Zum Inhalt springen
logo Das Magazin für alle Tierbesitzer und -liebhaber
Verführerischer Snack

Dürfen Hunde Eis fressen? Es kommt darauf an

Hund leckt an Waffeleis
Gerade an heißen Tagen kann Eis eine willkommene Abwechslung sein – aber dürfen unsere Hunde auch mal kosten? Foto: Getty Images
Beke Enderstein
Freie Autorin

4. Mai 2025, 15:44 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Wenn so langsam die frühsommerlichen Temperaturen in die Höhe schießen und die Schlangen vor den Eisdielen wieder länger werden, fragen sich Hundebesitzer: Darf mein Hund etwas vom Eis abbekommen? Denn den flehenden Blick des geliebten Haustieres nicht nachzugeben, ist nicht einfach. PETBOOK erklärt, warum viele Eissorten nicht für Hunde geeignet sind – und sogar gesundheitlich riskant werden können.

Artikel teilen

Welcher Hundebesitzer kennt das nicht: Man möchte in aller Ruhe sein Sandwich, seinen Salat oder eben ein erfrischendes Eis auf der Parkbank genießen und wird die ganze Zeit gierig von der Seite angeschaut und fiepend dazu animiert, dass noch jemand unbedingt auch mal probieren möchte. Schließlich lautet die Devise „Freunde teilen“. Ob das eine gute Idee ist, erklären wir in diesem Artikel. Am Schluss verraten wir zudem, wie man gesundes und gut verträgliches Eis für Hunde ganz einfach selbst macht.

Problem Nummer 1: Laktosehaltige Milchprodukte

Klassische Eissorten wie Vanille, Stracciatella oder Schokolade enthalten je nach Rezeptur Milch oder Sahne. Welpen vertragen Milch beziehungsweise die darin enthaltene Laktose noch gut. Schließlich ist die Muttermilch ja als Säugetier ihre Anfangsnahrung. Im Laufe ihres Erwachsenwerdens verliert sich diese Verträglichkeit bei den meisten Hunden jedoch – besonders, was Kuhmilch anbelangt. Die Tiere werden laktoseintolerant.

Entsprechend vertragen Hunde Milchzucker nicht oder nur in geringer Menge. Zu den Unverträglichkeitsreaktionen gehören in erster Linie Verdauungsstörungen und Durchfall. Vermutlich wird ein Hund keine Symptome entwickeln, wenn er etwas Eis vom Finger schleckt, größere Mengen sollten aber tabu bleiben. 

Problem Nummer 2: Schokolade

Schokoladeneis gehört zu den beliebtesten Eissorten überhaupt. Die meisten Hundebesitzer wissen jedoch, dass die in Kakaobohnen enthaltenen Inhaltsstoffe Theobromin und Koffein nahezu pures Gift für Hunde sind – und größere Mengen sogar tödlich enden können. Zwar ist die Menge, die sich in Schoko-Eis befindet, in der Regel gering, aber in Kombination mit den weiteren ungünstigen Inhaltsstoffen sollten Schokoladeneis, Stracciatella oder sonstige kakaohaltige Eiskreationen nicht im Maul des Hundes landen.

Auch interessant: 10 Lebensmittel, die für Hunde giftig sind

Problem Nummer 3: Zucker

Auch der enthaltene Zuckergehalt, der Eis für Menschen so unsagbar schmackhaft macht, ist nicht gut – auch nicht für unsere Vierbeiner. Die problematische Eiszutat wird zwar nicht direkt zu gesundheitlichen Beschwerden führen, dennoch sind zuckerreiche Snacks weder für bereits übergewichtige Hunde noch für das Gebiss des Vierbeiners gut. Für Hunde mit Diabetes stellt Zucker zudem ein akutes gesundheitliches Risiko dar!

bosch HPC Adult mit frischem Geflügel & Hirse

Hundetrockenfutter für ausgewachsene Hunde aller Rassen 

Problem Nummer 4: Xylit und weitere künstliche Süßungsmittel

Wenn nicht explizit gekennzeichnet, wird Eis in der Eisdiele in der Regel zwar mit konventionellem Kristall- oder Puderzucker gesüßt. Allerdings sollte man aufpassen, wenn man selbst auf ein Eis mit Zuckeralternativen wie Xylit, auch Birkenzucker genannt, setzt. Bereits in kleiner Menge führt er zu Krämpfen, Leberversagen und tatsächlich zu einer tödlichen Unterzuckerung.

Industriell gefertigtes Eis stellt hingegen eine besondere Gefahr für Hunde dar, da sich in dem süßen Dessert häufig zahlreiche künstliche Zusatzstoffe tummeln. Darunter wieder günstige Zuckerersatzstoffe, die das Produkt wirtschaftlich und für Menschen noch süßer machen – für Hunde allerdings mit Vergiftungen enden können.

Problem Nummer 5: Rosinen, Kaffee, Tee und Co.

Manche Eissorten enthalten Rumrosinen, die eine besondere Gefahr für Hunde darstellen: Während bereits kleinste Mengen an Rosinen beim Hund zu Nierenversagen führen können, wirkt Alkohol ebenfalls toxisch. Ein Eis der beliebten Sorte Málaga sollte also auf gar keinen Fall in der Nähe der Hundeschnauze landen.

