
13. April 2025, 16:28 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bärlauch ist ein beliebtes Küchenkraut und wächst im Frühjahr im Wald, aber auch in Parks und Gärten der Großstädte. Viele sammeln den Bärlauch, um ihn in der Küche zu verwenden, denn er schmeckt angenehm nach Knoblauch und passt zu vielen Gerichten. Auch manche Hunde stehen dann in Versuchung, vom Bärlauch zu probieren, vor allem, wenn er in Butter oder Frischkäse verarbeitet ist. Doch das kann böse enden.
Wer im April oder Mai im Wald unterwegs ist, riecht ihn meist schon, bevor er ihn sieht: Bärlauch. Das beliebte Küchenkraut schmeckt nicht nur frisch auf dem Butterbrot. Viele verarbeiten Bärlauch zu Pesto, in Butter oder nutzen ihn in Salaten und Suppen. Wie gut, dass die Pflanzen nicht nur im Wald, sondern flächendeckend auch in vielen Parks und Gärten wachsen. Für Hundebesitzer kann dies jedoch zum Problem werden, denn für Hunde ist Bärlauch giftig.
Warum ist Bärlauch für Hunde giftig?
Bärlauch (Allium ursinum) ist mit Schnittlauch, Zwiebeln und Knoblauch verwandt. Sie alle gehören zur Pflanzengattung des Lauchs (Allium). Allen gemein ist, dass sie schwefelhaltige Substanzen – die sogenannten Alliine – enthalten. Das gibt ihnen den charakteristischen Geruch und Geschmack. 1 Ideen, wie sie die Pflanze in der Küche verarbeiten können, finden Sie bei den Kollegen von MyHOMEBOOK.
Aber genau das, was wir an den Pflanzen so schätzen, ist für unsere Haustiere giftig. Dabei zerstören die Alliine nicht nur die roten Blutkörperchen und verursachen so eine Blutarmut (Anämie). Sie bewirken zudem, dass sich die Blutkörperchen so umwandeln, dass sie den Sauerstoff nicht mehr transportieren können. Zusätzlich kann es zu Reizungen des Magen-Darm-Traktes kommen. 2
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Wie viel Bärlauch ist für Hunde giftig?
Dafür gibt es bisher keine wissenschaftlich erhobenen Daten. Diese sind bisher nur für Zwiebeln und Knoblauch untersucht. Dabei löst eine Dosis von 5 bis 10 Gramm gekochter Zwiebeln täglich leichte Symptome aus. Bei 15 bis 25 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht treten bereits schwerwiegende Vergiftungen auf.
Als grober Richtwert gilt, dass eine halbe Zwiebel für einen zehn Kilogramm-schweren Hund bereits toxisch ist. Allerdings ist der Gehalt an schwefelaktiven Verbindungen in Bärlauch mit 7,8 Gramm Schwefel pro 100 Gramm besonders hoch (im Vergleich zu Knoblauch mit nur 1,7 Gramm Schwefel pro 100 Gramm). Dies sind allerdings nur Richtwerte. Der Gehalt an Alliin kann je nach Stadium der Pflanze, Witterung und Standort schwanken. 3
Trotzdem ist davon auszugehen, dass bereits kleinere Mengen Bälrauch für Hunde giftig sind. Beim Spaziergang durch den Wald naschen manche Vierbeiner gerne mal an den grünen Blättern. Zudem ist die Gefahr durch frische Bärlauchspeisen groß.
Sind auch Katzen in Gefahr?
Auch für Katzen ist die Pflanze toxisch. Doch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Tiere Bärlauch in größeren Mengen fressen, eher unwahrscheinlich. Denn Katzen werden wahrscheinlich allein durch den Geruch des Bärlauchs abgeschreckt. Spätestens beim Knabbern lassen die meisten davon ab. Trotzdem könnte die Pflanze in verarbeiteter Form wie Bärlauchbutter auch eine Gefahr für sie darstellen.
So erkennen Sie eine Vergiftung durch Bärlauch beim Hund
Erste Symptome einer Vergiftung sind laut Aktion Tier Schleimhautreizungen. Doch die sind oft schwer zu bemerken. Aufmerksam werden sollten Besitzer auf jeden Fall, wenn folgende Symptome auftreten:
- Übelkeit und Fressunlust
- Erbrechen
- Durchfall
- Schwacher Puls und blasse Schleimhäute
- beschleunigte Atmung und Atemnot
- Hämoglobinurie (Ausscheiden der roten Blutkörperchen über den Urin)

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Vergiftung durch Bärlauch? Das ist zu tun
Wer eine Vergiftung vermutet, sollte den Tierarzt rufen. Wird das Tier unmittelbar nach der Aufnahme der Pflanzen vorgestellt, kann ein Medikament gegeben werden, um Erbrechen auszulösen und so die noch unverdauten Giftstoffe aus dem Körper zu bringen.
Ist die Aufnahme bereits längere Zeit her, kann der Tierarzt nur noch eine symptomatische Therapie starten. Dabei erhalten die Tiere in der Regel eine Infusion und verschiedene Medikamente, um die Giftstoffe schnellstmögliche aus dem Körper zu transportieren und die Vergiftungssymptome bestmöglich zu mindern. In schweren Fällen kann auch eine Bluttransfusion notwendig werden.
Achtung! Auch kleinere Mengen über einen längeren Zeitraum gegeben, können einen erheblichen Schaden anrichten! Vor allem, wenn Bärlauch in getrockneter Form zugesetzt wird.
Mit Material der dpa