
12. Mai 2025, 13:46 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Cockapoo begeistert mit seiner liebenswerten Art, seinem Teddybär-Aussehen und einer enormen Anpassungsfähigkeit. Als lebhafter Mix aus Cocker Spaniel und Pudel vereint er in vielen Fällen das Beste beider Rassen – doch genau darin liegt auch eine gewisse Unberechenbarkeit. Was auf den ersten Blick wie der perfekte Familienhund erscheint, bringt einige Herausforderungen mit sich.
Der Cockapoo, auch bekannt als Cockerpoo, Spoodle oder Cockerdoodle, ist ein sogenannter Designerhund, dessen Zucht auf eine gezielte Kreuzung von Pudel und Cocker Spaniel zurückgeht. Obwohl er optisch viele Herzen im Sturm erobert und sich in der Theorie durch Klugheit, Lernfreude und ein freundliches Wesen auszeichnet, ist die Realität oft komplexer. Denn bei dieser Hybridrasse lässt sich weder das äußere Erscheinungsbild noch das Verhalten verlässlich vorhersagen. Je nach genetischer Dominanz treten mal mehr pudeltypische, mal stärker spanielartige Merkmale auf. Auch der oft behauptete allergikerfreundliche Charakter des Cockapoos ist wissenschaftlich nicht belegt. Was bleibt, ist ein aktiver, menschenbezogener Begleithund mit hohem Pflegebedarf und Anspruch an Zeit, Aufmerksamkeit und Konsequenz.
Herkunft
Die Geschichte des Cockapoos beginnt in den USA der 1950er-Jahre. Dort wurde erstmals gezielt Cocker Spaniel – meist American Cocker – mit Pudeln verpaart. Ziel war es, einen liebevollen Familienhund zu schaffen, der sich gut erziehen lässt und wenig haart. Die Zuchtidee wurde vor allem durch den Wunsch nach einem allergikerfreundlichen Hund gefördert.
Später schloss sich die sogenannte „Designerhund-Bewegung“ an, die auch Mixe wie den Labradoodle hervorbrachte. 1999 wurde der Cockapoo Club of America gegründet, der gewisse Standards etablieren will, wenngleich der Cockapoo nach wie vor keine von offiziellen Zuchtverbänden anerkannte Rasse ist. Neben der klassischen F1-Generation – der direkten Kreuzung zweier reinrassiger Elterntiere – entstanden durch Verpaarungen unter Cockapoos verschiedene Typen. Aufgrund mangelnder Reglementierung variiert der Genpool stark, was das äußere Erscheinungsbild und das Verhalten dieser Hunde besonders unvorhersehbar macht.
Aussehen & Fell
Der Cockapoo ist ein kleiner bis mittelgroßer Hund mit freundlichem Ausdruck, großen dunklen Augen und langen Schlappohren. Seine Widerristhöhe liegt je nach Kreuzungstyp zwischen 25 und 45 Zentimetern, bei einem Gewicht von etwa fünf bis zehn Kilogramm. Die Statur ist kompakt und ausgewogen, mit geradem Rücken und kräftigen Pfoten.
Die Fellstruktur variiert stark: Sie reicht von lockig (wie beim Pudel) bis wellig oder glatt (wie beim Cocker Spaniel). Oft dominiert die pudeltypische Lockenpracht, was allerdings keine Garantie für eine reduzierte Haarabgabe bietet. Das Fell ist in zahlreichen Farben erhältlich, darunter Schwarz, Braun, Apricot, Beige, Weiß, Silber oder mehrfarbige Varianten. Ohne festen Standard zeigt der Cockapoo äußerlich eine enorme Bandbreite. Besonders pflegeintensiv ist das Fell durch seine Neigung zu Verfilzungen und das Einfangen von Schmutz und Kletten.
Charakter & Gemüt
Cockapoos gelten als intelligente, lernfreudige und äußerst menschenbezogene Hunde. Ihre Anhänglichkeit ist ausgeprägt – sie wollen möglichst immer in der Nähe ihrer Bezugspersonen sein. Oft sind sie verspielt, verschmust und freundlich zu Kindern sowie anderen Tieren. Aufgrund ihrer Herkunft aus zwei Jagdhunderassen – dem apportierfreudigen Pudel und dem wasserliebenden Cocker Spaniel – steckt viel Energie und Bewegungsdrang in ihnen.
