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Haustiere im Schlafzimmer

Mit dem Hund im Bett schlafen – was dafür spricht, was dagegen

hund im bett
Manche können nicht ohne, andere hingegen empfinden Hunde im Bett als No-Go Foto: Getty Images
Sonja Jordans

26.09.2022, 12:22 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Für die meisten Hundehalter ist ihr Vierbeiner Familienmitglied, Spielkamerad, bester Freund und Kuscheltier zugleich. Bei einigen Besitzern darf der Hund sogar im Bett schlafen. Eine Umfrage unter US-amerikanischen Hundebesitzern ergab sogar: Manche schlafen besser, wenn sie das Bett mit dem Hund teilen, statt mit dem eigenen Partner.

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Für manche ist es völlig normal, den Hund mit ins Bett zu nehmen – für andere Menschen hingegen ein absolutes No-Go. Vor allem der Hygieneaspekt führt meist zu größeren Diskussionen, aber auch das Wohlbefinden beim Schlafen spielt eine Rolle. Glaubt man einer US-Online-Umfrage, so fällt die Entscheidung aber in den meisten Fällen für den Hund.

Hund im Bett? Umfrage zeigt interessante Ergebnisse

Unter den 1000 befragten Haltern gaben 76 Prozent in der Umfrage an, sie würden ihrem Vierbeiner erlauben, im gleichen Bett zu schlafen. Überraschend: 33 Prozent der Verheirateten schlafen sogar besser, wenn nur der Hund bei ihnen schläft.

Die Mehrheit der Paare – genauer gesagt 56 Prozent – hat jedoch eine erholsame Nacht, wenn sowohl der Ehepartner als auch der Hund im Bett liegt. Interessant: 32 Prozent der befragten Verheirateten gab an, sie seien unterschiedlicher Ansicht, ob der Vierbeiner mit ihnen im Bett schlafen dürfe.

Studien belegen positiven Effekt

Eine Studie der Mayo-Klinik aus den USA bestätigt die Umfrage: Manchen Menschen schlafen tatsächlich besser, wenn ihr Hund nachts nah bei ihnen liegt.1 Offenbar fühlen sie sich geborgener und sicherer, wenn sie die Anwesenheit und das gleichmäßige Atmen des Tiers wahrnehmen.

Ähnliches bestätigte eine US-Studie aus dem Jahr 2018 mit mehr als 900 Frauen: Demnach fühlten sie sich mit einem Hund im Bett sogar wohler, beschützter und weniger im Schlaf gestört als mit einem menschlichen Bettnachbarn.2 In Deutschland dürfen laut einer TNS-Infratest-Umfrage von 2013 rund ein Drittel aller Hunde nachts das Bett mit Frauchen oder Herrchen teilen – allen Bedenken zum Trotz.

Ist ein Hund im Bett unhygienisch?

Gegner von Hunden im Bett argumentieren zwar hauptsächlich und nicht völlig zu Unrecht, dass ein Hund im Bett unhygienisch sei. Aber ein gepflegter, sauberer und entwurmter Vierbeiner stellt für gesunde Menschen in aller Regel aus hygienischer Sicht keine Gefahr dar. Der Hund sollte jedoch wirklich regelmäßig ein Anti-Wurm-Mittel erhalten und auf Zecken kontrolliert werden.

Auch verlieren Hunde Haare, mal mehr, mal weniger, und das dann auch im Bett. Diese können im Schlaf eingeatmet werden oder unangenehm jucken. Zudem können sich gerade in dichterem oder lockigem Fell trotz gründlichen Absuchens Parasiten wie Zecken, Milben oder Flöhe verstecken, die dann ebenfalls mit ins Bett kommen.

„Das sollte man bedenken“, sagt auch Christina Kuko aus Aachen, die eine Hundeschule betreibt, zu PETBOOK. Dennoch sieht sie das Thema gelassen: Für sie ist das Tier im Bett keine hygienische Zumutung. „Wer seinen Hund mit ins Bett nehmen möchte, kann das ruhig tun.“

Auch interessant: Darf ich meinen Hund in jedem Fluss baden lassen?

