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Starnberg

Warum dieser Kater eine Mitarbeiterkarte im Baumarkt hat

Kater Django lebt seit mehreren Jahren in seinem Lieblingsbaumarkt und gehört dort seit Jahren quasi fest zum Inventar.
Kater Django lebt seit mehreren Jahren in seinem Lieblingsbaumarkt und gehört dort seit Jahren quasi fest zum Inventar. Foto: Sylvi Biller / hagebaumarkt Starnberg
Dennis Agyemang
Redakteur

18.01.2024, 18:08 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Seit knapp neun Jahren pilgert ein roter Kater im bayrischen Starnberg Tag für Tag in den dortigen Hagebaumarkt und verbringt dort den lieben langen Tag. Er ist morgens der Erste, der kommt und abends, der letzte, der geht. Mittlerweile wohnt Django auf dem Gelände des Baumarkts und ist in der Zwischenzeit sogar das Maskottchen des Ladens geworden. PETBOOK sprach mit einer Mitarbeiterin über den ungewöhnlichen Baumarkt-Kater.

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Er kam, sah und blieb. Kater Django gehört zum Starnberger Baumarkt wie Spachtelmasse, Blumenerde, Hammer oder auch Dübel, denn er ist der Baumarkt-Kater. Mittlerweile können sich die Mitarbeitenden des Marktes ihren beruflichen Alltag schon gar nicht mehr ohne den roten Kater vorstellen, der mittlerweile nicht nur Teil des Teams geworden ist, sondern auch der Star des Marktes ist. PETBOOK sprach mit Sylvi Biller. Sie ist die stellvertretende Marktleitung des Hagebau Markts in Starnberg und Djangos Lieblingskollegin.

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Baumarkt-Kater Django fühlt sich vor allem in der Gartenabteilung wohl. Egal, ob Gartenbank, Rasenmäher oder Grillkohle - alles wird von ihm als Schlaffläche getestet.
Baumarkt-Kater Django fühlt sich vor allem in der Gartenabteilung wohl. Egal, ob Gartenbank, Rasenmäher oder Grillkohle – alles wird von ihm als Schlaffläche getestet. Foto: Sylvi Biller / hagebaumarkt Starnberg

Plötzlich kam Kater Django jeden Tag in den Baumarkt

Wie ist Django zum Bauhaus-Kater geworden?
Sylvi Biller: „Das erste Foto, das ich von Django habe, ist von 2015. Das ist jetzt fast neun Jahre her. Da kam er tatsächlich eines Tages einfach zu uns durch die Eingangstür marschiert. Da waren wir natürlich alle ein bisschen erstaunt, warum eine Katze zu uns in den Baumarkt einkaufen kommt und haben dann beim Tierheim angerufen. Nachdem er abgeholt wurde, hat sich herausgestellt, dass er gechippt ist. Man wusste also, wer die Besitzer sind. Das Problem war aber, dass er dort immer wieder ausgebüxt und zu uns gekommen ist. Also jedes Mal, wenn er bei uns abgeholt wurde, war er am nächsten Tag wieder da. Irgendwann haben wir aufgegeben im Tierheim oder bei den Besitzern anzurufen und haben uns quasi geschlagen gegeben. Seitdem ist er da – jeden Tag.“

Es ist sehr ungewöhnlich, dass eine Katze so hartnäckig einen Baumarkt oder ein anderes öffentliches Gebäude aufsucht. Waren die Besitzer denn Stammkunden bei ihnen im Markt oder ist das Zufall, dass er immer zu ihnen gekommen ist?
„Als Stammkunden würde ich die Besitzer jetzt nicht unbedingt bezeichnen, aber die waren schon hin und wieder bei uns einkaufen. Die wussten auch, dass ihr Kater bei uns ist. Anfänglich haben sie auch noch gelegentlich Futter mitgebracht. Das hat sich dann aber auch irgendwann verlaufen. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht daran erinnern, wann sie zum letzten Mal seinetwegen da waren.“

Übernachtet Django bei Ihnen im Markt?
„Nein, nicht direkt im Markt. Wir haben ihm damals ein so ein kleines Häuschen gekauft. Das steht hier bei uns auf dem Gelände vor dem Markt und da übernachtet er.“