Der Jagdtrieb kann je nach individueller Veranlagung deutlich ausgeprägt sein. Ebenso ist ihr Temperament variabel: Während manche Cockapoos ruhig und ausgeglichen wirken, sind andere lebhaft, bellfreudig und wachsam. Diese Unberechenbarkeit macht sie zu einem potenziell großartigen Familienhund – allerdings nur, wenn Zeit für Sozialisierung, Erziehung und Bewegung vorhanden ist.
Erziehung
Trotz ihrer hohen Lernfähigkeit ist die Erziehung eines Cockapoos kein Selbstläufer. Zwar gelten sie als anfängergeeignet, doch sie benötigen konsequente, geduldige Führung und frühe Sozialisierung. Ihre Intelligenz kann sich auch in Form von Sturheit äußern. Positive Verstärkung funktioniert bei dieser Rasse besonders gut – Lob, Spiel und kleine Belohnungen fördern das gewünschte Verhalten. Grundkommandos, Leinenführigkeit und Rückruf sollte man frühzeitig trainieren, besonders wenn ein stärkerer Jagdtrieb vorliegt. Cockapoos sind leicht zu motivieren und können gut in Hundesportarten eingebunden werden, was ihre Erziehung zusätzlich erleichtert.
Richtige Haltung & Pflege
Ein Cockapoo braucht enge Familienanbindung, tägliche Bewegung und geistige Herausforderungen. Lange Spaziergänge, Spieleinheiten, Nasenarbeit und Hundesport sind ideal. Er eignet sich für aktive Familien oder Einzelpersonen, die viel Zeit für ihren Hund aufbringen können. Zwingerhaltung oder häufiges Alleinsein verträgt er schlecht und kann dann Verhaltensauffälligkeiten wie Bellen oder Zerstörung zeigen.
Sein Fell muss mehrmals wöchentlich gründlich gebürstet werden, besonders bei lockiger Textur. Regelmäßige Besuche beim Hundefriseur sind nötig, da viele Cockapoos keinen Fellwechsel haben und geschoren werden müssen. Die Schlappohren sollten wöchentlich kontrolliert und bei Bedarf vorsichtig gereinigt werden, um Entzündungen vorzubeugen.
Ernährung
Der Cockapoo stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung, sollte aber ausgewogen und hochwertig gefüttert werden. Geeignet sind sowohl Trocken- als auch Nassfutter, wobei ein hoher Fleischanteil und wenig Getreide empfehlenswert sind. Viele Besitzer setzen auch auf das Barfen.
Der Cocker-Anteil kann zu einem erhöhten Appetit führen – Übergewicht ist eine häufige Folge, wenn nicht auf die Futtermenge geachtet wird. Ideal ist eine Fütterung zweimal täglich, ergänzt durch gelegentliche Snacks. Nach dem Fressen sollte der Hund ruhen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Als Hybridhund kann der Cockapoo genetisch bedingte Erkrankungen beider Elterntiere erben. Dazu zählen Hüftdysplasie (HD), Patellaluxation (Verrutschen der Kniescheibe), progressive Retina-Atrophie (PRA – Netzhautdegeneration), Von-Willebrand-Erkrankung (Blutgerinnungsstörung) und degenerative Myelopathie (Rückenmarkserkrankung). Besonders bei gold- oder rotfarbenen Cocker Spaniels tritt gelegentlich die sogenannte „Cockerwut“ auf, eine Form anfallsartiger Aggressivität. Auch Entzündungen der Gehörgänge und Hautprobleme können auftreten. Eine sorgfältige Auswahl der Elterntiere durch Gesundheitstests kann das Risiko reduzieren – darauf sollte beim Kauf dringend geachtet werden.

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Der Cockapoo im Überblick
- Größe: 25–45 cm, je nach Pudeltyp
- Gewicht: 5–10 kg, individuelle Abweichungen möglich
- Fell: Lockig bis wellig, mittellang; Farben: Schwarz, Braun, Weiß, Apricot, Silber u.a.
- Charakter: Menschenbezogen, intelligent, verspielt, kinderfreundlich
- Erziehung: Gut trainierbar, benötigt jedoch Konsequenz und Beschäftigung
- Pflegeaufwand: Hoch – regelmäßiges Bürsten, Scheren, Ohrenpflege
- Gesundheit: Anfällig für genetische Krankheiten, hohe Lebenserwartung (bis 16 Jahre)