Verschiedene Toppings sind aufgrund des bereits genannten schädlichen Mix aus Theobromin in Schokolade und Koffein ebenfalls riskant. Daher sind auch solche Eissorten besonders risikobehaftet, die Kaffee enthalten: Bei Hunden wirken Koffein und Alkohol aufgrund des geringeren Gewichts deutlich intensiver. Vorsicht: Auch das aktuell besonders beliebte Matcha-Eis wird aus Tee hergestellt, der einen hohen Koffeinanteil enthält.

Weitere Risiken, wenn Hunde konventionelles Eis schlecken

Gerade bei kleinen Hunderassen oder Welpen können selbst geringe Mengen an Zucker, Xylit oder Koffein deutlich stärkere Auswirkungen haben. Doch nicht nur das. Es kann auch zu einem Phänomen kommen, dass eigentlich eher im Winter häufig auftaucht und sich Schneegastritis nennt. Eine zu kalte Speise kann bei empfindlichen Tieren Magenkrämpfe auslösen. So kann kaltes Eis kann bei manchen Hunden zu Magen-Darm-Reizungen oder Zahnschmerzen führen, besonders bei empfindlichen oder älteren Tieren.

Als Faustregel gilt: Ein bis zwei Teelöffel pro Kilogramm Körpergewicht von hundefreundlichem Eis an sehr heißen Tagen sind in Ordnung – mehr sollte es nicht sein, besonders bei kleinen Hunden.

Mehr zum Thema

Eis für Hunde zur Erfrischung selbst machen

Egal, ob in der Eisdiele oder aus dem Supermarkt: Eis enthält also häufig Stoffe, die für Hunde ziemlich gefährlich sein können. Nicht zuletzt kann man bei industrieller Eiscreme bei der teils unüberschaubaren Menge an Zusatzstoffen schnell den Überblick verlieren – mit natürlichem Futter für Mensch oder Tier haben solche Eissorten nichts gemein und sollten am besten direkt in der Eistruhe im Supermarkt bleiben.

Wer seinem Hund im Sommer mit einem erfrischenden Snack eine Freude bereiten will, stellt Hundeeis am besten selbst her. Mit wenigen, gut verträglichen Zutaten und ohne Plastikmüll – nachhaltig, sicher und gesund!

Rezept-Idee 1: Frozen Joghurt

Im Gegensatz zu Milch oder Sahne vertragen viele Hunde laktosearme, milchsaure Milchprodukte wie Buttermilch oder Joghurt in kleiner Menge in der Regel gut. Für einen schnellen Frozen Yogurt ein paar tiefgekühlte Blaubeeren mit etwas Naturjoghurt pürieren und fertig ist ein hundegerechtes Eis, welches eine Extraportion Antioxidantien, Vitamine und Mineralstoffe liefert. Die Blaubeeren können auf Wunsch auch durch gefrorenen Bananenscheiben ersetzt werden. 

Rezept-Idee 2: Veganes Hundeeis

Für eine vegane Hundeeis-Kreation kann der Joghurt einfach durch etwas naturbelassene Erdnussbutter ausgetauscht werden. Allerdings hat diese Eis-Variante erheblich mehr Kalorien. Bereits übergewichtige Hunde sollten diesen Snack daher eher selten oder in kleinen Mengen bekommen.

Rezept-Idee 3: „Hundegesundes“ Wassereis

Wer auf einen Mixer verzichten und das Eis bei Bedarf direkt aus der Tiefkühltruhe füttern möchte, liegt mit größeren Eiswürfelformen goldrichtig. Diese gibt es etwa aus Silikon. Für ein „tierisches“ Wassereis einfach geeignetes Obst oder Gemüse wie Beeren, gedünsteten Kürbis bzw. Möhre oder Apfelraspel mit etwas Wasser vermischen, ab ins Tiefkühlfach und vorportioniert verfüttern.

Finaler Tipp: Wenn es mal besonders schnell gehen soll, eignen sich speziell für Hunde hergestellte Kreationen aus Eismanufakturen. So gibt es mittlerweile auch Eiscreme für Hunde von bekannten Eisfirmen, die zusätzlich zu ihrem konventionellen Sortiment Hundeeis à la „Doggie Dessert“ mit Erdnussbutter, Kürbis und Co. anbieten.

Beke Enderstein ist Diplom-Ökotrophologin und hat sich auf die Kreation von veganen und vegetarischen Rezepten samt Foodstyling spezialisiert. Dabei dürfen natürlich auch nährstoffreiche Rezept-Ideen für Vierbeiner nicht fehlen. Ihre Kreationen für Leckerlis sind übrigens bestens erprobt, da ihr Kater Findus und ihr Hund Jasper aus dem Tierschutz den Geschmackstest übernehmen. 

Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung unseres Angebots mit Tracking und Cookies widerrufen. Damit entfallen alle Einwilligungen, die Sie zuvor über den (Cookie-) Einwilligungsbanner bzw. über den Privacy-Manager erteilt haben. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit Tracking und Cookies entscheiden.

Bitte beachten Sie, dass dieser Widerruf aus technischen Gründen keine Wirksamkeit für sonstige Einwilligungen (z.B. in den Empfang von Newslettern) entfalten kann. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an datenschutz@axelspringer.de.