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PETBOOK-Interview

Model Angelina Kirsch musste Kater an ihrem Geburtstag einschläfern lassen: „Es ging alles ganz schnell!“ 

Model Angelina Kirsch und Kater Balu
Ein Herz und eine Seele: Model Angelina Kirsch und ihr Kater Balu. Foto: Getty Images for Purina
Dennis Agyemang
Redakteur

23.06.2023, 16:49 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Fernsehmoderatorin und Model Angelina Kirsch kennen die meisten als quirligen Sonnenschein aus diversen TV-Formaten wie „The Taste“ oder „Curvy Supermodel – Echt. Schön. Kurvig“. Privat verbringt die 34-Jährige viel Zeit mit ihrem Kater Balu und ihrem Islandpony Flaumur. Im großen PETBOOK-Interview verrät Angelina Kirsch, warum sie ihren Kater aus dem Tierschutz geholt hat, wie der Alltag mit einer chronisch kranken Katze aussieht und wie sie mit dem Verlust eines Haustiers umgeht.

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Für Model und Moderatorin Angelina Kirsch (34) ist auch privat Tierschutz ein großes Thema. In ihrer Freizeit verbringt sie viel Zeit mit ihrem zweijährigen Kater Balu, sowie ihrem Isländerpony Flameur. Erst vor wenigen Monaten musste die schöne Blondine mit dem Tod ihres geliebten Katers Sammy einen herben Schicksalsschlag einstecken. Wie ihr dabei ihr neuer Kater Balu helfen konnte, verrät Angelina im Gespräch mit PETBOOK.

PETBOOK: Wie bist du an Balu gekommen?
Angelina Kirsch: „Ich habe Balu auf einer Tiervermittlungsseite entdeckt und als ich ihn gesehen habe, war es Liebe auf den ersten Blick. Schon beim Blick auf das Foto dachte ich mir: Oh, bist du süß! Du könntest unser neues Kätzchen sein.‘ Für mich war wichtig, dass es wieder ein Tier aus dem Tierschutz wird, da mein Kater Sammy – den ich vor ihm hatte – und auch mein Kater Shaky, der bei meinen Eltern lebt, beide aus dem Tierschutz kommen. Ich finde es wichtig, da es so viele ungewollte Tiere gibt – gerade jetzt nach Corona – die im Tierheim sind. Deshalb war für mich klar, wenn ich ein neues Tier haben möchte, dann schaue ich mich erst mal dort um. Der Einsatz für Tierheime und auch Tiertafeln in Deutschland ist für mich eine große Herzensangelegenheit.“

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Kannst du dich noch an eure erste Begegnung erinnern?
„Na, klar. Er war nicht hier in der Gegend, sondern in einer Pflegestelle in Schwerte. Mein Freund, meine Mutter und ich haben uns ins Auto gesetzt und sind aus Schleswig-Holstein zu ihm gefahren. Er kam uns gleich ganz tapsig, offen und neugierig entgegen. Er hat sich gleich streicheln lassen und es war einfach Liebe auf den ersten Blick. Balu hat eine Besonderheit: Er ist ein Ataxie-Kater. Das bedeutet, sein Kopf sagt: ‚Wir laufen jetzt geradeaus und seine Nerven und Muskeln sagen: hää?‘ Deshalb hat er so einen leicht wackeligen Gang wie ein Zinnsoldat. Er ist schon so geboren und hat – Gott sei Dank – keine Schmerzen.“

War Balu schon sein Name oder habt ihr ihm den gegeben?
„Balu kommt ursprünglich aus Litauen und hatte einen anderen Namen, den die Pflegerin für ihn unpassend fand. Stattdessen hat sie ihn Balu genannt. Der Name passt auch tatsächlich wie die Faust aufs Auge. (lacht)“

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Angelina Kirsch – so ist ihr Leben mit zwei chronisch kranken Katern

