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Positivliste für Haustiere

Spanien will Meerschweinchen verbieten!

Drei Meerschweinchen mümmeln Grasbüschel
Meerschweinchen stehen nicht auf der Positivliste Spaniens, die Teil des neuen Tierschutzgesetzes sein soll Foto: Getty Images
Louisa Stoeffler
Redakteurin

18.11.2022, 16:54 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Das neue Tierschutzgesetz in Spanien gilt als eins der fortschrittlichsten in Europa. Doch die Positivliste von Tieren überrascht. Denn unter den Tieren, die bald nicht mehr gehalten werden dürfen, finden sich so beliebte Haustiere wie Meerschweinchen, Kaninchen und Wellensittiche.

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Nach der Einführung eines verpflichtenden „Personalausweises für Haustiere“ (PETBOOK berichtete) will Spanien nun weitere Neuerungen einführen. Neben einem kostenlosen Hundeführerschein und einer Überwachung von streunenden Katzenkolonien, soll auch eine Positivliste für Haustiere kommen. Im Allgemeinen tut Spanien einiges für den Tierschutz, doch die vorgeschlagene Positivliste, die auch in Deutschland viele fordern, überrascht. Denn auf ihr finden sich so beliebte Haustiere wie Meerschweinchen und Kaninchen.

Liste der invasiven Arten und Positivliste für Haustiere in Spanien bekannt gegeben

Im Rahmen des neuen Tierschutzgesetzes sollen mehrere Änderungen in Kraft treten. Die Liste der in Spanien verbotenen Tiere gibt es schon seit 2019. Mit dem neuen Gesetz soll diese auch Geldstrafen mit sich bringen. Auf der Liste stehen 16 invasive oder geschützte Arten, darunter Waschbären und Nasenbären, aber auch das vietnamesische Hängebauchschwein. Doch auch viele beliebte Haustiere fallen nicht darunter. Die Positivliste von der Regierung in Spanien ist jedoch noch immer ein Vorschlag und noch nicht verabschiedet. In Artikel 44 der Gesetzesvorlage sind Parameter definiert, die Tiere erfüllen sollen, um auf die Liste zu kommen. Diese sind:

  • Tierschutz: Tiere müssen in Gefangenschaft angemessen gehalten werden können.
  • Handhabung und Vermehrung: Es muss wissenschaftliche Studien dazu geben, wie betreffende Tiere richtig gehalten werden und wie sie sich in Gefangenschaft vermehren.
  • Umwelt: Arten, die ohne Kontrolle und Sicherheitsmaßnahmen invasiv ins Ökosystem eingreifen können, werden ausgeschlossen.
  • Wildtiere: Geschützte Tiere oder in Spanien nicht heimische Tiere werden nicht in die Positivliste aufgenommen, wie es auch im EU-weiten Recht der Fall ist.
  • Gesundheit und Sicherheit von Menschen: Tiere, die als Haustier gehalten, Schäden am Menschen auslösen könnten, werden ebenfalls nicht auf die Positivliste gesetzt.

Auflistung der Haustiere, die nicht auf Spaniens Positivliste stehen

Konkret betroffene beliebte Haus- und Heimtiere, die künftig ein Haltungsverbot tragen würden, sind:

  • Nagetiere: Mäuse, Hamster, Chinchillas oder Meerschweinchen
  • Kaninchen
  • Schildkröten, da sich bei mehreren Untersuchungen herausgestellt habe, dass sie eine große Anzahl von pathogenen Viren übertragen würden, die für bestimmte Arten gefährlich sein könnten.
  • Vögel wie Papageien, Unzertrennliche, Sittiche und andere nicht einheimische Arten, die in Spanien gezüchtet werden.
  • Exotische Reptilien wie Leguane, Eidechsen aller Art, Chamäleons oder Geckos, die zu den nicht einheimischen Arten zählen.
  • Schlangen und Spinnen

Berichten spanischer Medien zufolge gibt es in dem Land am Mittelmeer sehr viele wild lebende Kaninchen, was erklären könnte, weshalb es die Tiere nicht auf die Positivliste geschafft haben. Ob die strenge Trennung zwischen heimischen und nicht heimischen beliebten Haustieren, wie Wellensittichen und Meerschweinchen, letztendlich in der vorliegenden Form als Gesetz verabschiedet wird, bleibt abzuwarten.

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Quellen

Themen Meerschweinchen
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