Damit Django beim Schlafen nicht gestört wird, wurde extra ein Schild mit Notiz im Markt angebracht.
Damit Django beim Schlafen nicht gestört wird, wurde extra ein Schild mit Notiz im Markt angebracht. Foto: Sylvi Biller / hagebaumarkt Starnberg

„Django ist der Erste, der morgens da ist und der Letzte, der abends geht“

Wer füttert ihn im Markt?
„Da er sich hauptsächlich in der Gartenabteilung aufhält, füttern ihn meist die Kollegen aus dieser Abteilung. Ich füttere ihn natürlich auch, weil ich ja diejenige bin, die den Markt morgens aufsperrt und da sitzt er dann auch immer schon davor. Er ist quasi der Erste, der morgens da ist und der Letzte, der geht.“

Wie sieht so ein Alltag bei ihnen im Baumarkt aus?
„Im Prinzip ist es jeden Tag das gleiche Spiel. Wenn wir morgens kommen, um den Markt aufzusperren, dann sitzt er schon davor und wartet. Er geht mit uns rein und dann geht es auch schon gleich in die Gartenabteilung. Dort kriegt er sein Nassfutter und seine Katzenmilch und je nach Laune geht er entweder noch mal nach draußen und dreht dort eine Runde und kommt ein bis zwei Stunden später wieder rein oder er bleibt gleich im Markt. Es kommt immer ganz auf das Wetter an.

In der Gartenabteilung liegt er dann vorzugsweise auf den Gartenmöbeln. Er hat immer ganz seltsame Orte, auf denen er gerne liegt und schläft – heute Morgen beispielsweise auf einem Rasenmäher. (lacht)“

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„Der Kater ist der gesündeste und der am besten versorgte im ganzen Landkreis“

Kuschelt er auch mit den Kunden und Mitarbeitern?
„Na ja, er ist jetzt nicht der große Kuschler und das ist er auch nie gewesen. Er lässt sich schon mal streicheln und wenn man sich mit dazu setzt, kommt er schon mal und legt sich auf den Schoss und lässt sich kraulen. Aber Django ist jetzt nie der absolute Schmusetiger gewesen. Deswegen sagen wir auch immer zu den Kunden, dass sie ihn bitte in Ruhe lassen sollen, wenn er schläft. Er kann nämlich auch die Krallen ausfahren. Aber manchmal ist tatsächlich Kuscheln bei ihm angesagt.“

Geht mit ihm jemand von ihnen zum Tierarzt geht, wenn er krank ist oder er sich verletzt hat?
„Ja, das machen wir auch wenn es ihm gut geht. Django wird regelmäßig zum Tierarzt gebracht. Wir haben eine Kollegin aus der Gartenabteilung – eine ältere Dame. Sie arbeitet bei uns als Minijobberin und sie hat den Kater dermaßen ins Herz geschlossen, dass sie in regelmäßigen Abständen mit ihm zum Tierarzt geht.

Es gibt hier im Büro sogar einen Ordner, in dem alles abgeheftet ist: alle Blutwerte und einfach alles. Ich sage immer, weil die Leute sich im Internet immer Sorgen um ihn machen, dass das völlig unnötig ist. Der Kater ist der gesündeste und der am besten versorgte im ganzen Landkreis.“

Baumarkt-Kater Django ist nicht nur der beliebteste Mitarbeiter, sondern hat sich sogar zur Marktleitung hochgearbeitet.
Baumarkt-Kater Django ist nicht nur der beliebteste Mitarbeiter, sondern hat sich sogar zur Marktleitung hochgearbeitet. Foto: Sylvi Biller / hagebaumarkt Starnberg

Gilt der Kater auch mittlerweile als offizieller Mitarbeiter bei Ihnen?
„Ja, der hat sogar ein eigenes Namensschild. Es gibt auch dieses Plakat mit ‚Django’s Empfehlungen‘. Er spricht also auch durchaus Empfehlungen für Gartenmöbel oder andere Produkte aus. Er gehört also wirklich mit zur Belegschaft.“

Wie reagieren die Kunden auf ihn?
„Ganz gut. Eigentlich denkt man ja, dass es sich inzwischen hier herumgesprochen hat, dass wir einen Kater haben. Aber ich hatte hier erst kürzlich den Fall, dass er auf einer Bank lag. Da kam dann eine Kundin und setzte sich einfach zu ihm auf diese Bank, während er geschlafen hat. Ich dachte noch so: ‚Warum setzt sie sich jetzt bitte? Lass ihn doch schlafen.‘ Aber sie dachte echt, das wäre ein Kuscheltier.

