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Durch FeLV verursacht

Leukämie bei Katzen – Symptome, Ursachen und Behandlung

Eine müde Katze liegt auf dem Boden
Eine müde Katze liegt auf dem Boden Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

16.09.2022, 17:31 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Feline Leukämie, auch Katzenleukämie oder „Leukose“ genannt, gilt als eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten bei Katzen. Hinter der Erkrankung steckt eine Infektion mit dem Felinen Leukämie-Virus (FeLV), das weltweit etwa zehn Prozent aller Katzen in sich tragen. PETBOOK erklärt, wie sich Katzen mit dem Erreger anstecken und wie Besitzer ihre Katze vor Feliner Leukämie schützen können.

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Leukämie ist der medizinische Fachbegriff für Blutkrebs und wird beim Menschen vor allem durch Veränderungen im Knochenmark ausgelöst. Diese wiederum führen zu Störungen in der Blutbildung, welche die Zusammensetzung des Blutes stören und zu verschiedenen Arten der Leukämie führen. Im Verdacht, die Erkrankung zu begünstigen, stehen vor allem radioaktive Strahlung, Röntgenstrahlen und bestimmte chemische Substanzen. Die Katzenleukämie oder Feline Leukämie jedoch wird in der Regel durch eine Vireninfektion ausgelöst und zeigt unterschiedliche Krankheitsbilder. Was bedeutet das für die betroffenen Tiere? PETBOOK über Ursachen, Symptome und Behandlung von Leukämie bei Katzen.

Symptome: Wie macht sich das Feline Leukämie-Virus (FeLV) bei Katzen bemerkbar?

Wie äußert sich nun eine Infektion mit FeLV? Die gute Nachricht lautet: Nicht alle Katzen, die mit dem Erreger in Kontakt kommen, werden krank. Es hängt unter anderem vom Virustyp und vom Immunsystem der Katze ab, ob das Tier erkrankt. Die Abwehrzellen von einem knappen Drittel der infizierten Katzen schaffen es, das Feline Leukämie-Virus zu bekämpfen, bevor die Tiere überhaupt Symptome entwickeln.

Bei einem weiteren Drittel der infizierten Katzen ziehen sich die Viren ins Knochenmark zurück und vermehren sich lebenslang. Oftmals kommt es erst Monate oder gar Jahre nach der Ansteckung zum Krankheitsausbruch. Mögliche Anzeichen für eine Feline Leukämie sind beispielsweise:

  • Lethargie
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Erbrechen
  • Durchfall

Das letzte Drittel der betroffenen Katzen hat ein erhöhtes Tumorrisiko. Bei ihnen zirkuliert das Virus nach der Ansteckung einige Zeit lang im Blutkreislauf, bevor das Immunsystem die weitere Vermehrung stoppen kann. FeLV ist dann allerdings nicht vollständig eliminiert, sodass es zu einem verzögerten Krankheitsausbruch kommen kann. Der Verlauf ist schleichend und kann mit Symptomen wie Teilnahmslosigkeit, Lymphknotenvergrößerungen und Zahnfleischentzündungen einhergehen.

FeLV kann darüber hinaus auch das gesamte Immunsystem von Katzen betreffen und schwächen. Dann ist die betroffene Katze nicht mehr in der Lage, eine ausreichende Immunantwort gegen Erreger zu bilden und reagiert meist auch weniger stark auf medikamentöse Therapien.

Die Ursachen von Leukämie bei Katzen

Die Feline Leukämie geht meist auf eine Infektion mit dem Felinen Leukämie-Virus (FeLV) zurück. Dieses befällt ausschließlich Katzen und katzenartige Tiere. Übertragen wird das Virus durch Körperflüssigkeiten wie Speichel, Blut oder Urin. In der Regel geschieht die Ansteckung durch direkten Körperkontakt, also beispielsweise beim gegenseitigen Putzen, beim Beschnuppern oder beim Kämpfen. Zudem ist eine Übertragung der Mutter auf ihre Jungtiere durch Muttermilch möglich.

Freigänger, die bei ihren Streifzügen häufig auf andere Katzen treffen, haben durch Schnüffelkontakte ein erhöhtes Infektionsrisiko. Innerhalb der Wohnung ist eine Ansteckung zwar ebenfalls möglich, aber seltener. Das Virus überlebt nicht lange in der Umgebung, dennoch ist eine Infektion beim gemeinsamen Benutzen von Futternapf und Katzentoilette denkbar. Hat sich eine Katze infiziert, sollte sie nicht (mehr) nach draußen gelassen werden, um das Virus nicht weiter zu verbreiten.

Kann ich meine Katze gegen FeLV impfen lassen?

Wer seine Katze vor dieser gefährlichen Infektionskrankheit schützen will, kann sie gegen FeLV impfen lassen. Die Grundimmunisierung erfolgt im Alter von etwa neun Wochen und wird dann nach drei bis vier Wochen wiederholt. Bei jungen Katzen ist eine jährliche Auffrischung ratsam, bei älteren können die Abstände zwischen den Impfungen größer werden. Empfehlenswert ist die Leukose-Impfung vor allem für Freigänger und alle anderen Katzen, die regelmäßig Kontakt zu Artgenossen haben – etwa in der Katzenpension. Bei Fragen hilft der Tierarzt gerne weiter.

Auch interessant: Die Symptome, die auf Katzenaids hindeuten können

Behandlung: Was tun gegen Feline Leukämie?

Durch einen Bluttest lässt sich das Feline Leukämie-Virus eindeutig nachweisen. Da einige Katzen das Virus mithilfe ihres Abwehrsystems bekämpfen können, sollte der Test nach einigen Wochen wiederholt werden. So kann sichergestellt werden, dass die Katze tatsächlich (immer noch) mit FeLV infiziert ist.

Die schlechte Nachricht lautet: Es gibt keine ursächliche Behandlung für die Feline Leukämie, die in Deutschland auch unter der Bezeichnung „Leukose“ bekannt ist. Schafft es der Körper nicht selbst, das Virus zu besiegen, können lediglich die Symptome behandelt werden. Durch Infusionen und Medikamente kann beispielsweise das Immunsystem der Katze gestärkt werden. Bei Blutarmut kann eine Bluttransfusion verabreicht werden. Entwickelt die Katze Tumore, ist auch eine Chemotherapie oder Bestrahlung denkbar.

Prognose: Wie lange kann eine Katze mit FeLV leben?

Für persistierend, d. h. andauernd, infizierte Tiere gibt es keine Heilungschance. Aus der Statistik geht hervor, dass Katzen mit wiederkehrender Feliner Leukämie im Schnitt noch etwa zwei bis drei Jahre leben, da das Immunsystem der Tiere nach und nach schwächer wird. Ist die Katze lediglich Träger des Virus, ist die Lebenserwartung höher. Sie sollte jedoch keinen Freigang mehr erhalten und in Einzelhaltung oder mit anderen FeLV-positiven Katzen leben, um das Virus nicht weiterzuverbreiten.

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Quellen

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