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Bordeauxdogge

Zwei Bordeaux Doggen sitzend auf einem Feld
Die Bordeaux Dogge gehört zu den Molossern und wird heute noch weltweit als Wachhund eingesetzt. Foto: Getty Images

Der freundliche Hund aus Frankreich gehört zu den Molossern und wird weltweit besonders häufig als Wachhund eingesetzt. Aber auch als Familienhund ist die kinderfreundliche und insgesamt sehr umgängliche Bordeauxdogge geeignet. Trotz dieser Eigenschaften wird der Mastiff in einigen Bundesländern zu den Listenhunden gezählt.

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Herkunft

Schon im 14. Jahrhundert wurden die als Vorfahren der Bordeauxdogge geltenden Alanerhunde, die ebenfalls zu den Molossern gehören, in Frankreich als Jagdhunde eingesetzt. Hier sollten die Vierbeiner besonders großes Wild wie Wildschweine packen und festhalten, bis der Jäger nah genug kommen konnte, um das Tier zu erlegen. Aus den Alanerhunden gingen schließlich die Bordeauxdoggen hervor, die ihren Namen ihrer Herkunft verdanken: Metzger in Bordeaux setzten die furchtlosen Hunde als Wachhunde ein.

In Deutschland wurde Anfang des 20. Jahrhunderts der Bordeauxdoggen Club gegründet, da die Hunde hier eine große Anhängerschaft hatten. Während der beiden Weltkriege wären die kräftigen Hunde dann allerdings fast verschwunden. Seit 1960 lag der Fokus der Zucht stark auf der Einheitlichkeit der Farbe und einer Verstärkung der Hautfalten. Dies hatte allerdings auch eine geringere Lebenserwartung der Bordeauxdoggen zur Folge. Heute wird die Hunderasse fast ausschließlich als Wach- und Schutzhund eingesetzt.

Aussehen & Fell

Bordeauxdoggen sind äußerst kräftige und große Hunde. Schulterhöhen bis zu 68 Zentimeter und ein Gewicht von 50 Kilogramm sind bei Rüden durchaus möglich. Unter dem kurzen, stets einfarbigen Fell in Mahagoni- bis Goldrehbraun sind die Muskeln des starken Hundes besonders gut sichtbar. Typisch Dogge ist die Schnauze eher kurz und wirkt leicht eingedrückt. Den Kopf schmücken außerdem besonders viele Hautfalten und herabhängende, weiche Lefzen. Die Ohren sind klein und hängen. Die bernsteinfarbenen Augen wirken mit dem einfarbigen Fell meist sehr harmonisch. 

Charakter & Gemüt

Obwohl die Bordeauxdogge ursprünglich für die Jagd gezüchtet wurde, gilt sie als sehr ausgeglichen und ruhig. Wenn es darauf ankommt, kann sie aber ihre zahlreichen Muskeln spielen lassen und sehr ausdauernd und sportlich auftreten. Dank ihrer hohen Reizschwelle sind die zu den Mastiffs gehörenden Doggen niemals aggressiv gegenüber Menschen, die sie kennen und vor allem mit Kindern geduldig. Hier können sie tolle Spielgefährten sein. Dennoch weiß die Bordeauxdogge aufgrund ihres Feingefühls Situationen gut zu bewerten und kann so schnell zwischen Freund und Feind unterscheiden. Das macht sie zu einem guten Wachhund.

Erziehung

Hunde in der Größe und mit dem Gewicht der Bordeauxdogge brauchen zwingend eine konsequente Erziehung, idealerweise schon im Welpenalter. Andernfalls wird es nie möglich sein, Spaziergänge ohne Leine zu absolvieren. Besonders die jungen Bordeauxdoggen unterschätzen ihre Kraft und ihr Gewicht schnell, wenn sie voller Freude an Menschen hochspringen. Nicht nur deshalb ist die Rasse eher nichts für Anfänger. Ihr feines Gespür kann dem Halter auch zum Verhängnis werden, wenn er nicht immer ganz konsequent ist. Der selbstbewusste Vierbeiner nutzt dies dann gerne schamlos aus. Als Halter sollte man daher mit seinem Hund eine Welpenspielstunde und später auch unbedingt eine Hundeschule besuchen. Hier wird der Grundstein für die richtige Sozialisation mit Menschen und Hunden aller Art gelegt und Herrchen wie Frauchen können gemeinsam mit ihrem Vierbeiner die wichtigsten Kommandos und Regeln lernen.

Richtige Haltung & Pflege

Aufgrund ihrer imposanten Größe ist die Bordeauxdogge definitiv kein Hund für eine kleine Wohnung. Hier würden sich Hund und Mensch schnell in die Quere kommen und es besteht die Gefahr, dass Einrichtung und Mobiliar leidet, wenn das Tier mal seine „wilden fünf Minuten“ bekommt. Ein großer Garten oder ein ganzer Hof kommen der Hunderasse aus Frankreich schon eher entgegen. Hier kann die Bordeauxdogge auch ihrem Trieb als Wachhund nachgehen, sofern dies erwünscht ist.

Treppensteigen sollte aufgrund des hohen Gewichts und der Anfälligkeit für Gelenkkrankheiten schon im Welpenalter vermieden werden. Auch neigt die Bordeauxdogge dazu, sich schnell zu überanstrengen. Sie ist also eher kein Hund für stundenlange Fahrradtouren. Das kurze Fell der Dogge ist besonders pflegeleicht und muss nur gelegentlich gebürstet werden. Dies betrachten die meisten Tiere sogar als willkommene Massageeinheit. Die Haut in den stark ausgeprägten Hautfalten am Kopf hat leider eine Tendenz, Entzündungen auszubilden. Hier ist die regelmäßige Säuberung und Kontrolle wichtig.

Ernährung

Bordeauxdoggen neigen zu Übergewicht und da sich dies kontraproduktiv auf die Anfälligkeit für Gelenkkrankheiten auswirkt, muss der Halter die Kalorienzufuhr seines Hundes stets im Blick behalten. Nassfutter sollte deshalb das Futtermittel der Wahl sein, da es aufgrund des enthaltenen Wassers eine geringere Kaloriendichte aufweist. Ansonsten sollten vor allem Zucker- und Getreidezusätze im Futter vermieden werden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Die starke Ausrichtung auf Masse und Größe bei der Bordeauxdogge hat leider zu einer Reihe von rassetypischen Krankheiten geführt. Dazu zählen verschiedene Gelenk- und Hautkrankheiten. Mit einer ausgewogenen Ernährung und moderater Bewegung kann die Lebenserwartung dennoch bei bis zu zehn Jahren liegen. 

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Die Bordeauxdogge in der Übersicht

  • Charakter: ausgeglichen, ruhig, intelligent
  • Größe: bis zu 68 Zentimeter
  • Gewicht: bis zu 50 Kilogramm
  • Fell: kurz, glatt und glänzend in Mahagoni- oder goldigen Rehbrauntönen
  • Bewegungsbedarf: moderat
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 5–8 Jahre
  • Besonderheiten: In einigen Bundesländern als Listenhund geführt. Aber auch aufgrund ihrer Größe und Kraft ist die Bordeauxdogge kein Anfängerhund.

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