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Normal oder nicht?

13 Gründe, warum Hunde stark sabbern und was dagegen hilft

Hund sabbert
Wenn ein Hund plötzlich stark sabbert, kann das verschiedene Ursachen haben Foto: iStock/ Wavetop
Ninja Sinke Autorin

10.01.2023, 10:46 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Ob es uns Menschen nun gefällt oder nicht: Dass Hunde etwas sabbern, gehört zu ihnen dazu. Hat ein Hund jedoch plötzlich vermehrten Speichelfluss, sollten Halter möglichen Ursachen auf den Grund gehen und wenn nötig einen Tierarzt aufsuchen. Denn starkes Sabbern kann beim Hund die unterschiedlichsten Ursachen haben, die zum Teil nicht zu unterschätzen sind.

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Hunde produzieren durchweg mehr Speichel als Menschen. Bei manchen Rassen ist es sogar vollkommen normal, dass zum Leidwesen ihrer Halter ständig etwas schleimige Flüssigkeit aus ihrem Maul tropft. Bei den meisten Hunderassen ist plötzlich auftretendes, starkes Sabbern dagegen nicht normal und Halter sollten möglichen Ursachen nachgehen. Denn ein Hund sabbert im Normalfall erst dann, wenn sich zu viel Speichel in seinem Maul sammelt und dieser dem Tier zwischen den Lefzen herausläuft. PETBOOK erklärt 13 Gründe, warum Ihr Hund mehr sabbert als normal und verrät, was Sie bei starker Speichelbildung tun sollten.

Gründe, warum der Hund viel sabbert

Die meisten Hunderassen produzieren im Normalfall nicht übermäßig viel Speichel, die Flüssigkeit hat trotzdem wichtige Funktionen. Sabbert ein Hund jedoch plötzlich stark, sollte die Ursache dafür geklärt werden, um Gesundheitsprobleme ausschließen zu können.

1. Hunger

Zunächst eine vollkommen normale Ursache starken Sabberns beim Hund: die Vorfreude auf Futter. Allein die Assoziation eines Gegenstands mit Futter reicht bei den meisten Hunden aus, um den Speichelfluss deutlich zu verstärken. Denn dieser dient dazu, das Futter einzuspeicheln und es so im Verdauungstrakt gleitfähiger zu machen. Zusätzlich sorgt der Speichel dafür, dass die Schleimhaut im Maul der Tiere nicht austrocknet. Daher ist es kein Wunder, dass der Geruch, das Geräusch und auch der Anblick des Futters beim Hund dazu führen, dass er sabbert. Sorgen zu machen brauchen sich Hundehalter im Normalfall nicht, denn ist das Futter verspeist oder der Hund denkt nicht mehr daran, hört auch der Speichelfluss auf.

2. Hitze (oder Hitzschlag)

Hunde kühlen ihre Körpertemperatur mithilfe des Hechelns herunter. Wird ihnen zu warm, was relativ schnell geschieht, beginnen sie dabei ebenfalls zu speicheln. Besonders Hunderassen mit kurzer Schnauze neigen bei hohen Temperaturen zu erhöhter Speichelproduktion. Generell sollten Sie darauf achten, dass Ihr Hund nicht zu viel Sonne ausgesetzt ist und ausreichend Trinkwasser zur bereitsteht.

Achtung: Zu starkes Sabbern kann vor allem im Sommer auch Symptom eines Hitzschlags sein – Hundehalter sollten bereits beim Verdacht dringend einen Tierarzt aufsuchen.

3. Angst und Stress

Ein Hund, der plötzlich viel sabbert, kann unter Angst, Aufregung und Stress leiden. Die Ursachen, aufgrund derer sich das Tier unbehaglich fühlt, können sehr unterschiedlich sein. Besonders neue, unbekannte Situationen können Stress auslösen. Daher sollte der Hund langsam an potenziell stressvolle Dinge wie Autofahren, laute, volle Straßen oder das Zusammentreffen mit fremden Hunden gewöhnt werden.

Auch interessant: Mein Hund hasst Autofahren – was kann ich tun?

4. Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen

Leidet ein Hund an Übelkeit und infolgedessen auch an Erbrechen, ist die vermehrte Speichelproduktion oft eine Begleiterscheinung. Ebenso verhält es sich bei jeglicher Art von Bauchschmerzen. Die Ursachen dafür können vielfältig sein: von Übelkeit aufgrund einer Autofahrt, Gleichgewichtsbeschwerden oder weil der Hund etwas Falsches gefressen hat. Klingt der starke Speichelfluss nicht ab, sollte man einen Tierarzt aufsuchen.

5. Vergiftung

Als Symptom einer möglichen Vergiftung des Hundes sollte die erhöhte Speichelproduktion auf keinen Fall unterschätzt werden. Auslöser können dabei auch giftige Hauspflanzen sein. Ein Hund der viel sabbert, dazu noch an Erbrechen, Krämpfen und Zittern leidet oder sogar das Bewusstsein verliert, sollte umgehend zu einem Tierarzt gebracht werden.

6. Fremdkörper im Maul

Dass ein Hund plötzlich stark sabbert, geht besonders häufig darauf zurück, dass sich ein Fremdkörper im Maul befindet. Kleine Knochen- oder Holzstöckchen, aber auch Fischgräten und weitere Dinge können sich im Maul des Tieres verhaken, etwa zwischen den Zähnen. Meist stoppt der starke Speichelfluss, wenn Sie den Fremdkörper vorsichtig entfernen. Im Zweifelsfall hilft dabei auch der Tierarzt.

7. Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt

Nicht nur im Maul, sondern auch im restlichen Verdauungstrakt können Fremdkörper stecken bleiben. Das kann die Speichelproduktion erhöhen und ist besonders kritisch für den Hund, wenn es dadurch zu einem Magen- oder Darmverschluss kommt. Das Tier kann den verschluckten Fremdkörper in diesem Fall nicht ohne fremde Hilfe verdauen und ausscheiden, sodass dringend ein Tierarzt eingreifen muss – sonst besteht Lebensgefahr.

8. Zahn- oder Zahnfleischprobleme

Probleme mit den Zähnen oder dem Zahnfleisch können beim Hund ebenfalls dazu führen, dass er vermehrt sabbert. Ursachen können abgebrochene, lockere oder gar faule Zähne sein. Aber auch eine Zahnfleischentzündung oder ein Abszess der Zahnwurzel führen zu starkem Speichelfluss. Daneben tritt häufig auch starker Mundgeruch auf. Verweigert der Hund dann noch sein Futter, sollte sein Maul genau angeschaut werden. Die genannten Zahn- und Zahnfleischprobleme sollte man schnellstmöglich beim Tierarzt behandeln lassen, da sie dem Tier starke Schmerzen bereiten können. Um Probleme dieser Art zu vermeiden, sollten Hundehalter die Maulhygiene ihrer Hunde nicht vernachlässigen.

9. Tumor

Tumore und andere Schwellungen im Maul des Hundes können ebenfalls dazu führen, dass er vermehrt sabbert. Denn diese „Hindernisse“ im Maul können auch dafür sorgen, dass Speichel nicht heruntergeschluckt werden kann und im Maul verbleibt – so lange, bis der Hund zu sabbern scheint. Ein genauer Blick in das Maul Ihres Hundes und ein Besuch beim Tierarzt helfen weiter.

10. Entzündung der Speicheldrüsen

Sind die Speicheldrüsen beim Hund entzündet, produzieren sie zusätzliches Sekret. Das kann dazu führen, dass Ihr Hund mehr sabbert als normalerweise. Eine mögliche Speicheldrüsenentzündung sollte man immer beim Tierarzt abklären lassen.

11. Erkältungen und andere Virusinfektionen

Bei Erkältungen reagiert der Körper des Hundes automatisch mit gesteigertem Speichelfluss. Dazu können weitere Virusinfektionen, etwa die Tollwut (Rabies virus), dazu führen, dass der Hund stark sabbert. Bei dieser Infektion ist das Schlucken erschwert und es sammelt sich zunehmend Speichel im Maul. Andere Erkrankungen, die beim Hund Übelkeit oder Bauchschmerzen auslösen, können ebenfalls zu vermehrtem Speicheln führen. Auch hier gilt es, den Grund für den Speichelfluss beim Tierarzt abklären zu lassen

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12. Medikamente

Ein Hund, der Medikamente einnimmt, ist häufig auch ein Hund, der viel sabbert. Denn einige Präparate können bei Ihrem Haustier zu dieser Nebenwirkung führen. Lesen Sie daher die Packungsbeilage und möglichen Nebenwirkungen eines Medikaments vor der Gabe an Ihren Hund sorgfältig durch, um nicht überrascht zu werden.

13. Verletzungen

Verletzungen können beim Hund natürlich ebenfalls dazu führen, dass er vor Schmerz sabbert. Die Verletzung tritt dabei meist im Maul auf, etwa aufgrund eines Schnitts oder eines feststeckenden Holzstücks. Eine genaue Untersuchung des Mauls hilft hier meistens weiter. Kaut der Hund etwa an Stromkabeln, kann es sogar zu Verbrennungen im Maul kommen, die ebenfalls starkes Sabbern verursachen.

Ist es möglich zu verhindern, dass der Hund sabbert?

Speichel ist nicht nur für die Nahrungsaufnahme und die Verdauung des Hundes von Bedeutung, sondern unterstützt dazu auch die Gesundheit der Zähne und des Zahnfleischs der Tiere. Besonders die Zahnhygiene des Hundes kann jedoch relativ unkompliziert in den Alltag integriert werden, sodass man zumindest diese Ursache für vermehrte Speichelproduktion vermeiden kann.

Genauso sollten giftige Pflanzen im Haushalt nicht zu finden sein oder sich außerhalb der Reichweite der Haustiere befinden. Das schützt vor Vergiftungen. Prinzipiell sollten potenziell gefährliche Gegenstände weder am Boden herumliegen noch in vom Hund erreicht werden können. Das schützt den Hund davor, Fremdkörper zu verschlucken. Beim Spaziergang lohnt es sich ebenfalls, den Hund im Blick zu haben, um zu verhindern, dass er etwas frisst, was ihm schaden kann.

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Es gibt Hunderassen, die besonders viel Speichel produzieren

Tatsächlich gibt es einige Hunde, die aufgrund ihrer rassespezifischen Merkmale besonders viel Speichel produzieren. Wer sich einen solchen Hund zulegt, sollte also darauf vorbereitet sein, dass dieser mehr sabbert, als andere Rassen. Dazu zählen vor allem Hunde mit kurzen Schnauzen, wie Englische und Französische Bulldoggen aber auch die Bordeaux-Dogge. Diese überhitzen schnell und kühlen durch die vermehrte Speichelbildung ihre Körpertemperatur herunter. Eine weitere Ursache können auch stark ausgeprägte Hautfalten am Maul sein, in denen sich viel Speichel ansammeln kann. Dazu gehören unter anderem die Rassen Bloodhound und Neapolitanischer Mastiff.

Quellen

Themen #fellby Hundeverhalten
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