Ansonsten sind die Reaktionen auf ihn ganz unterschiedlich. Es gibt viele, die ganz überrascht zu uns kommen und sagen, dass das eine Katze im Markt ist. Es gibt aber auch Kunden, die extra seinetwegen kommen und dann auch gleich am Eingang an der Information fragen, ob der Django da ist.“

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Wegen Baumarkt-Kater Django musste schon mal die Polizei kommen

Gab es seinetwegen schon mal Probleme mit irgendwelchen Ämtern oder Kunden, die Hunde mit dabeihatten?
„Nein, noch nie. Es kommt natürlich vor, dass im Netz gefragt wird, was mit Tierhaarallergikern im Markt ist. Aber Allergiker haben sich noch nie bei uns beschwert. Natürlich liegt er auf einigen Sitzmöbeln und ja, er verliert auch Haare. Aber wir sind da schon hinterher, dass wir die Sitzmöbel immer abbürsten oder mit Fusselrollen von Haaren befreien. Da gab es bisher noch nie Beschwerden und auch nicht von irgendwelchen Ämtern. Ich wüsste aber auch gar nicht, was ein Amt da dagegen haben sollte. Wir verkaufen ja keine Lebensmittel oder Ähnliches.“

Es gab aber schon Vorfälle, bei denen die Polizei ausrücken musste
„Das stimmt. Das ist auch erst letztens wieder passiert. Wie gesagt: Django ist der Letzte, der geht. Im besten Falle mit einem Kollegen zusammen. Es ist aber schon passiert, dass alle dachten, er sei bereits aus dem Markt raus und Django wurde dann versehentlich im Baumarkt eingeschlossen. Er hat dann den Bewegungsmelder ausgelöst und dann kommen natürlich automatisch Überwachungsdienst und Polizei, weil es ist ja ein sogenannter Einbruchalarm ist.

Die Gartenabteilung ist sein Revier. Baumarkt-Kater Django in seinem Revier.
Die Gartenabteilung ist sein Revier. Baumarkt-Kater Django in seinem Revier. Foto: Sylvi Biller / hagebaumarkt Starnberg

Da hat es schon lustige Zettel gegeben, wie zum Beispiel „Katze des Marktes verwiesen‘. Das ist schon ein paar mal vorgekommen, aber wir schauen abends eigentlich immer, damit das nicht wieder dazukommt. Der Kater hat aber auch eine innere Uhr. Er weiß immer schon ganz genau, wann wir schließen und verlässt dann immer so kurz vor 20 Uhr den Laden. Er läuft dann mit Kunden raus oder wartet vor der Tür, dass ihn jemand hinauslässt, da ihn der Bewegungsmelder nicht erkennt.“

Und wo geht er aufs Klo?
„Draußen. Im Markt hat er keine Toilette und bisher hat er auch noch nie bei uns im Geschäft irgendwohin gemacht. Dafür geht er dann auch immer wirklich raus.“

Was denken Sie, warum fühlt sich Django bei Ihnen so wohl?
„Ich glaube, er mag es einfach gerne im Mittelpunkt zu stehen. Er ist wirklich eine kleine Rampensau. Als der Bayerische Rundfunk hier im Markt war, um diesen Beitrag über ihn zu machen, der so viral ging, da hat der Django gepost, als ob er ein Schauspiel-Kater ist. (lacht) Ich glaube, es wird alles in allem ein Mix aus allem sein: Dem Ambiente und der Tatsache, dass hier auch Leute sind, von denen er sich auch streicheln lassen kann, wenn er das möchte. Alles in allem taugt ihm das total.“

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