Hund im Bett – schlecht für die Erziehung?

Aus erzieherischer Sicht sei es kein Problem, wenn Hund und Halter dieselbe Schlafstätte nutzen, sagt Hundetrainerin Kuko. Die mitunter geäußerten Sorgen einiger Hundebesitzer, der Vierbeiner könne seinen Platz in der Familie dann missverstehen und sich als „ranghöher“ ansehen, als er eigentlich ist, kann die Expertin ausräumen. „Wenn der Hund im Bett schlafen darf, ändert das an der Beziehung zum Menschen nichts.“ Ein gut erzogenes Tier wisse, wo sein Platz innerhalb der Familie ist. Auch werde der Hund nicht „vermenschlicht“, wenn er ins Bett dürfe, sagt die Expertin zu PETBOOK.

Dazu passend Wie oft muss mein Hund Gassi gehen?

Sollte man Welpen mit ins Bett nehmen?

Besonders für junge Hunde ist es oftmals angenehm, nah bei ihren Menschen liegen zu können, sagt die Hundetrainerin. Deswegen spreche grundsätzlich sogar mehr dafür als dagegen, einen Welpen, der ein neues Zuhause bezogen hat, zumindest anfangs mit ins Bett zu nehmen. „Es ist schließlich eine harte Zeit für ihn, so plötzlich ohne sein Rudel in fremder Umgebung“, so Kuko.

Wenn der Welpe dann mit seinen neuen Bezugspersonen ins Bett dürfe, fühle er sich wohler und geborgener. „Es erinnert ihn an das Liegen bei Mutter und Geschwistern.“ Das Tier könne dann schrittweise daran gewöhnt werden, neben statt im Bett zu schlafen, wenn die Halter darauf Wert legen. Ähnlich verhalte es sich, wenn der Hund bei einem gemütlichen Fernsehabend mit aufs Sofa dürfe. „Ein erzogener Hund versteht durchaus, dass das Sofa dann ok ist, das Bett danach aber tabu“, ergänzt Kuko im Gespräch mit PETBOOK.

Auch interessant: Wie sich das Haustier im Bett auf den Schlaf auswirkt (FITBOOK.de)

Manche Vierbeiner wollen nicht beim Menschen liegen

Auch wenn manche Halter gerne mit ihrem Hund kuscheln, sollten sie den Willen des Tiers respektieren. „Es gibt Hunde, die mögen nicht bei ihrem Menschen schlafen“, sagt die Hundetrainerin. „Zu warm, zu eng, was auch immer – es gibt viele Gründe, warum sich ein Hund lieber ein anderes Schlafplätzchen sucht.“ Manche Tiere wollten nicht mal im selben Zimmer liegen wie der Mensch. Von Jack-Russel-Terriern dagegen höre man öfter, dass sie sogar bei ihren Menschen unter die Decke schlüpfen. „Das dürfen Hund und Halter dann auch bedenkenlos genießen“, beruhigt Kuko.

Auch interessant: Hundekorb oder orthopädisches Hundebett – was ist besser?

Was gegen den Hund im Bett spricht

Mangelnder Platz, sein Schlafverhalten und die Temperatur, denn Hundekörper strahlen Wärme ab. Im Winter mag das angenehm kuschelig sein, im Sommer aber kann das schnell zu viel des Guten werden – für Mensch und Tier.

Außerdem können Hunde schnarchen und bleiben selten die ganze Nacht über ruhig liegen. Sie stehen auf und drehen sich in eine andere Schlafposition, kratzen sich ausgiebig, lecken sich die Pfote oder wandern umher, bevor sie wieder aufs Bett springen und dabei nicht unbedingt darauf achten, ob sie versehentlich auf Beine oder Bauch ihrer Halter steigen. Durchschlafen wird für den Menschen dann zur Herausforderung. Wer einen leichten Schlaf oder einen unruhigeren Hund hat, sollte das Tier dann lieber nicht mit ins Schlafzimmer nehmen.

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Quellen

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