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Sie boxen tatsächlich

5 spannende Fakten über Kängurus

Ein weibliches Känguru mit ihrem Nachwuchs auf einer großen Wiese
Junge Kängurus finden viele sehr niedlich – doch sind ihre ersten Entwicklungsschritte nach der Geburt eher weniger ansehnlich Foto: Getty Images

26.05.2023, 16:48 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Viele Menschen mögen Kängurus. Ihre Fortbewegungsweise ist lustig anzusehen und junge Kängurus, die aus dem Beutel schauen, sehen immer niedlich aus. Dabei können die Beuteltiere noch viel mehr als umher hüpfen und ihre Beobachter verzaubern. PETBOOK stellt fünf spannende Fakten über Kängurus vor.

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Auf der Welt gibt mehr als 60 Känguru-Arten – darunter das rote Riesenkänguru und das Wallaby. Sie unterscheiden sich in Größe, Farbe, Verbreitungsgebiet und Lebensraum, haben aber auch einige Gemeinsamkeiten. Die wohl bekanntesten sind: Alle Kängurus tragen ihre Jungtiere, die sogenannten „Joeys“, in einem Beutel und bewegen sich hüpfend fort. Es gibt jedoch auch weniger bekannte, interessante Fakten über Kängurus. PETBOOK verrät fünf davon. 

Bei der Geburt sehen sie aus wie kleine Würmer 

Richtig gelesen: Kängurubabys kommen nicht als niedliche Mini-Beuteltiere auf die Welt, die wie kleinere Versionen ihrer Eltern aussehen. Sie hüpfen auch nicht schon nach kurzer Zeit mit ihren Artgenossen durch die australische Steppe. Stattdessen werden sie im embryonalen Status geboren und sehen aus wie Würmer. Und zwar wie winzig kleine Würmer. 

Der Grund: Nach der Befruchtung entwickelt sich ein Känguruembryo nur für kurze Zeit im Mutterleib, bevor er seine Entwicklung unterbricht. Er wird geboren und geht dann in einen ruhenden Zustand über. Dafür muss der Känguruembryo in Beutel der Mutter gelangen, in dem er nach der Geburt etwa 30 bis 35 Tage lang heranwächst und sich entwickelt. Aber wie schafft das bei der Geburt nur wenige Millimeter große Tier das? Der kleine Wurm bewegt sich mithilfe winziger Vorderbeine durch einen Sekretfluss zum Beutel der Mutter – eine große Herausforderung, denn er ist natürlich sehr schwach und kaum entwickelt. 

Im Beutel angekommen, saugt er sich an einer der vier Zitzen der Mutter fest, bleibt, je nach Art, fast ein ganzes Jahr im Beutel. Hier können Jungtiere, genannt „Joeys“, sicher heranwachsen, während die Mutter weiter aktiv sein kann. In der geschützten Umgebung entwickelt sich das Jungtier, bis es irgendwann den Beutel verlässt und die ersten kleinen Ausflüge unternimmt. Am Anfang kehrt es jedoch immer wieder in den sicheren Beutel der Mutter zurück. 

Känguru-Nachwuchs im Beutel der Mutter. Bei ihrer Geburt sehen die Jungtiere, „Joeys“ genannt, allerdings nicht so flauschig aus.
Känguru-Nachwuchs im Beutel der Mutter. Bei ihrer Geburt sehen die Jungtiere, „Joeys“ genannt, allerdings nicht so flauschig aus. Foto: Getty Images

Kängurus boxen wirklich gern 

Das Bild des „boxenden Kängurus“ haben wohl viele im Kopf, wenn sie an die als kampflustig geltenden Beuteltiere denken. Vielleicht trägt es in Ihren Gedanken sogar die charakteristischen roten Boxhandschuhe? Kein Wunder. Denn schließlich wurde das boxende oder Boxhandschuh tragende Känguru auf vielen Postern und auch in Hollywood-Produktionen gezeigt – wie in der Komödie „Kangaroo Jack“ aus dem Jahr 2003.  

