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Abschied von Vierbeinern

Die Arten von Tierbestattungen im Überblick

Die Tierbestattung ist ein sehr emotionales Thema
Der Abschied vom geliebten Haustier kann sehr emotional sein. Viele Halter wünschen sich dann eine Bestattung Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

17.09.2022, 19:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Hunde, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen sind für viele Tierliebhaber vollwertige Familienmitglieder. Wenn die Lebensuhr des geliebten Haustiers eines Tages abgelaufen ist, bleiben Herrchen und Frauchen trauernd zurück. Trotz des immensen Verlustschmerzes gilt es nun, eine wichtige Entscheidung zu treffen: Was soll mit dem Tierkörper geschehen? PETBOOK erläutert, in welcher Form Tierbestattungen möglich sind.

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Der Tod des treuen Gefährten ist für viele Tierbesitzer eine emotionale Belastung. Und natürlich wünschen sich viele, dass ihr Liebling einen würdevollen Abschied bekommt. Welche Art der Tierbestattung gewünscht wird, ist hierbei so individuell wie die Beziehung zwischen Besitzer und Haustier selbst.

Abschied beim Tierarzt

In vielen Fällen endet das Leben eines Haustiers beim Tierarzt. Die Entscheidung, den tierischen Gefährten gehen zu lassen, ist niemals leicht. Aber wenn beispielsweise eine unheilbare Krankheit die Lebensqualität des Vierbeiners so stark einschränkt, dass dieser nur noch leidet, kann die Euthanasie tatsächlich eine Erlösung sein. Einfühlsame Tiermediziner beraten hierzu ausführlich und erklären auch, wie die Einschläferung vonstattengeht. Die Besitzer haben dann Gelegenheit, ihren Liebling zu begleiten, ihn ein letztes Mal zu streicheln und beruhigend auf ihn einzuwirken.

Ist das Tier verstorben, haben trauernde Tierfreunde mehrere Möglichkeiten. Die einfachste und kostengünstigste Option ist es, den Tierkörper dem Tierarzt zu überlassen. Dieser wird den Kadaver dann der örtlichen Tierkörperbeseitigungsanlage übergeben, wo er verbrannt wird. Wem diese Form der nüchternen Entsorgung zu lieblos erscheint, kann seinen verstorbenen Liebling auch auf andere Weise bestatten.

Tierbestattung im eigenen Garten

Für die Tierbestattung im eigenen Garten gelten folgende Regeln: Die letzte Ruhestätte des Vierbeiners darf nicht in einem Wasserschutzgebiet liegen. Zu öffentlichen Wegen und Nachbargrundstücken muss ein Mindestabstand eingehalten werden – Details dazu können bei der Kommunalverwaltung erfragt werden. Wichtig ist auch, das Tiergrab tief genug auszuheben: Mindestens 50 Zentimeter sollten es sein, damit Aasfresser nicht auf den Kadaver aufmerksam werden.

Mit einem selbst gebastelten Kreuz, einem bunt bemalten Grabstein und festlichem Blumenschmuck entsteht ein würdevolles Grab für das verstorbene vierbeinige Familienmitglied. Wer keinen eigenen Garten zur Verfügung hat, kann den Tierkörper einäschern und auf einem Tierfriedhof bestatten lassen. Das tote Tier in öffentlichen Parks oder Wäldern zu begraben, ist nicht erlaubt. Auch die pragmatische und wenig würdevolle Entsorgung über den Hausmüll ist aus Seuchenschutzgründen verboten – wobei dies für trauernde Zweibeiner wohl ohnehin keine Alternative sein dürfte.

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Tierbestattung im Tierkrematorium und Tierfriedhof

Ein Tierfriedhof ist ein geeigneter Ort, um einem verstorbenen Haustier einen pietätvollen Abschied zu ermöglichen. Vor der Beisetzung werden die Tiere im Tierkrematorium eingeäschert. Möglich sind sowohl kostengünstige Sammelkremierungen als auch teurere Einzelverbrennungen. Die Preise für eine Feuerbestattung schwanken je nach Standort des Krematoriums und Größe des Tieres zwischen 100 und 300 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Urne, den Grabplatz auf dem Tierfriedhof sowie für den Grabstein. Wer sich in Anbetracht des eigenen Gefühlschaos nicht dazu imstande sieht, all dies selbst zu organisieren, kann einen professionellen Tierbestatter beauftragen.

Im Gegensatz zu menschlichen Verstorbenen besteht für tote Vierbeiner kein Friedhofszwang. Das bedeutet, der Besitzer kann die Asche seines Lieblings auch mit nach Hause nehmen und dort beispielsweise eine Erinnerungsecke mit Fotos und Blumen einrichten. Seit einiger Zeit wird auch die Mensch-Tier-Bestattung immer beliebter. Hierbei wird die Asche des Haustiers bis zum Tod des Halters aufbewahrt. Die Urnen von Mensch und Tier werden dann in einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt.

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Letzte Erinnerung an einen treuen Freund

Neben dem Grab im eigenen Garten und der Beisetzung auf dem Tierfriedhof gibt es noch einige ausgefallenere Formen der Tierbestattung. Nach der Einäscherung ist es beispielsweise möglich, eine Seebestattung oder Weltraumbestattung für das verstorbene Haustier zu organisieren. Darüber hinaus kann die Asche zu einem Schmuckstück gepresst werden.

Manche Menschen entscheiden sich auch dafür, ihren Hund oder ihre Katze von einem Tierpräparator ausstopfen zu lassen und das Tier auf diese Weise für immer bei sich zu haben. Andere legen ein Erinnerungsalbum mit Fotos an oder bewahren einige Haare des Tieres in einer Schatulle auf. In Zeiten der Trauer gibt es kein „richtig“ oder „falsch“: Jeder muss seinen eigenen Weg finden, um den Tod des geliebten Fellfreunds zu verarbeiten.

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Quellen

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