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Hundeernährung

Die 6 häufigsten Fütterungsfehler bei Welpen

Zwei Golden Retriever Welpen liegen neben einem mit Trockenfutter gefüllten Napf
Welpen benötigen für eine gesunde Entwicklung auch hochwertiges Futter in der richtigen Menge, sonst treten schnell Probleme wie Übergewicht auf, was vor allem für junge Hunde gesundheitliche Konsequenzen fürs Leben haben kann Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

24.02.2024, 08:19 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Hundewelpen wachsen schnell heran, deshalb haben sie im Vergleich zu ausgewachsenen Hunden ganz besondere Ernährungsbedürfnisse. Jetzt stehen alle Zeichen auf Entwicklung. Das Verdauungs- und das Immunsystem müssen nun optimal unterstützt werden. Doch beim Füttern von Welpen kann man viele Fehler machen. PETBOOK hat die sechs häufigsten Fütterungsfehler zusammengestellt und erklärt, wie man sie vermeidet.

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Welpen durchlaufen auf ihrem Weg zum erwachsenen Hund verschiedene Phasen. Je nach Rasse erreichen sie diese Phasen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Während eine sehr kleine Rasse wie der Zwergspitz von der Geburt bis zum ausgewachsenen Hund 8–10 Monate benötigt, dauert es bei einer großen Rasse wie dem Golden Retriever rund 15 Monate bis zum Erwachsenenalter. Eine sehr große Rasse, wie der Bernhardiner, wächst sogar bis zu zwei Jahre, bis er völlig ausgewachsen ist. Jeder Welpe hat in der Wachstumsphase unterschiedliche Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen, damit aus dem Welpen und Junghund später ein gesunder und kräftiger Hund wird. Dabei sollte man Fütterungsfehler möglichst von Anfang an vermeiden, sonst kann dies gesundheitliche Folgen für den heranwachsenden Hund haben. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die sechs häufigsten Fehler bei der Fütterung von Welpen und erklären, wie man sie vermeidet.

Fehler Nummer 1: zu viel füttern

Einer der häufigsten Fehler bei der Fütterung von Welpen ist die falsche Menge. Vor allem bei kleinen Rassen unterschätzen die Halter anfangs, wie wenig der Welpe wirklich benötigt. Auch auf manchen Futtermitteln sind die Angaben oft ungenau – vor allem für Welpen und Junghunde. Als Faustregel gilt hier:

  • Welpen bekommen zwei bis sechs Prozent des Körpergewichts an Futter pro Tag
  • Erwachsene Hunde bekommen zwei bis drei Prozent ihres Körpergewichtes an Futter pro Tag

Entscheidend ist zudem, wie viel das Hunde-Baby später mal auf die Waage bringen wird. Das Körpergewicht variiert von Rasse zur Rasse sehr stark variieren, der Tierarzt teilt sie dabei in fünf Größen ein:

  • Sehr klein (X-Small) – wiegt bis zu 4 kg als erwachsener Hund
  • Klein (Small) – wiegt bis zu 10 kg als erwachsener Hund
  • Mittelgroß (Medium) – wiegt bis zu 25 kg als erwachsener Hund
  • Groß (Maxi) – wiegt bis zu 44 kg als erwachsener Hund
  • Sehr groß (Giant) – wiegt mehr als 45 kg als erwachsener Hund

Welpen haben entsprechend ihrer Rasse und auch ihres zu erwartenden späteren Körpergewichts unterschiedliche Bedürfnisse, was ihre Ernährung betrifft. Weil kleine und mittelgroße Rassen erfahrungsgemäß aktiver sind, haben sie auch einen höheren Energiebedarf. Große Rassen wiederum brauchen länger, bis sie ausgewachsen sind und müssen weniger Energie aufnehmen. Wenn man also das falsche Futter für die jeweilige Rasse auswählt, kann es sowohl zu einer Mangelernährung als auch zu Übergewicht kommen. Im Alter kann der Hund dann wiederum Probleme mit den Gelenken und Knochen bekommen. Gerade bei großen Rassen muss man deshalb auch die Größe der Portionen berücksichtigen. Die richtige Futtermenge kann man meist der Verpackung entnehmen. Halten Sie aber am besten Rücksprache mit dem Tierarzt.

Tipp: Bitte überprüfen Sie das Gewicht des Welpen wöchentlich. Über- oder Untergewicht lässt sich oft optisch nicht sofort feststellen.

