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Tierschutz in Thailand

Hilfsorganisation kümmert sich um 36 Straßenhunde im Rollstuhl

Hunde mit Rollstuhl Thailand
Trotz Lähmung oder Verletzungen lassen sich diese thailändischen Hunde mit Rollstuhl nicht die Lebensfreude nehmen Foto: TMTRD
Ninja Sinke
Autorin

24.11.2022, 06:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Not der Straßenhunde in Thailand ist groß. Viele Menschen geben täglich ihr Bestes, ihnen zu helfen – so auch die gemeinnützigen Organisation „The Man That Rescues Dogs“. Das Team versorgt 1100 Hunde – davon 36 Hunde mit eigenem Rollstuhl. Aufnahmen zeigen, wie geduldig die Hunde auf ihre Spazierfahrt warten. Augenscheinlich haben die ehemaligen Straßenhunde mit Behinderung ihre Lebensfreude nicht verloren. PETBOOK sprach mit Michael J. Baines, dem Gründer der Organisation.

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In Thailand werden jedes Jahr Millionen Hunde in das Leben als Straßenhund geboren. Das Leid vieler dieser Tiere ist aufgrund von Unterernährung, Krankheiten, Gewalt oder Unfällen groß. Doch selbst mit gelähmten oder fehlenden Körperpartien verlieren diese Straßenhunde nicht ihre Lebensfreude. Das zeigen Aufnahmen der gemeinnützigen Organisation „The Man That Rescues Dogs“ (TMTRD). Insgesamt 1100 Hunde versorgt das Team täglich mit Futter und Auslauf – darunter auch 36 Hunde mit Rollstuhl. Im Gespräch mit PETBOOK verrät Michael J. Baines, Gründer der Organisation, mehr darüber, wie alles begann, wo TMTRD heute steht und betont, dass Hunde mit Behinderung anderen ohne Einschränkung in keinem Fall nachstehen.

Wer ist der Mann, der Hunde rettet?

Michael J. Baines gründete 2011 die gemeinnützige Organisation „The Man That Rescues Dogs“ in der thailändischen Provinz Chon Buri. Diese befindet sich im Osten des Landes, an der Küste des Golfs von Thailand, etwa eine Autostunde von Bangkok entfernt. Baines ist gebürtiger Schwede und gelernter Koch. Eine Herzensangelegenheit von ihm sei es jedoch, Straßenhunde zu retten und sie zu versorgen. Im Gespräch mit PETBOOK beschreibt Baines, wie alles begann: „Ich lebe seit 2002 in Thailand, doch erst 2011 habe ich damit begonnen, Hunde zu retten. In der Zeit von 2011 bis 2016 habe ich alleine, ohne Unterstützung gearbeitet. In den ersten fünf Jahren habe ich mich auf 80 bis 100 Straßenhunde konzentriert. Immer mal wieder habe ich Hunde gerettet, die verletzt worden waren. Da ich für diese Hunde niemanden finden konnte, der sie aufnehmen wollte, hatte ich zu einem Zeitpunkt sogar 17 eigene Hunde.“

Mittlerweile kümmert sich die Organisation um über 1000 Hunde. Dies sei dank der Unterstützung seiner Mitarbeiter möglich, sagt Baines. „Seit 2016 kann ich Angestellte beschäftigen, die sich darum kümmern, Straßenhunde zu retten und die auch sichergehen, dass es den Hunden gut geht.“

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Hunde mit Rollstuhl freuen sich auf ihre morgendliche Spazierfahrt

Unter den Hunden, die täglich umsorgt werden, sind auch 36 Hunde mit Rollstuhl. Diese Hunde haben unterschiedlich starke Lähmungen, die meist ihre Hinterbeine betreffen. Glücklicherweise bekommen diese Hunde mit Behinderung ihre eigenen Rollstühle bereitgestellt. So können sie sich fortbewegen und täglich am großen Spaziergang teilnehmen, der meist gegen sechs Uhr in der Früh startet.

In einem auf dem Instagram-Kanal der Organisation geteilten Video sieht man die Hunde mit ihren Rollstühlen voller Erwartung vor dem Tor stehen. Sie sind sichtlich aufgeregt. Als sich das Tor endlich öffnet, geht es auch schon los. Mehr oder weniger geordnet flitzen die Hunde auf den von Vegetation gesäumten, ebenmäßig wirkenden Weg, der sich für ihre Rollstühle gut zu eignen scheint. Hunden, die ein wenig Schwierigkeiten mit ihrem Rollstuhl haben, helfen die Mitarbeiter der Organisation durch den Ausgang. Weitere Hunde ohne Rollstuhl sind ebenfalls dabei.

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Baines erklärt auf Nachfrage von PETBOOK die Situation der Hunde mit Rollstuhl. Diese leben seinen Angaben nach in einem Bereich der Organisation, der besonders bedürftigen Hunden zusteht. Die Rollstühle bestellen sie auf einer Online-Webseite. „Für die Hunde ist es nicht so schwierig, sich an den Rollstuhl zu gewöhnen und damit umgehen zu lernen.“ Er weist allerdings auch darauf hin, dass jeder Hund unterschiedlich schnell lernt: „Natürlich kommt es dabei auch auf den Hund selbst an.“

Hunde mit Behinderung zu vermitteln, scheint auch in Thailand nicht leicht zu sein. Baines ergänzt: „Leider ist es sehr schwierig, für die Hunde mit Rollstuhl ein neues Zuhause zu finden. Das ist sehr traurig, denn es sind einfach fantastische Hunde.“

Hunde mit Rollstuhl freuen sich in Thailand
Diesem Hund mit Rollstuhl ist die Ausgelassenheit auf seiner Spritztour anzusehen Foto: TMTRD
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Die hauseigene Tierklinik kastriert und sterilisiert täglich thailändische Straßenhunde

Die Organisation „TMTRD“ wünscht sich für die Zukunft eine kontrollierte Straßenhund-Population in Thailand. Um dieses Ziel zu erreichen, kümmern sich unter anderem 25 Angestellte, sechs Tierärzte und tierärztliche Assistenten um die geretteten Hunde. In der hauseigenen Tierklinik werden täglich Hunde kastriert und sterilisiert, um die unkontrollierte Vermehrung der Tiere zu verhindern. Denn die unkontrollierte Vermehrung der Hunde trägt massiv zum Tierleid bei. Im Hinblick auf die Ziele der Organisation erklärt Baines: „Wir versuchen, die Menschen darüber zu informieren, was es bedeutet ein Haustier zu halten – und das ein Leben lang.“

Nach Angaben von Baines unterstützt die lokale Gemeinde die Arbeit der Organisation seit 2017. So und aufgrund von Spenden soll es möglich gewesen sein, die Unterkunft der Hunde deutlich zu vergrößern. Eine zusätzliche Erweiterung sei gerade in Arbeit.

Themen: #dogslove
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