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Tinktur, Sud und Co.

4 Naturheilmittel für Hunde, die bei leichten Erkrankungen helfen

Eine Bulldogge wird medizinisch versorgt
Naturheilmittel können auch bei Hunden viel Gutes bewirken Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

18.09.2022, 05:55 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Viele Hundehalter vertrauen bei kleineren Verletzungen und Erkrankungen, wie Husten und Durchfall, erstmal auf natürliche Heilmittel. Ein Trend, von dem man aber auch Ahnung haben sollte, denn nur weil Kräuter grün sind und auf der Wiese wachsen, heißt das nicht, dass man sie völlig bedenkenlos einsetzen kann. Heilkräuter haben durchaus bestimmte Wirkungen, welche man nicht unterschätzen sollte, manche sind giftig. Welche Tinkturen und Tees sind aber auch für Laien brauchbar und ungefährlich, wenn man dem Hund schnell helfen will?

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Grundsätzlich sollte jeder Hundehalter ein speziell für den Hund zusammengestelltes Erste-Hilfe-Kit parat haben. Diese gibt es fertig im Handel, so hat man bei einem Schnitt oder Biss schnell die richtigen Utensilien zur Hand. Dann gibt es aber noch das ein oder andere Wehwehchen, das man vielleicht ohne Gang zum Tierarzt mit natürlichen Heilmitteln für den Hund in den Griff bekommt. Verschiedene Heilkräuter kann man auch vorsorglich auf den Gassi-Gängen sammeln. Ein Buch oder eine Smartphone-App helfen bei der Bestimmung der Pflanzen. PETBOOK gibt einen Überblick über 4 natürliche Heilmittel, die dem Hund bei kleineren Wehwehchen helfen können.

1. Fenchelhonig bei Husten

Auch ein Hund kann sich erkälten. Ist das passiert, kann leckeres Naturheilheilmittel namens Fenchelhonig helfen. Manche Hunde schlecken ihn gern vom Löffel, andere mögen ihn lieber verdünnt, z. B. in einem Salbeitee.

Zubereitung und Anwendung:

Mit einem Mörser zerstößt man eine Handvoll Fenchelsamen, gibt sie in ein gläsernes Schraubglas und übergießt sie mit Honig. Dort lässt man sie drei Tage ziehen, bevor man den Honig dem Hund zwei- bis dreimal täglich verabreicht. Es sollte aber jedes Mal nicht mehr als ein Teelöffel sein.

2. Tinktur gegen Pfoten-Verletzung

Hier kommt es vor allem auf die Größe der Wunde an. Bei einer kleinen Schramme oder etwas trockenen, rissigen Pfoten sollte eine selbstgemachte Wund- und Heilsalbe ausreichend sein. Bei einem tiefen Schnitt jedoch sollte man nach einer Notfall-Erstversorgung den Tierarzt aufsuchen.

Zubereitung und Anwendung:

Als Grundlage kann man 100 ml Olivenöl, Mandelöl, Kokosöl, aber auch Aprikosenkernöl verwenden. Dieses gibt man dann in ein hitzebeständiges Glas, welches man nun in ein Wasserbad stellt. Bei 60 Grad rührt man 6 Gramm Bienenwachs in das Öl, bis es geschmolzen ist. Das Bienenwachs hat eine antiseptische Wirkung. Man fügt noch einige Tropfen einer Propolis-Tinktur hinzu, welche wundheilungsfördernd wirkt, und füllt die flüssige Masse in einen Salbentiegel ab. Nach 3–6 Stunden Abkühlung kann die Salbe aufgetragen werden.

Tipp: Am besten anwenden, wenn der Hund schläft, sonst verteilt er die Salbe auf dem Boden. Man kann ihm aber auch alte Söckchen über die Pfoten ziehen.

Auch interessant: Wie oft muss mein Hund Gassi gehen?

3. Kräuter-Sud als Naturheilmittel gegen Durchfall beim Hund

Wenn die Darmflora des Hundes gestört ist, kann das unangenehme Folgen haben. Besonders dann, wenn das Tier es nicht mehr rechtzeitig ins Freie schafft. Akuter Durchfall dauert häufig nicht länger als 24 Stunden, und man kann versuchen, die Darmflora auf natürlichem Weg wieder ins Gleichgewicht zu bekommen. Dauert der Durchfall länger an und kommt auch noch Erbrechen hinzu, dann schnell zum Tierarzt. Meist resultiert der Durchfall aus dem Wechsel des Futters oder unverträglichen Lebensmitteln. Aber auch Würmer sorgen für langandauernden Durchfall.

Achtung: Bei Durchfall dehydriert der Hund durch den Flüssigkeitsverlust schnell. Man sollte ihn deshalb dazu animieren, Wasser zu trinken und ggf. Elektrolyte zufügen.

Zubereitung und Anwendung:

Die Schleimstoffe der Heilpflanze Käsepappel (Malve) sollen hier lindern und helfen. Dazu brüht man die Blüten, Blätter und Früchte des Heilkrautes auf. Den Sud verabreicht man dem Hund mehrfach, Tag und Nacht, über das Maul mithilfe mit einer Pipette oder Spritze. Dabei sollte er nichts zu fressen bekommen. Im Sud kann man noch etwas Heilerde auflösen. Am nächsten Tag füttert man den Hund mit gedünsteten Karotten und etwas gekochtem Hühnerfleisch. Hat sich der Darm nicht beruhigt, sollte man den Gang zum Tierarzt nicht weiter hinauszögern.

4. Kokosnuss als Naturheilmittel gegen Würmer beim Hund

Es gibt verschiedene Wurmarten. Am häufigsten tritt bei Hunden der Spulwurm auf, der bis zu 20 Zentimeter groß werden kann. Welpen, die von Würmern befallen sind, zeigen oft starke Symptome wie Durchfall und Erbrechen, welche zu Wachstumsstörungen führen können. Ein aufgeblähter Bauch, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sind weitere Anzeichen eines Wurmbefalls. Erst eine Kotprobe, die von einem Tierarzt untersucht wird, sorgt für Gewissheit. Bei starkem Wurmbefall helfen meist nur chemische Medikamente, die bei dauerhafter Anwendung die Darmflora angreifen können. Deshalb sollte man natürliche Wurmkuren regelmäßig alle drei Monate zur Vorbeugung einsetzen.

Achtung: Würmer können auch auf Menschen übergehen!

Zubereitung und Anwendung:

Die Kokosnuss enthält Fettsäuren, z. B. die Laurinsäure, die gegen Würmer helfen kann. Zur Prävention kann man einen halben bis ganzen Teelöffel Kokosöl pro 10 Kilogramm Körpergewicht ins Fressen geben. Bei Welpen dagegen beträgt die Dosierung 1 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht. Die Behandlung sollte über drei Tage erfolgen.

Bei Wurmbefall kann man Kokosraspeln unters Futter mischen, diese sollen dafür sorgen, dass sich die Würmer von den Darmwänden lösen und dann ausgeschieden werden.

Generell gilt: Viele wünschen sich einen sanften Weg zur Heilung, aber naturheilkundliche Verfahren haben ihre Grenzen. Im Zweifel lieber einmal zu viel zum Tierarzt als zu wenig.

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Quellen

  • Kräuterapotheke für Hunde, Silvia Rosenberger, ISBN: 979-8470773968, Preis: 14,95 €

Sonstige Quellen

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