8. Juni 2025, 16:43 Uhr | Lesezeit: 11 Minuten
Die Temperaturen steigen, alles blüht, und der Duft von Gegrilltem liegt in der Luft. Im Sommer verbringen wir gerne Zeit im Garten und möchten dabei natürlich nicht auf unseren vierbeinigen Freund verzichten. Doch leider können dort auch einige Gefahren lauern. PETBOOK erklärt, was Halter beachten sollten, wenn der Hund längere Zeit im Garten verbringt.
Auch Hunde lieben den Sommer im Garten – doch der kann schnell zur Gefahrenzone werden: ungesicherte Teiche, giftige Pflanzen oder fremde Grundstücke. Wer seinen Vierbeiner unbeaufsichtigt lässt, riskiert im schlimmsten Fall Verletzungen – oder sogar Schlimmeres. Worauf Hundehalter achten sollten, lesen Sie hier.
Übersicht
- Ist der Garten ausbruchssicher?
- Welche Pflanzen im Garten im Sommer für Hunde gefährlich werden können
- Grannen und Disteln können zu Verletzungen führen
- Auf Gift, Pestizide, Dünger, Schneckenkorn und Rindenmulch achten!
- Eine potenzielle Gefahr: Wasser, Teich, Pool und Brunnen
- Überhitzung vermeiden
- Bereich für Hundetoilette etablieren?
- Spielen nur unter Aufsicht
- Das sollten Sie beim Grillen oder Lagerfeuer beachten
- Herumliegende Gartengeräte? Den Hund lieber im Haus lassen
- Den Hund im Sommer im Garten vor Insekten schützen
Ist der Garten ausbruchssicher?
Das Wichtigste an einem hundegerechten Garten ist, dass er ausbruchsicher ist – also komplett und intakt umzäunt. Die Versuchung ist groß, in einem unbeobachteten Moment durch ein kleines Loch im Zaun oder unter Hecken und Sträuchern hindurchzuschlüpfen und auszubüxen. Beschädigte Holzzäune, herausstehende Nägel oder kaputte Maschendrahtzäune können zudem schwere Verletzungen verursachen. Damit das nicht passiert, sollten alle Zäune vor Beginn der Gartensaison überprüft und bei Bedarf repariert werden. Ist der Hund sehr groß, sollte der Zaun entsprechend hoch sein, damit er nicht darüber springen kann.
Befindet sich der Garten in der Nähe von stark befahrenen Straßen oder direkt an einem Fußgängerweg, empfiehlt sich ein Zaun mit Sichtschutz, damit der Hund nicht permanent in Habachtstellung ist und meint, sein Revier verteidigen zu müssen.
Auch wenn es heute kaum vorstellbar scheint: Hunde können plötzlich verschwinden – auch Diebstahl ist leider keine Seltenheit. Nicht nur teure Rassehunde, auch Mischlinge oder ältere Tiere sind interessant für Menschen, die sie weiterverkaufen oder selbst behalten möchten. Lassen Sie Ihren Hund daher besser nicht längere Zeit unbeaufsichtigt im Garten.
Welche Pflanzen im Garten im Sommer für Hunde gefährlich werden können
Eine große Rasenfläche mit robustem Gras eignet sich ideal zum Spielen, Toben und Entspannen für Hunde. Viele graben auch gerne ein Loch in die Erde – sei es, um etwas zu verstecken oder sich abzukühlen. Solche Löcher können jedoch schnell zur Stolperfalle werden: Tritt der Hund versehentlich hinein, kann er sich leicht das Bein verstauchen. Deshalb sollten sie nach dem Gartenbesuch unbedingt wieder aufgefüllt und eingeebnet werden.
