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Bernhardiner

Ein müder Bernhardiner auf dem Boden liegend
Der Bernhardiner ist ein gemütlicher Zeitgenosse. Die Rasse ist für ihre sanfte Natur und freundliches Wesen bekannt Foto: Getty Images

Der Bernhardiner, auch als Sankt Bernhardshund bekannt, gilt als Nationalhund der Schweiz. Ursprünglich wurde er als Rettungshund von Lawinenopfern bekannt, durch übertriebene Zucht ist er inzwischen aber oft zu groß und massig dafür.

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Herkunft

Der Bernhardiner hat seinen Ursprung in den schneebedeckten Alpen der Schweiz, genauer gesagt im Hospiz auf dem Großen Sankt Bernhard-Pass, einem Kloster, das im 11. Jahrhundert von Mönchen gegründet wurde. Diese klösterliche Gemeinschaft, insbesondere die Mönche des Augustinerordens, benötigte zuverlässige Begleiter für ihre gefährlichen Wanderungen über die Alpen. Der Bernhardiner wurde gezüchtet, um Reisenden zu helfen, die in den unwirtlichen Bedingungen der Alpen verloren gingen. Damals waren Bernhardiner noch wesentlich kleiner und leichter als die Hunde, die heute aus der Zucht hervorgehen. Heutige Exemplare wären meist ungeeignet für die anstrengende Arbeit in den Bergen und werden deshalb kaum noch als Rettungshunde eingesetzt. Beliebt sind die großen Hunde inzwischen hauptsächlich als gemütliche Familienhunde.

Aussehen & Fell

Der Bernhardiner ist ein großer Hund mit einer massiven Statur. Rüden erreichen normalerweise eine Schulterhöhe von 70 bis 90 Zentimetern, während Hündinnen etwas kleiner sind. Diese Rasse ist für ihr dichtes, Fell bekannt, das in den Farben Rot-Weiß oder Mahagoni-Weiß erscheint. Es kann kurz, mittellang und zur Rute hin auch lang werden. Die charakteristische schwarze Maske um die Augen und die Ohren verleiht dem Bernhardiner ein markantes Aussehen.

Charakter & Gemüt

Der Bernhardiner ist weltweit für seine sanfte Natur und sein freundliches Wesen bekannt. Die Hunde sind äußerst sozial und entwickeln eine starke Bindung zu ihren Familienmitgliedern. Trotz ihrer imposanten Größe sind sie bekannt für ihre Gelassenheit und Geduld, insbesondere im Umgang mit Kindern. Der Bernhardiner ist ein ausgezeichneter Familienhund und eignet sich besonders gut für Familien, die einen großen Garten und auch drumherum viele Auslaufmöglichkeiten haben.
Die Intelligenz und Lernbereitschaft des Bernhardiners machen ihn zu einem exzellenten Begleiter in verschiedenen Bereichen. Neben seiner Verwendung als Rettungshund auf Bergpfaden ist der Bernhardiner auch als Therapiehund und sogar als Begleithund für Menschen mit besonderen Bedürfnissen tätig.

Erziehung

Aufgrund seiner Geschichte als Rettungshund ist der Bernhardiner oft bestrebt, Menschen zu gefallen, was das Training erleichtert. Dennoch ist eine gut strukturierte Erziehung wichtig, um sicherzustellen, dass diese kräftigen Hunde zuverlässig gestoppt werden können. Ein allzu stürmischer Bernhardiner kann einen Menschen ohne Weiteres einfach umlegen. Die Erziehung erfordert Konsequenz, Geduld, aber auch positive Verstärkung. Trotz ihrer imposanten Größe sind diese Hunde sensibel und reagieren gut auf sanfte, aber klare Anweisungen.

Richtige Haltung & Pflege

Obwohl er durch sein Erscheinungsbild nicht unbedingt den Anschein erweckt, ist der Bernhardiner ein aktiver Hund, der viel Bewegung benötigt. Regelmäßige Spaziergänge, Spiele im Freien und geistige Herausforderungen helfen dabei, die Energie dieses Hundes abzubauen. Trotz ihrer Größe sind Bernhardiner sehr anpassungsfähig und können sich gut sowohl in städtischen als auch ländlichen Umgebungen zurechtfinden.
Die Pflege des Fells erfordert keine aufwendige Routine. Regelmäßiges Bürsten, insbesondere während des Fellwechsels, hilft jedoch, loses Haar zu entfernen und die Gesundheit der Haut zu fördern. Da der Bernhardiner zu den Rassen mit einer höheren Anfälligkeit für Gelenkerkrankungen gehört, ist darauf zu achten, dass er nicht übermäßig belastet wird, speziell in jungen Jahren. Treppensteigen sollte im Welpenalter komplett vermieden werden. Eine Wohnung im fünften Stock ohne Aufzug ist aber auch für erwachsene Bernhardiner denkbar ungeeignet.

Ernährung

Bei sehr großen Hunden wie dem Berhardiner besteht beim falschen Futter die Gefahr, dass sie zu schnell wachsen und später deshalb als erwachsene Hunde unter Problemen mit dem Skelett und den Gelenken leiden können. Hier sollte nur Spezialfutter verwendet werden, das entsprechend der Größe und des Alters passend verabreicht wird. Generell braucht ein Bernhardiner sehr viel Futter im Vergleich zu anderen, kleineren Hunderassen. Dies kann auf Dauer erhebliche Kosten verursachen, besonders, wenn man auf die Qualität des Futters achtet. Wer also mit dem Gedanken spielt, einen Bernhardiner in die Familie zu holen, sollte dies vor der Anschaffung im Blick haben.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Der Bernhardiner ist generell eine robuste Rasse, jedoch neigt er aufgrund seiner Größe und seines Gewichts zu einigen spezifischen Gesundheitsproblemen. Dazu gehören Hüftdysplasie, Ellbogendysplasie und Magendrehung. Bei der Auswahl des Züchters sollten zukünftige Hundehalter vor allem darauf achten, dass dieser nicht auf extreme Größe und Gewicht der Tiere hin züchtet, sondern hier ein gesundes Maß bevorzugt. Übermäßig große und schwere Bernhardiner leiden öfter unter Gelenkproblemen als andere.

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Der Bernhardiner im Überblick

  • Charakter: sanftmütig, freundlich, geduldig
  • Größe: 70–90 cm Schulterhöhe
  • Gewicht: 64–120 kg
  • Fell: kurz oder lang, dicht, rot-weiß oder mahagoni-weiß
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 8–10 Jahre
  • Besonderheiten: Ursprünglich als Rettungshund eingesetzt, bekannt für Freundlichkeit und Geduld und daher auch für Familien und verschiedene Arbeitsbereiche geeignet.

(ms)

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