
7. Mai 2025, 5:51 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Ursachen für Fieber bei Katzen können vielfältig sein. Während erhöhte Temperatur bereits von Stress ausgelöst werden kann, ist Fieber oft ein Anzeichen für eine ernstzunehmende Erkrankung oder eine Infektion.
Fieber ist ein häufiges, aber oft übersehenes Anzeichen dafür, dass mit der Gesundheit einer Katze etwas nicht stimmt. Als verantwortungsbewusster Katzenhalter ist es wichtig, die Symptome rechtzeitig zu erkennen und angemessen zu reagieren. PETBOOK verrät, wie man Fieber bei Katzen misst, welche Ursachen es haben kann und was zu tun ist.
Übersicht
Wann haben Katzen Fieber?
Fieber ist eine Erhöhung der Körpertemperatur über den Normalwert, die durch eine Immunreaktion auf Krankheitserreger oder Entzündungen ausgelöst wird. Die normale Körpertemperatur einer Katze liegt zwischen 38,0 und 39,2 °C. Temperaturen über 39,5 °C gelten in der Regel als Fieber.
Symptome: Wie erkennt man Fieber bei Katzen?
Fieber ist nicht immer leicht zu erkennen, da Katzen ihre Symptome gut verbergen können. Folgende Anzeichen können auf Fieber bei der Katze hinweisen:
- Teilnahmslosigkeit oder Apathie
- Appetitlosigkeit
- Erhöhte Körpertemperatur (fühlt sich warm an, besonders an Ohren oder Pfoten)
- Schnelles Atmen oder Hecheln
- Verstecken oder Rückzug
- Zittern oder Muskelzittern
- Ungepflegtes Fell
Bemerkt man die Symptome bei seiner Katze, sollte man ihre Körperinnentemperatur messen.
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Wie messe ich bei einer Katze Fieber?
Die zuverlässigste Messung ist mit einem rektalen Thermometer. Dieses sollte vorab gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Um die Messung so angenehm wie möglich für die Katze zu gestalten, empfiehlt es sich etwas medizinisches Gleitgel für die Einführung zu verwenden. Nicht jede Katze wird die Messung einfach zulassen. Um Sie zu schützen und Verletzungen zu vermeiden, ist es daher wichtig, die Katze zu fixieren. Im Idealfall ist man zu zweit. Eine Person kann die Katze ruhig fixieren, während die zweite Person das Thermometer einführt.
Alternativ kann man auch ein Infrarot-Messgerät nutzen. Dieses misst die Temperatur am Ohr der Katze. Die Bedienung ist zwar einfach, die Messung aber deutlich ungenauer als bei einem herkömmlichen Thermometer.
Mögliche Ursachen
Bei Fieber handelt es sich um eine Abwehrreaktion des Körpers und ist daher als Zeichen zu werten, dass die Katze gegen etwas ankämpft. Häufig sind infektiöse Ursachen verantwortlich. Zu diesen gehören Bakterien wie Streptokokken, Anaplasmen und Chlamydien. Auch Viruserkrankungen können Fieber bei der Katze auslösen, beispielsweise Feline Immundefizienz-Virus (FIV), Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) oder auch Feline Leukämie-Virus (FeLV). Weitere infektiöse Ursachen können Pilzerkrankungen oder Parasiten wie Lungenwürmer oder Toxoplasmose sein.
Neben infektiösen Erkrankungen können auch nicht infektiöse Ursachen Fieber bei der Katze hervorrufen. Besonders häufig sind dafür innere oder äußere Gewebeentzündungen verantwortlich. Auch Zahnerkrankungen (wie etwa FORL) oder Autoimmunerkrankungen können Auslöser für Fieber sein.
Ab wann muss ich zum Tierarzt?
Wenn die Temperatur über 39,5 °C steigt und länger als 24 Stunden anhält, ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich. Bei Temperaturen über 41 °C handelt es sich um einen Notfall. Je nach Ursache kann der Tierarzt fiebersenkende Mittel, Entzündungshemmer oder Infusionen verschreiben.

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Was tun, wenn die Katze Fieber hat?
Bis zu einer tierärztlichen Behandlung kann man zu Hause aber schon einiges tun, um seine Katze bestmöglich in diesem Zustand zu unterstützen. Sorgen Sie für eine ruhige und stressfreie Umgebung, in der sich Ihre Katze auskurieren kann. Frisches Wasser sollte immer bereitstellen, da eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr jetzt besonders wichtig ist. Gegebenenfalls können auch kühlende Maßnahmen angewendet werden. Dafür können Sie ein feuchtes Tuch auf die Pfoten oder den Bauch der Katze legen. Achten Sie darauf, dass das Tuch nicht triefend nass ist. Wenn die Katze Anzeichen von Unbehagen zeigt, sollte man auf diese Maßnahme verzichten. Man möchte sein Tier in einem ohnehin schon geschwächten Zustand schließlich nicht noch zusätzlich stressen.
Auch wenn es einem als Tierhalter schwerfällt, sein Tier krank oder sogar leidend zu sehen, sollte man niemals selbst Medikamente verabreichen. Fiebersenkende Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen sind für Katzen hochgiftig.
Fazit: Kurzzeitig erhöhte Temperatur bei der Katze ist nicht immer ein Zeichen für eine schwerwiegende Erkrankung. Dahinter können Stress oder auch hohe Temperaturen im Sommer stecken. Steigt die Temperatur aber weiter und hält dies länger an, ist dies als ein wichtiges Warnsignal zu deuten und sollte nicht ignoriert werden.

Meine Tipps zum Fiebermessen bie der Katze
„Ob eine Katze Fieber hat oder nicht, kann ein wichtiger Indikator sein, ob man nicht lieber gleich zum Tierarzt sollte. Daher lohnt es sich, das Fiebermessen mit den Tieren zu üben. Allerdings kann man vorab prüfen, ob sich die Ohren der Katze heiß anfühlen. Sind auch die Achseln heißer als sonst, sollte man genauer nachmessen. Ich nutze dafür ein normales Fieberthermometer, das ich zuvor mit etwas Vaseline einschmiere. Manche Katzen ertragen die Prozedur besser, wenn man sie mit einem besonders leckeren Snack ablenkt. Thunfisch ist bei den meisten Tieren sehr beliebt. Vor allem jüngere Katzen sind meist so gierig damit beschäftigt, alles aufzuschlecken, dass man das Thermometer leicht einführen kann. Wer kein extra Thermometer für die Katze zu Hause hat, kann auch das eigene nutzen und darüber einen Einmalhandschuh aus Latex ziehen.“