Augenmerk sollten Halter außerdem auf die Bepflanzung, Bäume oder Sträucher legen – Hunde knabbern gerne mal daran herum. Die meisten Gartenpflanzen sind für Hunde zwar unbedenklich, da die Tiere einen Instinkt dafür haben, was ihnen bekommt oder nicht, aber es gibt einige Ausnahmen. Wildkräuter, Beeren oder Obstbäume stellen erst einmal kaum eine Gefahr für Hunde dar, solange das Tier nicht unbeobachtet und in unkontrollierten Mengen davon frisst. Walnüsse, Kirschen oder vergorenes Fallobst sind besonders gefährlich für Hunde und sollten entfernt werden, bevor das Tier in den Garten darf. Blumen- oder Gemüsebeete sollten generell durch Abgrenzung oder Abzäunung für den Hund unzugänglich sein, auch, damit dieser nichts kaputt tritt oder sich an der Tomatenstaude erleichtert.
Es gibt aber definitiv einige Pflanzen, die durch den Verzehr oder Hautkontakt für Hunde giftig sind. Auf diese sollte in einem absolut hundesicheren Garten verzichtet, oder der Garten davon befreit werden.
Folgende Pflanzen sind im Sommer im Garten für Hunde giftig
- Blauer Eisenhut
- Fingerhut
- Stechapfel
- Hundspetersilie
- Herbstzeitlose
- Engelstrompete
- Tulpen
- Narzissen
- Tollkirsche
- Maiglöckchen
- Echter Seidelbast
- Goldregen
- Wandelröschen
- Rittersporn
- Helleborus
- Bärenklau
- Schwarzer Holunder
- Pfaffenhütchen
- Kirschlorbeer
- Stechpalmen
- Eiben
- Oleander
- Efeu
Grannen und Disteln können zu Verletzungen führen
Nicht nur giftige Pflanzen können zur Gefahr für Hunde im Garten werden. Auch jene, die zur Verbreitung Früchte bilden, die gut im Fell von Tieren hängen bleiben, können Probleme verursachen. Dazu gehören etwa Disteln, die die lästigen Kletten hervorbringen. Haben sie sich einmal im langen Haarkleid eines Hundes verfangen, bekommt man sie nur schwer wieder heraus. Oft ist die Schere hier die einzige Lösung. Wirklich problematisch wird es, wenn sich der Hund eine Klette eintritt – dies kann im schlimmsten Fall zu Verletzungen und Entzündungen der Pfote führen.
Noch fieser sind die sogenannten Grannen. So nennt man die borsten- oder fadenförmigen Fortsätze der Samen von Getreide und Gräsern. Mit ihren scharfen Spitzen können sie die Haut des Hundes durchstechen und sich dort festsetzen. Das Tückische an Grannen ist, dass sie sich durch die Widerhaken immer tiefer in die Haut hineinschieben.
Auf Gift, Pestizide, Dünger, Schneckenkorn und Rindenmulch achten!
Dass Rattengift im Einsatz gegen Ratten und Mäuse im eigenen Garten (auch im Winter) als Haustierbesitzer absolut ausgeschlossen ist, erklärt sich von selbst. Die Gefahr einer Vergiftung ist viel zu groß, wenn ein vergiftetes Tier oder Reste des Gifts gefressen werden.
Auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Dünger oder Chemikalien gegen Unkraut und Pflanzenschädlinge sollte im besten Fall ganz vermieden werden. Dem Hund und der Umwelt zuliebe wäre besser, ganz darauf zu verzichten oder auf natürliche Mittel zurückzugreifen, wie z.B. Essigwasser gegen Läuse, um keinerlei Risiko einzugehen. Schneckenkorn ist durch seinen süßen Geschmack für Hunde besonders interessant und schon ein Häufchen Schneckenkorn wirkt durch das enthaltene Metaldehyd für einen Hund toxisch und tödlich. Einige Hunde wälzen sich gerne in Rindenmulch oder fressen ihn sogar. Das kann zu Vergiftungen und allergischen Reaktionen führen oder sogar krebserregend sein.
Eine potenzielle Gefahr: Wasser, Teich, Pool und Brunnen
Da die meisten Hunde Wasser lieben und gerne aus frischen Wasserquellen trinken, muss darauf geachtet werden, dass Teich, Pool oder Brunnen im Garten keine Gefahr darstellen.
