Varietäten des Belgischen Schäferhundes zu erblichen Augenerkrankungen und Hüftgelenksdysplasien kommen. Vor der Zucht sind Augenuntersuchungen und eine Beurteilung der Hüfte durch einen Tierarzt unbedingt empfehlenswert.

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Der Malinois in der Übersicht

  • Charakter: intelligent, leistungsfähig, arbeitswillig, mitunter auch nervös
  • Größe: 56–66 cm 
  • Gewicht: 20–30 kg 
  • Fell: kurz, falb bis rotbraun mit schwarzer Maske und schwarzer Wolkung
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12–14 Jahre
  • Besonderheiten: braucht Herausforderungen und eine aktive Umgebung, daher kein Hund für Anfänger

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