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Dickschwanz-Schlafbeutler

Dieses winzige Opossum passt in einen Blütenkelch

Ein Cercartetus nanus sitzt im Dunken auf einem Ast
Cercartetus nanus, der Dickschwanz-Schlafbeutler, ist nachtaktiv und in Australien beheimatet. Foto: Getty Images
Porträtbild Marike Stucke
Freie Autorin

17.02.2023, 06:06 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Gerade einmal acht Zentimeter ist der Dickschwanz-Schlafbeutler aus Australien groß. Nur sein Schwanz verhilft Cercartetus nanus zu einer Gesamtlänge von rund 18 Zentimetern. Die winzigen Tiere wiegen 15 Gramm – so viel wie ein Esslöffel Rosinen. Dank seiner geringen Größe kann sich das kleine Opossum hauptsächlich von Nektar und Pollen aus Blüten ernähren, die dadurch bestäubt werden.

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Es gibt nur wenige Tiere, die grazil und leicht genug sind, um sich von Nektar und Pollen aus Blüten zu ernähren. Dazu gehören natürlich Insekten, manche Fledermausarten oder auch Kolibris. Aber auch das winzige Opossum Cercartetus nanus aus Australien ernährt sich hauptsächlich vom kostbaren süßen Saft einiger Blüten und gilt in bestimmten Gegenden deswegen als wichtiger Bestäuber. PETBOOK stellt den Winzling und seine faszinierende Lebensweise vor.

Das kleine Opossum lebt auf bis zu 1800 Metern Höhe

Der Dickschwanz-Schlafbeutler kommt in einem schmalen Verbreitungsgebiet an der Ostküste Australiens und in Tasmanien vor. Hier bewohnt das kleine Opossum verschiedenste Lebensräume im Buschland, Regenwald oder sogar auf Höhen bis zu 1800 Meter über dem Meeresspiegel. Dennoch ist das Beuteltier nur selten anzutreffen, denn es führt ein Leben als Einzelgänger und hat jeweils große Reviere. Hinzukommt, dass das Opossum in Australien zwar eigentlich kaum Fressfeinde hat, invasive Arten wie der Rotfuchs oder auch wilde Hunde und Katzen dem Bestand der winzigen Opossums zu schaffen machen. Kein Wunder, denn Gewicht und Größe des kleinen Opossums ähneln der des beliebtesten Beutetiers von Fuchs und Katze: der Maus.

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Das winzige Opossum besitzt Fettdepots im Schwanz

Auffällig sind an diesem Opossum vor allem die geringe Größe und Gewicht. Gerade einmal auf rund 18 Zentimeter kommt ein ausgewachsenes Cercartetus nanus und die kleinsten Exemplare wiegen nur 15 Gramm. Man sieht dem kleinen Beuteltier an, dass es vor allen nachtaktiv ist. Denn seine Ohren sind besonders groß und können damit auch in der Dunkelheit Geräusche besonders gut wahrnehmen. Neben den Ohren sind auch die Tasthaare stark ausgeprägt. Auch dies dient der besseren Orientierung, wenn die Sonne bereits kein Licht mehr spendet. Das Fell ist am Rücken grau gefärbt, die Bauchseite ist hell. Der Schwanz ist, typisch für viele Opossums, unbehaart. Dieser ist besonders dick, da der Dickschwanz-Schlafbeutler hier Fettdepots als Reserve einlagert – daher kommt auch sein auffälliger deutscher Name.

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So bestäubt das kleine Opossum Pflanzen

Mit seiner kleinen Zunge schleckt der Dickschwanz-Schlafbeutler Nektar und Pollen aus den Blüten seiner Wahl. Dies sind vor allem die der Banksien-Arten, die zu den Silberbäumen gehören. Ihre Blütenstände setzen sich aus hunderten bis tausenden Einzelblüten zusammen. Mit seiner rauen Zunge schlürft das kleine Opossum den Nektar aus den Blütenkelchen. Aber auch Blüten auf Eukalyptus-Bäumen oder auch Callistemon-Arten suchen die Tiere gerne auf. Blühen diese gerade nicht oder sind keine im näheren Umkreis auffindbar, gibt sich das winzige Opossum auch mit kleinen Insekten oder Früchten zufrieden. Während der Nahrungsaufnahme bleibt auch immer ein bisschen Pollen im Haarkleid der Tiere hängen. Daher gehen Wissenschaftler davon aus, dass das kleine Opossum durchaus ein wichtiger Bestäuber für die verschiedenen Pflanzenarten ist, wie es in einem Artikel der Fachzeitschft „Mammalian Species“ heißt.

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Die Weibchen tragen die Jungen in ihrem Beutel

Der Dickschwanz-Schlafbeutler ist nachtaktiv und auch den Winter verbringt er meist in einer Art Schlafzustand. So spart er Energie und kann auf die Fettdepots in seinem Schwanz zurückgreifen. Die Winterruhe, wie auch den Tagschlaf, verbringt er in Baumhöhlen, dies auch durchaus mit einigen Artgenossen zusammen. Zur Paarungszeit, die bei ausreichendem Nahrungsangebot in der Umgebung zwei bis drei Mal im Jahr stattfindet, finden sich Männchen und Weibchen zusammen. Wie bei Kängurus trägt das Weibchen die Jungtiere einen großen Teil der Entwicklungszeit in ihrem Beutel, in dem sich auch die Zitzen befinden. Im Alter von fünf Monaten sind die Dickschwanz-Schlafbeutler dann erwachsen, können aber bereits nach drei Monaten schon selbst Jungtiere zur Welt bringen. Unter guten Bedingungen werden die winzigen Opossums in freier Wildbahn bis zu fünf Jahre alt. In Gefangenschaft können sie durchaus ein Alter von bis zu acht Jahre erreichen.

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Ist das winzige Opossum bedroht?

Obwohl die Beuteltiere im Vergleich zu anderen Arten noch relativ häufig in Australien vorkommen, ist ihr Lebensraum dennoch bedroht. Sie benötigen Gegenden mit ausreichenden Baumhöhlen und Dickichten, um sich zum Schlafen und Verstecken zurückzuziehen. Für Beuteltiere sind in Australien vor allen invasive Arten, die der Mensch auf den Kontinent gebracht hat, ein Problem. Wilde Hunde, auch Dingos genannt, oder Füchse stellen den wehrlosen Beuteltieren nach. Diese sind evolutionär nicht an Raubtiere dieser Art angepasst und somit leichte Beute. Einige Beuteltierarten in Australien sind deshalb akut vom Aussterben bedroht oder bereits ausgelöscht.

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