Wer einen Gartenteich hat, sollte je nach dessen Größe und Pflanzen- oder Fischbestand abwägen, ob er für den Hund geeignet ist. Bei einem sehr großen Teich ist zu beachten, dass er nicht zu tief ist und die Gefahr abzurutschen beim Ein- und Aussteigen besteht. Gerade kleinere Hunde sollten zur Sicherheit keinen Zugang zu Teich oder Pool haben. Eingesenkte Regentonnen, Brunnen oder Wasserbecken mit steilen, glatten Wänden stellen für Hunde eine große Gefahr dar und sollten nicht frei zugänglich sein. Im stehenden Wasser lauern außerdem Bakterien und Mückenbrutstätten.
Bei einem Pool stellt sich die Frage, ob und welche chemischen Mittel für das Poolwasser verwendet werden. Chlor oder andere Mittel sind selbstverständlich nicht gut für die Hundegesundheit, ob innerlich oder äußerlich. Hier sollte auf ausgiebige Bäder des Hundes verzichtet werden um Vergiftungen, Ohren- und Hautproblemen vorzubeugen. Stattdessen kann man dem Hund einen eigenen Hundepool aufstellen, der mit frischem Leitungswasser befüllt ist und somit völlig ungefährlich ist. Viele Hunde lieben Rasensprenger oder Gartenduschen um sich abzukühlen oder um mit dem Wasser zu spielen.
Grundsätzlich gilt: Wasserquellen können schnell zur Gefahr werden. Lassen Sie Ihren Hund niemals unbeaufsichtigt in Teich, Pool oder See baden, planschen, schwimmen oder trinken.
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Überhitzung vermeiden
Im Sommer klettern die Temperaturen gerne mal über 30 Grad. Viele Hunde wollen trotzdem auf Herumtollen nicht verzichten. Aber Vorsicht! Es droht die Gefahr, dass der Hund beim Spiel im Garten überhitzt. Die Mittagsstunden sollte der Vierbeiner daher besser im Haus verbringen und nie zu lange in der prallen Sonne liegen. Nutzen Sie die kühleren Morgen- und Abendstunden für längere Gartenaufenthalte.
Damit der Hund im Garten entspannen und sich zur Ruhe legen kann, sollte er einen festen, schattigen, gemütlichen und ruhigen Platz als Rückzugsort haben. Das kann z. B. eine klassische Hundehütte, ein Platz im Gartenhaus, eine überdachte Veranda oder im Wintergarten sein. Ein Hundebett oder die Kuscheldecke lädt zum Pausieren und Schlafen ein. Hier kann auch ein immer frisch gefüllter Wassernapf oder Futter angeboten werden. Bedenken Sie dabei, dass der Hund während der Fütterung ungestört ist und danach ruhen sollte.
Bereich für Hundetoilette etablieren?
Grundsätzlich ist davon abzuraten, eine Ecke im Garten als Hundetoilette zu etablieren. Denn normalerweise machen Hunde ihr Geschäft nicht gern im eigenen Garten, außer es ist ihnen anerzogen worden. Für viele Hunde gehört der Garten aber zum erweiterten Wohnbereich, den sie gern sauberhalten möchten. Zudem kann es auch zu Problemen mit vorbeilaufenden Hunden führen, wenn eine Pipiecke sich in ihrer Nähe befindet, weil dies den Drang auslöst, diese überzumarkieren. So wird die Ecke für den eigenen Hund schnell zu einem „Dixi-Klo“ für alle vorbeilaufenden Hunde. Leider neigen einige Hunde dazu, ihren eigenen Kot oder den von anderen Hunden auch zu fressen. Egal, ob es sich hierbei um die eigenen Ausscheidungen oder die vom Zweithund oder auch einem Besucherhund handelt. Kotfressen sollte man auf jeden Fall vermeiden.
