
27. Mai 2025, 14:06 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Jeder Katzenhalter weiß: Katzen hassen es, zum Tierarzt zu gehen. Anscheinend aber nicht alle! Denn Britisch-Kurzhaar-Kater Sammy stattet einer Tierarztpraxis in Esens täglich einen Besuch ab. Seine Halterin Alexandra Strehlau wusste lange nichts über seinen Verbleib.
Eine Katze, die freiwillig zum Tierarzt geht? Das mag für viele Katzenhalter wie ein Märchen klingen. Die meisten Katzen rebellieren schon in ihrer Transportbox, wenn man in die Straße der Tierarztpraxis einbiegt, geschweige denn, wenn man die Praxis betritt und sie den unverkennbaren klinischen Geruch wahrnehmen. Dass sich eine Katze dort freiwillig wohlfühlt? Schwer zu glauben. Doch ein Britisch-Kurzhaar-Kater aus Esens (Landkreis Wittmund) beweist es. Er steht jeden Morgen pünktlich gegen 07.30 Uhr vor einer dort ansässigen Tierarztpraxis und miaut oder kratzt so lange an der Tür, bis ihm geöffnet wird. Erstmals tauchte er 2023 dort auf. Woher er kam und wem er gehörte, wusste in der Praxis lange niemand. Dort nannte man ihn wegen seines runden Gesichtes einfach „Muffin“.
Muffins Alltag in der Tierarztpraxis
Schnell wurde Muffin zu einer festen Instanz der Tierarztpraxis und hält die Mitarbeiter dort gerne ordentlich auf Trab. Besonders morgens, wenn er Leckerlis einfordert und die Regale so lange ausräumt, bis er welche bekommt. Ebenfalls ein beliebter Zeitvertreib von Kater Muffin: die Übernahme der Telefonzentrale. Ob das Spielen mit der Kabelschnur des Telefons oder das direkte Liegen auf dem Telefon – er ist gerne mit dabei.
Muffin ist dauerhafter Mitarbeiter des Monats
Muffins liebster Platz ist der Empfangstresen der Tierarztpraxis. Dort schläft er die meiste Zeit des Tages. Seine Anwesenheit wird von allen Mitarbeitern der Praxis sehr geschätzt. „Gerade an stressigen Tagen ist es schön, wenn er hier ist. Dann streichelt man ihn, dann fängt er an zu schnurren. Das ist wie Yoga. Das beruhigt einen“, berichtet Mitarbeiterin Nina Thorwarth.
Schnell stand fest: Kater Muffin gewinnt die Wahl zum „Mitarbeiter des Monats“ – und das dauerhaft. Ihm zu Ehren hängt in der Praxis ein eingerahmtes Foto des Katers.
Obwohl täglich die unterschiedlichsten Tiere in die Praxis kommen, fühlt Muffin sich dort sehr wohl und lässt sich nicht von anderen Patienten stören. „Er liegt dann trotzdem ganz entspannt auf dem Tresen oder guckt bei den Tieren im Wartezimmer vorbei“, so Thorwarth.
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Katzenhalterin war ahnungslos
Muffin – der eigentlich Sammy heißt – ist der Kater von Alexandra Strehlau. Wo ihr Kater seine Tage verbringt, wusste sie lange Zeit nicht. Der vierjährige Kater war die ersten zwei Jahre seines Lebens eine reine Wohnungskatze. Danach begann Strehlau ihn Schritt für Schritt herauszulassen. Oft fragte sie sich, wo er seinen Tag verbringt. Dass er täglich nur die Straße rüber in die Praxis tapst, hätte sie nicht gedacht. „Auf Tierarztbesuche stand er nicht so“, erzählt Strehlau.
Den Tag in der Tierarztpraxis verbringen und sich selbst behandeln lassen, sind für Kater Muffin oder Sammy aber zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Denn selbst behandeln lässt er sich auch nicht gerne. Aber wenn doch einmal eine Verletzung Probleme macht, lässt er sich auch mal von seinen „Kollegen“ helfen. Als Alexandra Strehlau kürzlich eine blutige Verletzung an ihm bemerkte, ging sie direkt zur Praxis. Dort wurde ihr mitgeteilt, dass Sammy bereits morgens bei ihnen behandelt wurde. „Er geht dann halt selbst zum Arzt“, so Strehlau.