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Unheilbare Krankheit

Die Symptome einer Infektiösen Peritonitis (FIP) bei Katzen

Eine schmutzige Straßenkatze wird im Arm gehalten
Besonders unter Katzen, die auf der Straße oder in großen Gruppen gelebt haben, verbreitet sich FIP leicht. Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

17.09.2022, 15:38 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) gilt als eine der schwerwiegendsten Virenerkrankungen bei Katzen. Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, verläuft sie bislang immer tödlich. Betroffene Tiere versterben häufig wenige Tage nach der Diagnose. Was sind die Ursachen für FIP? Und welche Symptome sind typisch für diese Krankheit?

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Peritonitis ist der medizinische Fachbegriff für eine Bauchfellentzündung. Bei der Felinen Infektiösen Peritonitis (FIP) handelt es sich um eine gefürchtete Infektionskrankheit, die leider noch immer ein Todesurteil für die betroffene Katze darstellt. Hoffnung macht jedoch ein neues Medikament aus den USA. PETBOOK erläutert, was Katzenhalter über FIP wissen müssen.

Die Ursachen für FIP bei Katzen

FIP wird durch eine Mutation des an sich wenig gefährlichen Felinen Coronavirus ausgelöst. Coronaviren verschiedener Arten sind unter Katzen weitverbreitet und nicht auf den Menschen übertragbar. Nicht verwechselt werden sollte das Feline Coronavirus mit dem sogenannten neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2, das die COVID-19-Pandemie ausgelöst hat. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Erreger, die derselben Virusfamilie angehören.

Eine Infektion mit dem Felinen Coronavirus löst bei Katzen meist keine oder nur leichte Symptome wie zum Beispiel Durchfall aus. Infizierte Katzen tragen das Virus lebenslang in sich und scheiden es über den Kot aus. Besonders viele Ansteckungen gibt es überall dort, wo zahlreiche Katzen zusammenleben, etwa in Tierheimen, Katzenpensionen und bei Katzenzüchtern.

In etwa fünf bis zwölf Prozent der Fälle mutiert das Coronavirus im Katzenkörper, sodass daraus das FIP-Virus entsteht. Ob das Virus mutiert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine wichtige Rolle scheint das Alter zu spielen, denn über die Hälfe der betroffenen Katzen sind jünger als ein Jahr. Aber auch die Menge der aufgenommenen Viren und die Aggressivität des Virenstamms haben Einfluss darauf, ob sich das Coronavirus im Darm der Katze genetisch verändert.

Symptome: Wie äußert sich eine Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) bei der Katze?

Etwa zwei Wochen nach der Mutation hat sich das FIP-Virus im Körper der Katze verbreitet. Das Immunsystem versucht, gegen den Erreger vorzugehen, wodurch es zu verschiedenen Krankheitsanzeichen kommt. Diese zeigen sich wenige Wochen oder Monate nach der Mutation. Es ist also nicht das Virus selbst, das die Symptome auslöst, sondern die Immunantwort des Körpers, welche FIP auslöst. Katzen, die darüber hinaus noch am felinen Leukämievirus-Infektion (FeLV) leiden, sind besonders anfällig für Mutationen feliner Corona-Viren.

Je nachdem, welche Organe in Mitleidenschaft gezogen werden, kommt es zu unterschiedlichen Beschwerden. Typisch für eine Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ist beispielsweise Fieber, das sich kaum durch Medikamente senken lässt. Erkrankte Katzen fallen zudem durch Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und einen schlechten Allgemeinzustand auf. Weitere Symptome können Magen-Darm-Probleme, Gelbsucht und neurologische Störungen sein. Diese erste Erkrankungsphase schwächt sich nach einer Weile ab.

Unterschieden wird in einem zweiten Stadium der Krankheit zwischen einer trockenen und einer feuchten Verlaufsform der FIP. Zu den genannten Symptomen kommt bei der feuchten Verlaufsform eine Flüssigkeitsansammlung im Bauch- bzw. Brustraum der Katze, obwohl das Tier abmagert. Die Flüssigkeitsansammlungen können zu Atemnot führen. Bei der trockenen FIP Form sind die inneren Organe schwer betroffen, unter anderem Leber, Milz oder Niere. Zudem kommt es zu Fieber. Beide Stadien von FIP können sich jedoch auch abwechseln.

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Diagnose von FIP bei Katzen

Zwar lässt sich durch eine Blutuntersuchung herausfinden, ob eine Katze das Feline Coronavirus in sich trägt. Diese sagt allerdings nichts darüber aus, ob das Virus mutiert ist. Wenn es zu einer Flüssigkeitsansammlung gekommen ist, kann der Tierarzt eine Probe entnehmen und das Genom des Virus genauer untersuchen. In diesem Fall lässt sich die FIP einfacher feststellen. Gerade bei der trockenen Variante der Felinen Infektiösen Peritonitis handelt es sich jedoch oft um eine Verdachtsdiagnose, da die typischen Symptome fehlen. Zweifelsfrei kann die Krankheit meist erst im Endstadium nachgewiesen werden.

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Behandlung: Was tun bei Feliner Infektiöser Peritonitis?

Derzeit gibt es keine Heilungschance für erkrankte Katzen. Mit geeigneten Medikamenten, etwa zur Unterdrückung des Immunsystems, können lediglich die Symptome gemildert werden. Zusätzlich können Fiebersenker, Schmerzmittel und Entzündungshemmer verabreicht werden. Katzenbesitzer, deren Tiere FIP im Endstadium haben, sollten sich zudem darauf gefasst machen, das Tier von seinem Leiden erlösen zu müssen.

Außerdem wird an einem neuen Mittel geforscht, das das Virenwachstum behindern soll. Das Virostatikum hat in ersten Studien bereits gute Behandlungserfolge erzielt, ist aber in Deutschland noch nicht zugelassen. Tierärzte dürfen es daher bislang nicht einsetzen. Das entwickelte Medikament GS-441524 zeigt in einer ersten Studie eine gute Wirksamkeit.1 Es kann jedoch nicht empfohlen werden, da es noch nicht ausreichend getestet wurde.

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Quellen

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