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Auch Tiere können erkranken!

Sollte man Hund und Katze gegen Corona impfen?

Tierarzt mit Maske hält eine Spritze vor einem schwarzen Hund
Auch Haustiere können an Corona erkranken. Es gibt sogar schon einen Impfstoff für Tiere, aber macht er auch Sinn? Foto: Getty Images
Janina Mild Freie Autorin

12.11.2023, 09:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Zurzeit steigen die Infektionszahlen mit Corona wieder. Was viele nicht wissen: Auch Haustiere können daran erkranken. In den USA gibt es bereits Corona-Impfstoffe für Tiere. Aber sollte man Hund und Katze deshalb gegen Corona impfen lassen?

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Grundsätzlich können Coronaviren nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Hunden und Katzen ausbrechen. Darüber muss man sich als Haustierbesitzer allerdings keine Sorgen machen, denn die Coronaviren, die bei Tieren auftreten, sind für den Menschen ungefährlich. Der Erreger selbst ist seit Jahren bekannt und die Auswirkungen wurden bereits untersucht. Im Rahmen der Forschungsergebnisse wird davon ausgegangen, dass Tiere für die Ausbreitung des Coronavirus bei uns Menschen keine Rolle spielen. Vielmehr wurde festgestellt, dass die Übertragungen von SARS-CoV-2 von erkrankten Besitzern auf ihre Haustiere erfolgten.

Trotzdem gibt es in den USA bereits Impfstoffe gegen Corona für Tiere. Diese werden jedoch hauptsächlich in Zoos und auf Farmen eingesetzt, wo Tiere in großen Gruppen und auf verhältnismäßig engem Raum zusammenleben. Doch auch so mancher Haustierbesitzer hierzulande fragt sich nun: Sollte ich meinen Hund oder meine Katze gegen Corona impfen lassen?

Können Hunde und Katzen an Corona erkranken?


Bis heute wurden nur vereinzelte Fälle festgestellt, in denen Hunde und Katzen positiv auf den Erreger SARS-CoV-2 getestet wurden. Dabei zeigte der Großteil der Haustiere keine oder nur sehr milde Symptome, die vom Tierarzt gut behandelt werden konnten. Hinweise darauf, dass Hunde und Katzen einen schweren Krankheitsverlauf oder gar lebensbedrohliche Symptome hatten, gibt es bisher kaum.

Bei betroffenen Hunden zeigte sich die Infektion in Form von Atemwegserkrankungen oder Durchfall. Auch bei Katzen wurden diese Symptome beobachtet, zusätzlich können die Coronaviren bei Katzen eine sogenannte Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) auslösen. Bei FIP kommen Fieber und neurologischen Störungen hinzu, in manchen Fällen verlieren die Tiere Gewicht oder erbrechen sich häufiger.

Zudem beobachten Tierärzte vermehrt, dass manche Varianten auch bei Tieren Herzmuskelentzündungen auslösen können. Zeigen sich beim eigenen Vierbeiner also Symptome, die auf eine Covid-Erkrankung hinweisen, sollte man als Besitzer dringend einen Termin beim Tierarzt vereinbaren.

Covid-Symptome bei Hunden und Katzen im Überblick:

  • Covid-19-Erkrankungen bei Tieren verlaufen mild und teilweise ohne Symptome
  • Bei Hunden und Katzen zeigen sich Atemwegserkrankungen und Durchfall
  • Coronaviren können bei Katzen FIP auslösen. Symptome sind Fieber, neurologische Störungen, Gewichtsveränderungen und Erbrechen
  • In manchen Fällen könnte Covid-19 bei Tieren eine Herzmuskelentzündung auslösen

Kann ich auch mein Haustier gegen Corona impfen lassen?

Inzwischen gibt es mehrere Covid-Impfstoffe für Tiere, die jedoch hauptsächlich in den USA und in Russland erhältlich sind. Dort werden beispielsweise Zootiere mit den Vakzinen geimpft. Nach aktuellem Wissensstand sehen Experten jedoch keine Notwendigkeit, auch Haustiere gegen Corona zu impfen, da von infizierten Tieren keine Gefahr für Menschen ausgeht.

Auch für die Tiere selbst ist das Risiko, ernsthaft an Corona zu erkranken, äußerst gering, denn bisher ist kein Fall bekannt, bei dem ein Hund oder eine Katze aufgrund einer Covid-19-Infektion verstorben ist. Da eine SARS-CoV-2 Infektion bei Hunden oder Katzen vermutlich immer von einem infizierten Menschen – meist dem Besitzer – ausgeht, wird der Vierbeiner durch eine Impfung seines Menschen am besten geschützt.

Auch interessant: Angst vor Risiken – lassen Sie Ihr Haustier noch impfen?

Welche Corona-Impfstoffe gibt es für Tiere?

Es existieren bereits einige Covid-19-Impfstoffe für Tiere, jedoch gibt es bisher in Deutschland keine Empfehlung, das eigene Haustier damit impfen zu lassen. Bisher entwickelte Impfstoffe für Tiere unterscheiden sich in ihrer Art von dem Vakzin für Menschen. Nach Angaben des Herstellers Zoetis handelt es sich dabei weder um einen mRNA- noch um einen Vektor-Impfstoff. Stattdessen funktioniert der Impfstoff für Tiere ähnlich wie die Novavax Impfung für Menschen, welche Proteine des Virus enthält. Dadurch wird eine Schutz-Reaktion des Immunsystems ausgelöst, was das Risiko einer schweren Erkrankung erheblich reduziert.

Doch es gibt inzwischen auch andere Hersteller, die Impfstoffe für Tiere entwickeln, beispielsweise in den USA oder in Finnland.

Tipp: Bei Tieren vorbeugen statt impfen

Da es hierzulande bisher nicht empfohlen wird, Hunde und Katzen gegen Corona zu impfen, sollte man als Haustierbesitzer auch bei hohen Inzidenzen Ruhe bewahren und seinen Vierbeiner auf anderem Wege vor einer Erkrankung schützen.

  • Immunsystem boosten: Der beste Schutz gegen eine Corona-Erkrankung bei Haustieren ist nach wie vor ein gutes Immunsystem. Spezielle Nahrungsergänzungsmittel und ein gesunder Lebensstil können die Abwehrkräfte von Hunden und Katzen stärken!
  • Abstand halten: Wer selbst an Corona erkrankt ist, sollte vorerst etwas Abstand zum Haustier halten. Füttern und spielen im Garten sind natürlich weiterhin erlaubt, doch ausgiebige Schmuse-Einheiten sollten bis nach der Infektion warten.
  • Im Zweifelsfall: testen! Hatte das Tier Kontakt zu einer infizierten Person und beobachtet man verdächtige Symptome bei seinem Vierbeiner, empfiehlt es sich, das Haustier bei einem Tierarzt des Vertrauens testen zu lassen. Damit können eventuelle Symptome meist problemlos behoben werden.

Muss ich die Covid-Erkrankung meines Haustiers melden?

Das Bundeslandwirtschaftsministerium brachte eine Verordnung zur Meldepflicht von SARS-CoV-2 bei Haustieren auf den Weg, die natürlich auch Hunde und Katzen betrifft. Dadurch soll die Ausbreitung des Coronavirus statistisch erfasst werden, damit eventuelle Maßnahmen so früh wie möglich ergriffen werden können. Allerdings steht man als Haustierhalter hierbei nicht allein in der Verantwortung, da der Tierarzt nach einer positiven Testung den Befund automatisch an die zuständige Behörde weiterleitet.

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