Dein anderer Kater heißt Shaky. Was hat es mit diesem Namen auf sich?
„Als ich Shaky bekommen habe, hatte er auch eine Art Ataxie. Die kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Bei Balu gehen wir davon aus, dass sich sein Kleinhirn nicht richtig entwickelt hat und er so geboren wurde. Shaky kommt von einem Bauernhof und hatte als Kitten eine schwere Ohrenentzündung bekommen, die auch ins Gehirn gewandert ist. Deswegen ist Shaky heute taub. Das Ganze ging aber auch auf sein Gleichgewichtsorgan und auch teilweise auf seinen Bewegungsablauf. Deshalb hat er immer mit dem Kopf gewackelt und vom Tierheim deswegen den Namen Shaky bekommen. Mittlerweile hat sich das bei ihm aber richtig gut kuriert und wir glauben, dass er wieder anfängt, etwas zu hören. Er kann es nur noch nicht richtig zuordnen, weil er so viele Jahre ohne Gehör war. Aber manchmal, wenn man ihn ruft, dann dreht er sich um.“

Du hast gerade die Ataxie-Erkrankung von deinem Kater Balu angesprochen. Vor welche Herausforderungen stellt euch das im Alltag?
„Er kann oft seine Balance nicht gut halten. Beim Spielen kippt er schon mal um und fällt auf die Seite. Beim Laufen muss er sich konzentrieren. Insgesamt muss man ein bisschen gucken, wie man es ihm erleichtert, vorwärtszukommen. Beim Katzenklo haben wir beispielsweise eines mit Deckel darüber, damit er nicht aus Versehen heraus plumpst. Wir haben auch einen besonderen Fressnapf, der etwas erhöht ist und die Schalen gut befestigt sind, damit er nicht mit dem Fressnapf durch die ganze Wohnung spazieren geht. Mit seinem Handicap kann er auch nicht in den ungesicherten Freigang. Das wäre für ihn lebensgefährlich, weil er nicht schnell genug wegkommen würde, falls ein Auto kommt oder ihn andere Tiere angreifen. Wir haben aber einen schönen großen und gesicherten Balkon mit Kunstrasen, auf dem er sich sehr wohlfühlt. Für ihn ist es wie ein kleiner Garten.“

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Angelina Kirsch: „Ich habe gespürt, dass ich ihn nicht wieder sehen werde.“

Gibt es eine Anekdote zu Balu, die du gerne mit uns teilen möchtest?
„Wir haben Balu Ende letzten Jahres geholt und in den ersten 1–2 Wochen war er noch sehr vorsichtig, zurückhaltend und man musste sich noch kennenlernen. Er ist manchmal sogar weggelaufen, wenn man ihn zu lange angesehen hat. Eines Morgens kam er ins Schlafzimmer getanzt und guckte zur Tür rein. Ich habe ihn dann gerufen und mich im Bett umgedreht, damit ich ihn sehen kann. Dabei hat er sich so erschrocken, dass er weggelaufen ist. Das hat mich sehr traurig gemacht und ich habe mich auf dem Fußboden gesetzt und ein bisschen in mich hinein geweint, weil ich meinen Kater Sammy – der erst wenige Monate zuvor verstorben ist – schrecklich vermisst habe.

Auf einmal höre ich Balus Schritte und sehe, wie er sich plötzlich neben mich legt, mich ankuckt und anblinzelt. Katzen haben ja sonst keine Mimik, aber Blinzeln ist bei ihnen etwas Ähnliches wie lächeln. Ich habe ihn dann angeguckt und zu ihm gesagt: ‚Weißt du, eigentlich wer dich gerade geschickt hat? Ich glaube, mein Sammy hat dich gerade geschickt.‘ Das war ein sehr emotionaler Moment, in dem ich unsere tiefe Verbindung das erste Mal so richtig gespürt habe.“

Du hast eben Sammy angesprochen. Woran ist er gestorben?
„Sammy hatte eine Thrombose. Er war eigentlich ziemlich fit, obwohl er FIV (Felines Immundefizienz-Virus) hatte, aber das Katzen-AIDS als solches ist bei ihm nie ausgebrochen. Er durfte deshalb aber auch nicht in den ungesicherten Freigang, damit der nicht andere Tiere ansteckt oder sich selbst etwas einfängt. Sammy war wirklich super in Schuss – das hat auch der Tierarzt gesagt, bei dem wir häufig waren. Letztes Jahr sollten wir dann in den Urlaub mit meinem Freund und der ganzen Familie, aber ich hatte keine Lust und konnte mich trotz traumhaftem Ziel irgendwie nicht auf die Reise freuen. Wir haben Sammy dann zu Shaky bei meinen Eltern gebracht und als ich mich von Sammy verabschieden wollte, habe ich gemerkt, dass er der Grund war, weshalb ich nicht weg wollte. Irgendwie habe ich gespürt, dass ich ihn nicht wieder sehen werde.

