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Darum haben viele Katzen einen Hängebauch

Kleine Urwampe

Warum so viele Katzen einen Hängebauch haben und was er bedeutet

Katze mit einem kleinen Hängebauch schläft gemutlich eingekuschelt
Viele Katzen haben einen Hängebauch, der in den meisten Fällen auch völlig normal istFoto: Getty Images

Viele Katzen sind schlank und gesund, aber haben trotzdem einen kleinen Hängebauch zwischen den Hinterläufen. Warum dies in den meisten Fällen völlig normal und kein Grund zur Sorge ist, erklärt PETBOOK.

Katzen sind sehr agile Tiere, die sich durch ihre Flexibilität durch viele enge Ritzen und Spalten quetschen können. Doch auch die sportlichsten Katzen haben manchmal einen sichtbaren Hängebauch. Für dieses kleine Extra an Haut und Fett im Bauchbereich gibt es verschiedene Gründe. In den meisten Fällen ist ein Hängebauch bei Katzen zudem komplett normal. PETBOOK erklärt, wie ein Hängebauch bei Katzen aussieht und welche harmlosen oder bedenklichen Gründe es für das Phänomen geben kann.

Wie sieht ein Hängebauch bei Katzen aus?

Ein kleiner Hängebauch, auch manchmal Urwampe genannt, unterscheidet sich optisch eindeutig von einem runden Bauch, den die Katze bekommt, wenn sie zu dick ist. Ist die Katze schlank und agil, aber trägt trotzdem eine lockere Hautfalte zwischen den Hinterläufen, ist der leicht herunterhängende Bauch kein Grund zu Sorge. Er dient vielmehr nützlichen Zwecken oder entsteht durch verschiedene Ursachen im Laufe eines Katzenlebens.

Harmlose Gründe für einen Hängebauch bei Katzen

Schutz der Organe

Der Hängebauch bei Katzen ist in seiner ursprünglichen Form tatsächlich durch die Evolution entstanden. Die kleine Urwampe am Unterbauch dient in erster Regel dem Schutz der darunterliegenden wichtigen Organe des Tieres, insbesondere des Darms und der Fortpflanzungsorgane. Diese sind besonders bei Revierkämpfen, die mit viel Beißen und Treten einhergehen, gefährdet. Dabei treten Katzen ihren Kontrahenten gerne die Hinterbeine in die weiche Bauchgegend, was zu ernsten Verletzungen führen kann. Daher war während der Entwicklungsgeschichte unserer Hauskatze eine der wichtigsten Funktionen der zusätzlichen Speckschicht, der Schutz der Organe, die sich nicht im Brustkorb befinden.

Beweglichkeit

Der Hängebauch dient den Tieren jedoch nicht nur als Schutz, sondern hilft auch, dass sie beweglicher sind. Setzen Katzen plötzlich zum Sprung an, kann das bisschen zusätzliche Haut unter dem Bauch die Wucht des Vorwärtsdrucks abfedern. Ebenfalls sind die Bewegungen der Vierbeiner durch die dehnbare Falte am Bauch flexibler. Auch beim Klettern ist die dehnbare Haut daher recht nützlich. Tatsächlich gibt es den Hängebauch aus Gründen der Beweglichkeit auch bei Großkatzen, wie Tigern und Löwen. Ebenfalls neigen einige domestizierte Katzenrassen, wie die Ägyptische Mau, die Maine Coon und die Bengalkatze vermehrt zur Ausprägung eines Hängebauches.

Fettreserve

Der Hängebauch brachte den Katzen noch weitere evolutionär bedingte Vorteile. Wenn es einmal wenig Beute zu fangen gab, hatten die Tiere in ihrem lockeren Bauchfett immer eine Reserve, auf die sie in Phasen, in denen sie wenig Mäuse fanden, oder gerade ihre Kitten aufzogen, zurückgreifen können. Auch heute noch neigen besonders Freigänger dazu, sich vor den kalten Monaten ein kleines Depot für Streifzüge bei niedrigen Temperaturen anzufressen.

Kastration und Bindegewebe

Der einzige „menschengemachte“ Grund, aus denen Katzen einen Hängebauch entwickelt können, ist eine Kastration. Nach einem Sterilisations- oder Kastrationseingriff haben besonders weibliche Tiere manchmal einen deutlicheren Hängebauch als zuvor. Dies liegt daran, dass das Gewebe im Bauchraum während des Eingriffs durchtrennt wird. Das Bindegewebe wird hierbei also geschädigt. Viele Tierärzte nähen daher den Bauch des Tieres mit selbst auflösenden Fäden oder Netzen von innen und mit haltbaren Fäden von außen.

In vielen Fällen ist ein Hängebauch nach der Kastration auch wegen hormoneller Umstellungen der Katze ausgeprägter als vorher. Denn Hormonmangel kann ebenfalls das Bindegewebe schwächen. Dies ist nicht bedenklich, solange die Katze nach wie vor alle Bewegungsabläufe ausführen kann, ohne dass die durch die Reibung der Haut wunde oder nässende Stellen bekommt.

Bedenkliche Gründe für einen Hängebauch bei Katzen

Fettleibigkeit

Ein Hängebauch bei Katzen ist ein Grund zur Besorgnis, wenn das Tier im Allgemeinen zu dick ist. Dies kann man leicht daran ablesen, wenn auch Rücken und Beine des Tieres stämmig und breit sind. Wenn man die Rippen des Tieres beim lockeren Tasten mit den Händen nicht fühlen kann und die Katze von oben betrachtet keine Taille, sondern einen breiten, geraden Rücken zeigt, ist sie übergewichtig. Kommt dann noch ein zu dicker Bauch dazu, kann es gesundheitliche Schäden für das Tier mit sich bringen. Ob die Katze wirklich zu dick ist, sollte man mit seinem Tierarzt abklären und sich dort ebenfalls Ratschläge zu einer Diät für Katzen geben lassen. Denn auf keinen Fall sollte eine übergewichtige Katze zu schnell Gewicht verlieren, da dies ernsthafte gesundheitliche Folgen haben könnte.

FIP

Ein Hängebauch bei Katzen entsteht jedoch auch durch die verbreitete Krankheit FIP (Feline Infektiöse Peritonitis). Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung mit einem speziellen Corona-Virus, der Katzen befällt. In Folge einer Erkrankung kann es unter anderem zu Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum der Katze kommen. Mehr dazu, wie man FIP erkennt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, lesen Sie in diesem Artikel.

Weitere Erkrankungen, die einen Hängebauch bei Katzen verursachen können:

  • Probleme mit den Nieren, Leber oder anderen Organen, die zu Wassereinlagerungen im Bauchbereich führen
  • Parasiten und Wurmbefall
  • Tumorbildung im Bauchbereich
  • Andauernder, entzündlicher Durchfall oder Verstopfungen
  • Unverträglichkeit oder Vergiftungen

Treten eins oder mehrere dieser Symptome plötzlich auf, wirkt das Tier zusätzlich abgeschlagen oder frisst nicht mehr, sollte man am besten direkt mit seiner Katze zum Tierarzt gehen und die Ursachen für das geänderte Verhalten abklären.

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