In der Realität schlagen Kängurus einander tatsächlich gern. Mithilfe des Boxens legen die Tiere ihre Rangordnung innerhalb ihrer sozialen Gruppe fest und klären Konflikte. Dabei schlagen sie, anders als beim Boxen unter Menschen üblich, aber nicht voll zu, sondern schubsen sich eher. Das Ziel ist es, das Gegenüber aus dem Gleichgewicht zu bringen. Allerdings schlagen sie nur in absoluten Ausnahmesituationen Menschen. Sie sind nämlich Fluchttiere, die versuchen, Konflikten möglichst aus dem Weg zu gehen. Nur wenn sie sich bedroht oder in die Ecke gedrängt fühlen, kann es passieren, dass Kängurus auch Menschen „boxen“, um sich zu verteidigen. 

Auch interessant: Hätten Sie gewusst, dass Koalas eigentlich keine Bären sind? 

Kängurus haben genau genommen keine Arme 

Nur weil Kängurus gern boxen und sie in Comics und auf bearbeiteten Fotos manchmal mit Boxhandschuhen dargestellt werden, bedeutet das nicht, dass sie dafür ihre Hände nutzen. Streng genommen haben sie nämlich gar keine Arme, sondern vier Beine. 

Der Grund: Mit Blick auf die biologische Systematik gehören Kängurus zu den sogenannten „Tetrapoda“, der griechische Begriff steht für „Vierfüßler“. Wenn sie diesen Begriff hören, denken viele ganz automatisch an Tiere, die auf vier Füßen oder Hufen stehen, wie Kühe, Pferde oder Schafe. Tatsächlich ist mit dem Begriff Tetrapoda aber eine ganze Klasse von Wirbeltieren mit vier Gliedmaßen gemeint. Damit auch Vögel, Reptilien, Amphibien und Säugetiere, deren Füße sich im Laufe der Evolution ganz oder teilweise zurückgebildet, oder zu anderen Gliedmaßen entwickelt haben. So entwickelten etwa Papageien evolutionsbedingt Flügel, Schlangen verloren ihre Beine komplett. Dies ermöglichte es den Tieren, sich ideal an ihren Lebensraum anzupassen. 

Auch die Vorderbeine von Kängurus haben sich im Verlauf der Evolution verändert und sind kürzer geworden. Weil die Hinterbeine deutlich länger sind als die Vorderbeine, ist ein vierbeiniger Gang für Kängurus heutzutage kaum möglich. Stattdessen bewegen sie ihre Vorder- und Hinterläufe paarweise beim Gehen. Die Vorderbeine nutzen sie auch, um zum Beispiel nach Blättern und Gestrüpp zu greifen. Trotzdem handelt es sich immer noch um Beine, nicht um Arme. Die Hinterbeine von Kängurus sind im Gegenzug deutlich kräftiger, länger und ermöglichen ihnen das charakteristische Hüpfen – ihre primäre Fortbewegungsmethode. 

Die Tiere benutzen ihren Schwanz als „fünftes Bein“

Während viele Säugetiere zwar einen Schwanz haben und ihn zur Kommunikation mit Artgenossen einsetzen, nutzen Kängurus ihren gleich wie ein „fünftes Bein“. Das haben Forscher der Simon Fraser University in Kanada herausgefunden. So behelfen sich die Tiere laut Forschungsergebnissen beim Gehen mit ihrem Schwanz, der ihnen beim Hüpfen Balance und Schwung verleiht, wie ein weiteres Bein. Dieses ist so stark, dass es dabei so viel Kraft wie alle anderen Beine zusammen ausübt. Müssen sich Kängurus mal ausruhen, heben sie die Hinterbeine an und ruhen auf dem Schwanz. Der Schwanz kommt auch zum Einsatz, wenn die Tiere angegriffen werden. Dann stützen sie sich auf ihn ab und setzen sich zur Wehr, indem sie mit den Beinen boxen oder treten. 

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Kängurus können tagelang ohne Wasser überleben 

Kängurus leben unter anderem in Neuguinea und Australien, und hier zum Beispiel in wüstenähnlichen Regionen. Im Outback fällt manchmal monatelang kein Regen, und es herrschen Temperaturen von bis zu 50 Grad. Kängurus können auch in diesen extremen Umgebungen, in denen Wasser und Nahrung knapp sind, überleben. So regulieren die Tiere ihren Wasserhaushalt, und ihr Stoffwechsel verlangsamt sich, wenn Nahrung knapp ist, um ihre Energieeffizienz zu maximieren. Dadurch können bestimmte Känguru-Arten, wie rote Riesenkängurus, drei bis fünf Tage ohne Wasser überstehen. 

Quellen

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