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Weit verbreitete Fehlbildung

Hüftgelenksdysplasie beim Hund – Symptome, Ursachen und Behandlung

Hüftgelenksdysplasie Hund
Eine Hüftgelenksdysplasie kommt bei bestimmten Hunderassen besonders häufig vor. Die Tiere zeigen dann in bestimmten Situationen Schmerzreaktionen. Foto: iStock/kintarapong
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

05.01.2023, 10:47 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Bei der Hüftgelenksdysplasie oder Hüftdysplasie, abgekürzt HD, handelt es sich um eine Skeletterkrankung. Dabei sind beim Hund der Oberschenkelkopf und die Hüftgelenkpfanne krankhaft verändert, sodass sie nicht richtig ineinandergreifen. Die betroffenen Hunde leiden unter Schmerzen, was zu Bewegungsunlust führt. Oftmals können sie ihre Hinterläufe nicht richtig belasten. Was Halter über die Hüftgelenksdysplasie beim Hund wissen müssen.

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Die Hüftgelenksdysplasie kommt beim Hund relativ häufig vor. Meist sind es mittelgroße oder große Rassen, die darunter leiden. Doch nicht nur: Auch kleinere Hunde können betroffen sein. PETBOOK erklärt die Ursachen für eine Hüftgelenksdysplasie bei Hunden, Symptome und wie die Erkrankung behandelt wird.

Diese Hunde neigen besonders häufig zu einer Hüftgelenksdysplasie

Laut OFA (Orthopedic Foundation for Animals) neigen folgende Hunderassen besonders stark dazu, unter einer Hüftgelenksdysplasie zu leiden.

HunderassePrävalenz in Prozent
Olde English Bulldogge 72,4
Mops71,5
Bulldogge70,2
Bordeauxdogge57,1
Brüsseler Griffon53,8
Tosa50,5
Neapolitanischer Mastiff50,4
Bernhardiner49,6
Otterhund47,3
American Bully41,8

Der Deutsche Schäferhund, der häufig mit der Hüftgelenksdysplasiein Verbindung gebracht wird, weist laut OFA-Angaben lediglich eine Prävalenz von 20,6 Prozent auf.

Ursachen: HD als genetisch bedingte Krankheit

Die Hüftgelenksdysplasie ist eine multifaktorielle Erkrankung, hängt also von verschiedenen Einflüssen ab. Zum einen können genetische Faktoren an der Entstehung beteiligt sein. Zum anderen können eine falsche Ernährung, eine Über- oder Fehlbelastung der Gelenke dazu führen, dass es zu einer Hüftgelenksdysplasie beim Hund kommt. Bestimmte Bewegungen wie Treppensteigen oder Springen können Verschleißerscheinungen verursachen, die das Gelenk dauerhaft schädigen.

Während des Wachstums im Welpenalter sollte eine Überlastung der Gelenke unbedingt vermieden werden. Hundesport ist für Welpen deshalb tabu. Und auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle: Fressen Junghunde zu energiereiches bzw. zu nährstoffreiches Futter, wächst das Skelett zu schnell und das Risiko für Fehlentwicklungen der Gelenke steigt. Die Welpenernährung muss man daher an die individuellen Bedürfnisse anpassen. Bei ausgewachsenen Hunden kann Übergewicht die Gelenke belasten.

Symptome einer Hüftgelenksdysplasie beim Hund

Hunde mit Hüftgelenksdysplasie haben oftmals Probleme beim Aufstehen und/oder Hinlegen. Beim schnelleren Laufen zeigen sie hüpfende Bewegungen bzw. heben das Hinterbein an, um das betroffene Gelenk zu entlasten und Schmerzen zu reduzieren. Der Gang wirkt insgesamt instabil, manchmal ist ein Knirschen oder Knacken zu hören. Die Muskulatur der Hinterläufe bildet sich zurück, der Hund lahmt. Manche Hunde reagieren zudem empfindlich, wenn man sie im Bereich der Hüfte berührt.

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Diagnose einer HD

Um eine Hüftgelenksdysplasie beim Hund zu diagnostizieren, fertigt der Tierarzt ein Röntgenbild an. Dafür ist eine Narkose notwendig, denn die Hinterläufe des Tiers müssen für die Röntgenaufnahme stark gestreckt und die Knie nach innen gedreht werden. Mithilfe einer Schablone wird der Winkel des Hüftgelenks und damit der Schweregrad der Erkrankung bestimmt.

Behandlung einer Hüftgelenksdysplasie beim Hund

Je nach Ausprägung der Krankheit gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. So können etwa schmerzstillende bzw. entzündungshemmende Mittel verabreicht werden, um die Lebensqualität des Hundes zu erhöhen. Auch Physiotherapie, etwa in Form von Massagen oder Training auf dem Unterwasserlaufband, kann dem Hund Linderung verschaffen. Ferner gibt es verschiedene Operationen, die bei Hüftgelenksdysplasie durchgeführt werden: Bei einer Beckenosteotomie etwa wird das Becken des Hundes gekippt und verschraubt. Möglich ist aber z. B. auch das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks.

Mit der richtigen Ernährung einer Hüftgelenksdysplasie vorbeugen

Um die Weitergabe der Erkrankung an den Nachwuchs zu verhindern, werden Hunde mit Hüftgelenksdysplasie von verantwortungsvollen Züchtern von der Zucht ausgeschlossen. So konnte die Skeletterkrankung bei einigen Rassen bereits eingedämmt werden.

Bei Welpen sollten extreme Wachstumsschübe vermieden werden. Möglich ist dies durch die Gabe eines speziellen Futters mit geringerem Energiegehalt und einem günstigen Kalzium-Phosphor-Verhältnis. Zudem sollte Übergewicht bei Hunden vermieden bzw. reduziert werden.

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Quellen

Themen: Hundekrankheiten
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