Für den Fall des dringend zu erledigenden Häufchens oder Wässerchens sollte ein bestimmter Bereich vorgesehen oder abgetrennt sein, damit sich die Hinterlassenschaften nicht über den ganzen Gartenbereich verteilen. So können sie später auch besser gefunden und eingesammelt werden. Der Garten sollte aber generell kein Ersatz zum Gassigehen sein. Hunde, die nur in den Garten dürfen, lernen möglicherweise nicht, sich draußen beim Spaziergang zu lösen – das kann zum Problem werden, wenn man mit dem Hund verreist oder er in fremder Umgebung ist.
Spielen nur unter Aufsicht
Ein großer Garten eignet sich natürlich gut für ausgedehnte Spiele oder sogar Hundesport. Dabei sollte auf wetter- und wasserfestes Spielzeug geachtet werden. Spielzeuge aus Stoff saugen sich mit Wasser voll und werden nicht nur schnell unhygienisch, sondern auch gerne von frei laufenden Katzen geklaut.
Wenn Sie Hürden, Tunnel, Parcours oder Hindernisse – z. B. für Agility – aufbauen, sollte auch dieser Bereich abgetrennt sein. Der Hund sollte dort nur unter Aufsicht üben und trainieren, oder alles sollte nach jedem Training wieder abgebaut werden.
Das sollten Sie beim Grillen oder Lagerfeuer beachten
Grillgut wie Hähnchenkeulen oder Spieße, aber auch der Grill selbst, sind für Hunde eine typische Gefahr im Garten – die jedoch leider oft unterschätzt wird. Beim Grillabend duftet es verführerisch nach Fleisch und anderen Köstlichkeiten. Das weckt natürlich auch das Interesse unserer Hunde. Ein Stück Fleisch oder eine Wurst vom Grill zu stibitzen, ist schnell passiert – genauso schnell sind jedoch Schnauze oder Pfoten schwer verbrannt.
Lassen Sie den Grill, offene Feuerstellen und heiße Kohle niemals unbeaufsichtigt, oder machen Sie diese Bereiche unzugänglich für den Hund. Auch der Esstisch mit offenen Lebensmitteln, Alkohol oder Süßigkeiten sollte nie aus den Augen gelassen werden – und keinesfalls in unmittelbarer Reichweite des Hundes stehen.
In einem Garten mit Hund oder Hundebesuch sollte auf offenes Feuer, Fackeln oder Feuertonnen zur Sicherheit ihres Hundes gänzlich verzichtet werden.
Herumliegende Gartengeräte? Den Hund lieber im Haus lassen
Auch Gartengeräte können zur Gefahr für Hunde im Garten werden. Lassen Sie den Hund im Haus, wenn Sie Gartenarbeit oder Reparaturen machen. Spitze und scharfe Gartengeräte wie Harken, Rechen oder Scheren können, wenn sie unbeabsichtigt liegen gelassen werden, zu Verletzungen führen – etwa, wenn der Hund hineintrittt oder hineinbeißt. Alle Geräte sollten nach Gebrauch sofort sicher weggeräumt werden, damit sich der Hund beim Laufen und Spielen im Garten nicht daran verletzen kann.

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Den Hund im Sommer im Garten vor Insekten schützen
Ein Wespenstich kann auch dem Hund schnell gefährlich werden. Achten Sie in Ihrem Garten darauf, dass Bienen oder Wespen nicht unnötig angelockt werden. Eine regelmäßige Kontrolle der Bäume nach Wespennestern oder Ameisenhaufen im Garten ist sinnvoll, um den Hund nicht unnötig zu gefährden.
Igel sind Überträger von Parasiten, vorrangig von Flöhen. Falls sich Igel im Garten aufhalten, oder der Kontakt mit einem Igel stattgefunden hat, beobachten Sie eventuellen Flohbefall Ihres Hundes.
Fazit: Einem schönen Sommer mit Hund im eigenen Garten steht nichts im Weg, wenn man ein paar Dinge beachtet und mögliche Gefahren minimiert. So kann man die Sommerzeit mit seinem vierbeinigen Freund unbeschwert genießen und gemütliche Grillabende verbringen.