An meinem Geburtstag rief dann meine Freundin, die auf Sammy und Shaky aufgepasst hat, an und meinte, dass Sammy seine Hinterbeine nicht mehr bewegen kann. Sie ist mit ihm dann in die Tierklinik gefahren. Sammy hatte eine Thrombose in der Hüfte, dort wo die Arterie sitzt. Dieser Thrombus hat dazu geführt, dass die Hinterbeine beide abgestorben sind. Das ging alles ganz schnell. Als sie mit ihm in der Klinik ankam, waren seine Beine schon kalt. Ich musste dann an meinem Geburtstag – mehrere tausend Kilometer entfernt – entscheiden, dass wir ihn gehen lassen. Das war echt furchtbar. Man konnte nichts mehr für ihn tun, man hätte es nur mit vielen starken Medikamenten und stationärer Behandlung um zwei bis drei Wochen herauszögern können. Das wollte ich ihm ersparen.“

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Angelina Kirsch: „Ich muss wieder reiten. Es geht nicht anders!“

Du hast mit Flaumur auch deinen eigenen Isländer. Seit wann reitest du? Wie bist du dazu gekommen?
„Ich bin schon als Kind viel geritten, aber habe dann irgendwann jobbedingt eine lange Pause einlegen müssen. Allerdings wohnen wir etwa 150 Meter von einer kleinen Pferderanch entfernt und wenn der Wind richtig steht, dann riecht es auf unserem Balkon nach Pferdestall. Irgendwann saßen wir auf dem Balkon beim Essen und da kam wieder dieser Stallgeruch und ich sage zu meinem Freund: ‚Ich muss wieder reiten. Es geht nicht anders.‘ (Lacht) Dann habe ich wieder angefangen mit dem Reiten und habe realisiert, wie sehr mir das gefehlt hat und beschlossen, dass ich mir mein eigenes hole.“

Wie hast du Flaumur gefunden?
„Ich habe bei Instagram ein bisschen nach Isländern geschaut und der Algorithmus, weiß irgendwann, was einem gefällt. Eines Tages wurde mir ein Bild von Flaumur angezeigt und ich dachte mir: ‚Wow, wie schön ist der denn?‘ Unter dem Bild stand dann: ‚Zu verkaufen‘. Ich habe dann die Frau angeschrieben und wir sind dann nach Dänemark gefahren – bei uns quasi ums Eck – um ihn anzuschauen. Ich hatte im Vorfeld zu der Verkäuferin gesagt, dass ich eigentlich keinen Hengst und auch kein Jungtier möchte. Sie meinte aber, er wäre echt toll, sehr lieb und ich sollte ihn mir unbedingt ansehen. Wenn er mir nicht gefallen würde, hätte sie noch andere Pferde hier.

Als ich dann da war und ihn kennengelernt habe, wusste ich sofort, was sie meint. Er war wirklich voll lieb und nicht so ein kleiner Macho, wie es viele Hengste oft sind. Ich dachte dann: ‚Gut. Er muss ja kein Hengst bleiben. Ich kann ihn auch zum Wallach machen.‘ Das war dann auch die erste Amtshandlung, damit er nachher auch in der Herde stehen kann. Denn das ist ja auch immer so eine Sache: Viele wollen die Hengste nicht in der Herde haben, weil sie Angst haben, dass Kämpfe mit den kastrierten Jungs ausbrechen und sich alle gegenseitig verletzen. Die Kastration hat mir Flaumur aber nicht übel genommen, denn jetzt hat er Freunde, früher hatte er keine.“

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