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Außengehege

Kann man Kaninchen auch im Winter draußen halten?

Großes braunes Kaninchen im Außengehege
Auch wenn man es anders vermuten würde, frieren kurzhaarige Kaninchen im Winter tatsächlich weniger als langhaarige und können die kalte Jahreszeit auch im Außengehege verbringen Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

3. Dezember 2022, 7:33 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Wer seine Kaninchen im Winter in einem Stall oder draußen im Außengehege hält, überlegt vielleicht, ob er seine Tiere bei Minustemperaturen ins Haus holen muss. Welche Kaninchenrassen mit frostigen Temperaturen gut klarkommen und welche eher wetterempfindlich sind, verrät PETBOOK.

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Viele Kaninchenhalter sind sich nicht sicher, ob sie ihre Tiere im Winter ins Haus holen sollten, oder ob eine ganzjährige Außenstallhaltung machbar ist. Die meisten Kaninchenrassen vertragen Kälte jedoch tatsächlich besser als Hitze. Ihr kuscheliges Fell schützt sie vor eisigen Temperaturen und das sogar bis zu minus 20 Grad Celsius. Dennoch gibt es auch Vertreter, die schneller frieren. Dazu zählen etwa ältere Tiere und auch Kaninchen, die nicht zu 100 % gesund und fit sind. Für diese Kaninchen ist eine Überwinterung draußen im Garten über den Winter nicht zu empfehlen. Für gesunde und auch Jungtiere ist die Überwinterung im Garten kein Problem, wenn man auf die Anforderungen eines winterfesten Geheges achtet.  

Welche Kaninchenrassen sind wetterempfindlich?

Auch wenn man es nicht unbedingt vermuten würde: Langhaarrassen sind kälteempfindlicher als Kaninchen mit kurzen Haaren. Ihnen fehlt die dichte Deckhaarschicht, die Wasser und Schnee abperlen lässt. Ihr Fell absorbiert Nässe nicht besonders gut, sondern saugt sich regelrecht voll. Dementsprechend können sie Körperwärme nicht so gut speichern. Daher frieren langhaarige Kaninchen im Winter draußen schneller. Zu den Kaninchenrassen, die empfindlicher gegen die Witterung sind, gehören:

  • Löwenkopfkaninchen
  • Französisches Angorakaninchen
  • Englisches Angorakaninchen
  • Satin-Angorakaninchen
  • Genter Bartkaninchen
  • Riesenkaninchen
  • Amerikanisches Fuzzy-Lop-Kaninchen
  • Jersey Wooly Kaninchen
  • Fuchskaninchen
  • Jamora harlekinfarbig

Aber auch die kurzhaarigen Rex-Kaninchen sind nicht ganz unempfindlich gegen Kälte und Niederschläge.

Welche Anforderungen muss das Außengehege erfüllen?

Das Gehege muss in erster Linie ausreichend Platz bieten. Laut der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) sind das mindestens sechs Quadratmeter für zwei Tiere. Für jedes weitere Kaninchen rechnet man mit zusätzlichen 20 % mehr. Um sechs Kaninchen im Winter draußen zu halten, benötigt man also rund 10,8 qm.

Das Gehege sollte einen geschützten und überdachten Bereich und einen eingezäunten Freilauf haben, wo die Kaninchen auch im Schnee herumtollen können und so auch im Winter fit bleiben. Im Gehege wird von Naturböden wie Erde abgeraten, da diese vor allem bei Minusgraden, wenn die Köttel einfrieren und sich mit der Erde zu einer steinharten Pampe vermischen, schwer zu reinigen sind. Besser sind Sandböden oder Rindenmulch, der jedoch zum Schimmeln neigt.

Im überdachten Bereich kann man Stroh, Heu, oder Kleintierstreu verteilen. Gerade bei Frost sollte man sehr viel Heu und Stroh einstreuen, damit es die Tiere kuschelig warm haben. Der Boden darunter muss unbedingt dicht sein! Man kann dafür Teichfolie, Steinplatten oder PVC verwenden.

Auch interessant: Tipps für eine artgerechte Kaninchenhaltung

Schutzhütte bietet Gelegenheit zum Aufwärmen

Wer will, kann auch eine Schutzhütte installieren. Diese muss nicht groß sein. Im Gegenteil: So können sich die Tiere in engen Räumen besser aneinander kuscheln und gegenseitig wärmen. Hat man eine sehr große Gruppe von Kaninchen, kann man mehrere Schutzhütten aufstellen, denn Platz zum Liegen, Fressen und Trinken brauchen die Tiere auf jeden Fall.

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Im Handel gibt es auch Katzenhäuschen, die sich genauso gut für Kaninchen eignen. Fertige Kaninchenställe sind dagegen oft nicht gut verarbeitet und man muss nachrüsten. Die Gittertüren der Ställe kann man mit einer Wolldecke schützen, so bekommen die Kaninchen auch weniger Zugluft ab. Von einer Isolierung z. B. mit Styropor ist jedoch eher abzuraten, da dieser die Luftzirkulation verhindert. Das Schutzhäuschen sollte so aufgestellt werden, dass der Eingang nicht in Richtung der Wetterseite liegt.

Was ist bei der Versorgung im Winter zu beachten?

Die Einstreu des Außengeheges darf niemals nass werden, da die Tiere sonst krank werden. Auch regelmäßiges Ausmisten ist Pflicht, damit sich keine Krankheitserreger breit machen können. Kaninchen lieben Frischfutter und benötigen im Winter eine Extra-Portion Vitamine. Kohl und Zuckerrüben sowie Obst kann man in kleinen Mengen, dafür aber öfter anbieten. Frischfutter kann bei Minustemperaturen einfrieren, deshalb sollte man auch immer Trockenfutter in Form von Heu, Saaten und getrockneten Kräutern geben.

Auch auf die Wasserversorgung muss man ein Auge haben, da das Wasser bei niedrigen Temperaturen vereisen kann. An Nippeltränken können die Nager in der Kälte mit ihrer kleinen Zunge kleben bleiben und sich dabei verletzen, deshalb ist von ihnen im Winter abzuraten. Am besten hantiert man mit mehreren Näpfen, so besteht die Möglichkeit, den eingefrorenen Napf im Haus schnell wieder aufzutauen. Je größer der Napf ist, umso langsamer gefriert der Inhalt. Am besten stellt man den Napf einfach auf eine isolierende Unterlage aus Holz oder Kunststoff. Auch zwei unterschiedlich große, ineinander gestellte Näpfe frieren weniger schnell ein. Es gibt aber auch beheizbare Hundenäpfe und elektronische Tränkenwärmer für Hühner im Handel. Diese kann man problemlos für ein Kaninchengehege verwenden, man sollte jedoch sichergehen, dass die Kabel nicht angenagt werden können.  

Was tun, wenn ein Kaninchen im Außengehege krank wird?

Da man im Außengehege weniger Kontakt zu den Tieren hat, sollte man sich regelmäßig die Zeit nehmen, um sich die Kaninchen genauer anzusehen. Wirkt ein Tier kränklich, sollte man es auf keinen Fall in den beheizten Wohnraum holen, denn der plötzliche Temperaturunterschied würde seinen Organismus zusätzlich belasten. Besser ist der Keller, die Waschküche oder ein anderer unbeheizter Raum. Da es für ein Kaninchen Stress bedeutet, ohne seine Artgenossen zu leben, ist es besser, wenn diese gleich mit in das frostfreie Quartier ziehen, vorausgesetzt, das kranke Tier hat keine ansteckende Krankheit.

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Quellen

Themen Kaninchen
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