VG Wort
Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für alle Tierbesitzer und -liebhaber
Hautkrankheiten bei Hund, Katze & Co.

Können Tiere eigentlich auch Pickel bekommen?

Pudel schaut sich selbst im Spiegel an
Wir Menschen suchen unser Gesicht oft im Vergrößerungsspiegel nach Unreinheiten ab. Aber können eigentlich auch Tiere Pickel bekommen? Foto: Getty Images
Porträtbild Marike Stucke
Freie Autorin

12.06.2023, 05:54 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Akne kann bei Menschen vor allem während der Pubertät durch die Hormonumstellung und teilweise auch im Erwachsenenalter auftreten. Auch Tiere leiden mitunter unter den entzündeten Hautveränderungen. Aber welche Tierarten betrifft das und was ist die Ursache?

Artikel teilen

Mitesser, verstopfte Poren, Unterlagerungen – viele leiden in einer Lebensphase oder gleich ihr ganzes Leben lang unter Akne oder gelegentlichen Pickeln. Auch einige Tiere bleiben davon leider nicht verschont. Doch während bei Menschen, die bis auf wenige Körperstellen größtenteils haarlos sind, die Pickel oft gut sichtbar sind, fallen sie bei Tieren unter dem dichten Haarkleid kaum auf. Haustiere, die uns regelmäßig für Krauleinheiten nahe sind, offenbaren ihre entzündlichen Hautunreinheiten oft erst auf den zweiten Blick, oder wenn das Fell zur Seite gestrichen wird. Wie man Pickel bei seinen Tieren erkennt und wann man zum Tierarzt sollte, erklärt PETBOOK.

Diese Tiere können Pickel bekommen

Grundsätzlich können alle Lebewesen Pickel entwickeln, die Poren haben. Denn Pickel entstehen, wenn Hautporen durch Schmutz, Hautverhornungen oder eine übermäßige Talgproduktion verstopfen und sich dadurch entzünden. Oft sind auch mehrere Gründe gleichzeitig Schuld an der Entstehung von Pickeln.

Bei Katzen ist die sogenannte Katzenakne sogar vergleichsweise weitverbreitet: Etwa jede zehnte Katze leidet im Laufe ihres Lebens an einer oder mehreren Körperstellen an der Felinen Akne. Hier führen meist Bakterien, die beim Fressen oder Aufenthalt im Freien in die Poren gelangt sind, zu den Entzündungen.

Auch Hunde leiden bisweilen unter einer Form von Akne. Ähnlich wie bei Katzen kann hier das Eindringen von entzündungsauslösenden Bakterien die Ursache sein, zum Beispiel, wenn der Hund in verschmutztem Brackwasser gebadet hat. Auch bestimmte Algenarten können auf der Haut des Hundes pickelartige Entzündungen hervorrufen. Schließlich gibt es bei Hunden wie beim Menschen auch hormonelle Ursachen für das Auftreten von Pickeln.

Pickel bei Haustieren behandeln

Als erste Maßnahme sollten alle möglichen Verunreinigungsquellen beseitigt werden. Das können etwa Futternäpfe sein, die nicht ausreichend gereinigt wurden und somit beim Fressen die Haut rund um die Schnauze infizieren können. Grundsätzlich sollten Futternäpfe möglichst täglich gereinigt werden. Keramik und Metallnäpfe können in die Spülmaschine und werden hier durch die lang anhaltenden hohen Temperaturen auch desinfiziert.

Stehen Untersetzer mit abgestandenem Wasser auf der Terrasse oder ist ein Teich im Garten, sollten der betroffene Hund und die Katze daran gehindert werden, aus diesen zu trinken. Gerade bei hohen Temperaturen können sich hier Bakterien und Algen vermehren, die zu Hautunreinheiten bzw. Akne bei den Haustieren führen können.

Nach dem Fressen und dem Freigang sollten die Körperstellen mit Pickeln durch Wasser und einen frischen Waschlappen gereinigt werden. Größere Verschmutzungen, zum Beispiel nach dem Gassi gehen und einem Bad im Schlamm können durch mit Wasser verdünntes Hundeshampoo gelöst werden.

Auch interessant: So oft sollten Sie die Wasser- und Futternäpfe Ihrer Haustiere reinigen

Wann muss ich mit Pickeln bei meinem Haustier zum Tierarzt?

Hilft die primäre Ursachenbeseitigung nicht, können andere Gründe verantwortlich für die Pickel bei unseren Haustieren sein. Dann sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Dieser wird die betroffenen Hautstellen eingehend untersuchen. Ist keine äußere Ursache sichtbar (wie zum Beispiel verhornte Hautstellen oder Schmutzeintrag) und die Pickel sind entzündet, wird oft Blut entnommen, um eine hormonelle Ursache auszuschließen.

Besonders während der Pubertät des Hundes oder während der Periode läuft die Talgproduktion bei einigen Tieren auf Hochtouren. Sind dies nicht die Gründe für die Pickel beim Hund, müssen Krankheiten, die den Hormonhaushalt verändern, ausgeschlossen werden. Auch hierfür kann die Blutprobe hilfreich sein. Zudem können mögliche Nahrungsunverträglichkeiten der Grund für Akne sein. Im besten Fall testet der Tierarzt also auch auf häufige Futtermittelallergien.

Wie behandelt der Tierarzt Pickel bei Tieren?

Je nach Ursache wird diese als Erstes behandelt oder beseitigt. Das kann bei einer Allergie etwa die Umstellung des Futters sein. Bei einer Hormonstörung können Medikamente helfen, den Hormonhaushalt auszugleichen. In der Regel zeigt der Tierarzt dem Halter, wie man die betroffenen Hautstellen reinigt und desinfiziert. Zudem kann er antibiotische oder kortisonhaltige Cremes als Maßnahme verschreiben. In manchen Fällen kann es auch helfen, die Hautpartien zu rasieren, um die Verbindung von Haaren und Wundsekret sowie einwachsende Haare zu vermeiden.

Mehr zum Thema

Quellen

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.