Fehler Nummer 2: zu selten füttern

Während erwachsene Hunde auch zwei Mahlzeiten am Tag auskommen, benötigen Welpen mehrere kleinere Futtergaben über den Tag verteilt. Je älter der Hund ist, desto größer kann der Abstand zwischen den Fütterungszeiten sein. Gab es beim Züchter bereits feste Fütterungszeiten, sollte man sich daranhalten, damit der Welpe keinen Hunger schieben muss und anfängt zu betteln. Vier Mahlzeiten am Tag sind dabei ein guter Durchschnitt. Mit spätestens 4 1/2 Monaten gilt der Welpe als Junghund. Nun findet meist auch der Zahnwechsel statt. Ab 6 Monaten kann man die Fütterung auf 3 Portionen reduzieren. Bei kleinen und mittelgroßen Hunden kann man nach einem Jahr auf 2 Portionen pro Tag reduzieren. Auch sehr große Rassen sollten dann zweimal am Tag gefüttert werden.

Fehler Nummer 3: zu wenig Varianz im Futter

Damit aus dem Welpen kein heikler und verwöhnter Fresser wird, sollte man ihn nach der Entwöhnung an verschiedene Sorten von Feucht- und Trockenfutter gewöhnen. Man sollte aber nicht alles kunterbunt durcheinander füttern, sondern z. B. zweierlei Futterarten kombinieren:

  • Frischfleisch und Trockenfutter
  • Dosenfutter und Selbstgekochtes
  • Nass- und Trockenfutter

Fehler Nummer 4: zu hartes Futter

Ein weiter Fehler bei der Fütterung von Welpen ist das zu frühe Füttern von Trockenfutter. Dieses ist vor allem für junge Hunde, die gerade erst die Zähne bekommen haben, oft zu hart. Da das Gebiss von Welpen noch in der Entwicklung ist, sollte man ihnen Trockenfutter daher entweder eingeweicht geben oder Futter aus weichen Kroketten besorgen. Vor allem muss die Größe der Kroketten an die Rasse angepasst sein. Ein kleiner Chihuahua wird mit dem Trockenfutter eines Huskys sonst seine liebe Not haben. Tut der Welpe oder Junghund sich auch mit weichen Kroketten schwer, kann man auch diese anfeuchten, oder man geht einen Schritt zurück und verfüttert wieder ausschließlich Nassfutter. Am besten beobachtet man seinen Hund gut, er wird einem genau zeigen, wann es Zeit für eine Umstellung ist.

Fehler Nummer 5: falsche Nährwerte

Ein weiterer typischer Fehler ist eine Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen, die junge Hunde brauchen, um gesund heranzuwachsen. Insbesondere sind hier Calcium, Zink und Kupfer zu nennen. Der Bedarf an diesen Nährstoffen ist teilweise dreimal so hoch wie bei ausgewachsenen Tieren. Entsprechend sollte man diese stets kontrollieren und auch mit seinem Tierarzt besprechen. Es reicht zum Beispiel nicht, einfach den sogenannten Welpenkalk über konventionelles Futter zu streuen, da dies den Nährwert-Mix zwischen Phosphor und Calcium so verändern kann, dass die Tiere davon krank werden.

Fehler Nummer 6: das Wachstum nicht kontrollieren

Ein weiterer typischer Fehler ist mangelnde Kontrolle beim Wachstum eines jungen Hundes. Denn in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres verändert sich der Energiebedarf nochmal und nimmt leicht ab. Füttert man nun zu große Portionen, kann es sein, dass der Hund zu schnell zu groß wird. Dies erkennt man nicht direkt auf den ersten Blick, denn die Tiere wirken eher schlaksig, anstatt überversorgt. Wachsen Sie jedoch zu schnell, kann dies zu Wachstumsschmerzen führen und auch die sich entwickelnden Gelenke negativ beeinflussen. Am besten spricht man mit dem Tierarzt über die adäquate Wachstumskurve für die jeweilige Rasse und vermeidet so einen Fehler bei der Fütterung seines Welpen, der ansonsten lebenslange Konsequenzen haben kann.

Auch interessant: Das passiert beim Zahnwechsel eines Welpen

Fazit: Für Welpen und Junghunde gibt es für jedes Alter das passende Nass- oder Trockenfutter. Die Futtersorte ist dabei reine Geschmackssache. Wichtig ist, dass in der Wachstumsphase alle wichtigen Nährstoffe ausreichend enthalten sind. Lassen Sie deshalb für ihren Welpen und für den Junghund eine professionelle Rationsberechnung vom Tierarzt zusammenstellen.

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Quellen

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