18. September 2022, 7:56 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Hunde gelten als die besten Freunde des Menschen – deshalb wird mit ihnen gekuschelt und geschmust, oft schlafen die Vierbeiner sogar im Bett ihres Zweibeiners oder dürfen Küsschen geben, indem sie über die Hand oder das Gesicht lecken. Doch mag die Liebe zu ihnen noch so groß sein: Wenn der Hund plötzlich stark zu müffeln beginnt oder beim Hecheln einen üblen Geruch verbreitet, ist es mit dem innigen Körperkontakt schnell vorbei. Aber woran liegt es, wenn der Hund so heftig stinkt? PETBOOK nennt einige Ursachen – und wie man Abhilfe schaffen kann.
Die meisten Hunde – und auch Menschen – haben einen Eigengeruch. Für die Vierbeiner ist das wichtig, denn daran können sie beispielsweise erschnüffeln, ob es sich um ein Männchen oder Weibchen handelt. Allerdings ist es je nach Hunderasse sehr unterschiedlich, wie stark der Eigengeruch ausgeprägt ist. Bei Dalmatinern, Pudeln oder Papillons ist er eher gering, Pekinesen, Cocker-Spaniels oder Bulldoggen hingegen haben einen stärkeren Eigengeruch. Auch Wasserhunde wie Retriever riechen oft strenger, da sie mehr Talg absondern, um sich vor Kälte und Feuchtigkeit zu schützen. Grundsätzlich ist aber auch das für Menschen eher in einem erträglichen Bereich, zumal Hundeliebhaber sowieso gerne ein Auge zudrücken. Aber was, wenn der Hund plötzlich anfängt, richtig penetrant zu stinken? PETBOOK erklärt, welche Ursachen dem zugrunde liegen können.
Was tun, wenn der Hund stinkt? 3 mögliche Ursachen
1. Das Fell des Hundes ist nass oder dreckig geworden
Eine mögliche Ursache, wenn das Fell des Hundes stinkt ist, dass er einfach nass geworden ist. Denn ein nasser Hund riecht mehr als ein trockener. Wenn der Vierbeiner also in einem See gebadet hat oder in den Regen gekommen ist, sollte man ihn trocken rubbeln und eventuell sogar föhnen. Herrscht feuchtwarmes Klima, können sich sonst Pilze und Bakterien im Hundefell schnell vermehren.
Ist der Hund nicht nur nass, sondern auch dreckig geworden, etwa weil er sich in einem modrigen Tümpel, in Kot, Gülle, oder Aas gewälzt hat, hilft es, ihn mit Hundeshampoo zu waschen. Aber Achtung: Viele frisch gewaschene Hunde hassen den sauberen Geruch und wälzen sich bei der erstbesten Gelegenheit in der nächsten Dreckpfütze. Wer das umgehen möchte, kann statt des Badens Kaisernatron oder Backpulver für die Reinigung des Tiers verwenden. Dafür nimmt man je nach Größe 20 bis 50 Gramm Natron, bestreut den Hund damit und rubbelt das Fell mit nun gründlich mit einem Handtuch. Anschließen bürstet man das Natron aus.
2. Der Hund verträgt das aktuelle Futter nicht
Wenn der Hund das aktuelle Futter nicht verträgt, kann sich dies auf zwei Arten äußern. Zum einen ist es möglich, dass der Vierbeiner eine Futterallergie entwickelt hat. Das führt dazu, dass sich verstärkt Hautsekrete entwickeln, die einen üblen Geruch verbreiten.
Sollte der Hund vermehrt stinken, kann das aber auch von Blähungen kommen. Eine Ursache für geruchsintensive Flatulenzen kann minderwertiges Futter sein. Es lohnt sich also, testweise ein hochwertigeres Futter auszuprobieren. Kommt es immer noch zu Pupsen, leidet das geplagte Tier eventuell an einer Futtermittelunverträglichkeit. Dann empfiehlt es sich, mit dem Tierarzt eine Ausschlussdiät durchzuführen. Oft hilft es, wenn man die Ernährung auf kalt gepresstes Trockenfutter umstellt.
Auch interessant: Trockenfutter oder Nassfutter – was ist besser für Hunde?
3. Der Hund leidet an Mundgeruch
Wenn der Hund stinkt, weil er unter starkem Mundgeruch leidet, gibt es mehrere mögliche Ursachen. Zunächst sollte überprüft werden, ob der Hund beim Gassigehen etwas Stinkendes, etwa eine tote Maus oder Tierkot, gefressen hat. Ist dem so, kann man als Hausmittel Apfel, Pfefferminze oder Petersilie feingehackt unter das Futter mischen und so dem Geruch entgegenwirken.
Karies, Parodontitis und Zahnfleischentzündungen
Bekommt der Hund hauptsächlich Nassfutter, kommt es häufiger vor, dass Essensreste in den Zahnzwischenräumen oder den Zahnfleischtaschen hängen bleiben. Wenn diese nicht entfernt werden, beginnen sie, übel zu riechen. Zudem bilden sie eine schleimige Schicht über den Zähnen, was zu bakteriellem Zahnbelag führt. Mit der Zeit entsteht daraus Zahnstein, der im fortgeschrittenen Stadium sogar zu einer Blutvergiftung führen kann. Auch faule, eitrige oder lockere Zähne können dazu führen, dass der Hund aus dem Mund stinkt.
Was hilft bei Mundgeruch?
Es gibt für Hunde spezielle Zahnbürsten und Zahnpasta mit vielerlei Geschmacksrichtungen. Zusätzlich gibt es eine große Auswahl an Kauartikeln, die speziell für die Zahnreinigung entwickelt wurden. Ein einfacher Knochen hilft aber auch. Durch das Kauen und Reiben wird ebenfalls noch weicher Zahnbelag von den Zähnen gelöst. Allerdings: Hat man das Gebiss seines Haustieres über lange Zeit vernachlässigt und die regelmäßige Reinigung versäumt, hilft nur der Gang zu einem Tierarzt, der, unter Narkose, den Zahnstein entfernt und die Zahnfleischtaschen reinigt.
Tritt Mundgeruch auf, obwohl das Gebiss des Vierbeiners tipptopp ist, sollte man vom Tierarzt abklären lassen, ob nicht eine innere Erkrankung dahintersteckt. Unter anderem könnten eine Gastritis, eine Magen-Darm-Infektion, eine Nierenerkrankung oder eine Magenschleimhautentzündung die Ursache für den fauligen Geruch sein.
Hunde-Pflege Was kann man gegen Mundgeruch beim Hund tun?
Maulhygiene Ursachen und Behandlung von Mundgeruch bei Katzen
Muffiger Geruch Warum nasse Hunde stinken und wie man den Geruch wieder loswird
Quellen
- „MDR Jump“, „Ursachen dafür, warum dein Hund stinkt und was du dagegen tun kannst“ (aufgerufen am 27.7.2022)
- Hundegesundheitsberater.com, „Machen sie diese häufigen Fehler bei der Hundefütterung?“ (aufgerufen am 27.7.2022)
- Einfachtierisch.de, „Hund stinkt plötzlich extrem: Was tun?“ (aufgerufen am 27.7.2022)