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Englischer Mastiff

Ein Englischer Mastiff liegt auf der Wiese
Der Englische Mastiff zählt zu den schwersten Hunderassen der Welt und sollte daher eine gute Leinenführigkeit haben Foto: Getty Images / Byrdyak

Die große und besonders schwere Hunderasse aus England wurde lange vorwiegend zur Bärenjagd sowie als Schutz- und Kriegshund eingesetzt. Dank seines massigen Erscheinungsbilds und seiner Geschichte haftet dem English Mastiff ein eher gefährliches Image an und er wird in einigen Ländern als Listenhund geführt. Die heutige Zucht setzt aber besonders auf wesensfeste Hunde mit hoher Reizschwelle.

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Herkunft

Es gibt verschiedene Deutungen zur Herkunftsgeschichte des Englischen Mastiff. Während einige Fachleute davon ausgehen, dass er vom Molosser abstammt, der schon Ende des 14. Jahrhunderts im Balkan als Kriegs- und Schutzhund gehalten wurde, führen andere den Ursprung der Rasse auf verschiedene Schutzhunde der Römer zurück. So oder so fanden die kräftigen und arbeitsfreudigen Hunde ihren Weg nach Britannien, wo ihre Qualitäten besonders auch in der Bärenjagd schnell erkannt wurden.

Im Mittelalter wurden die Mastiffs in Großbritannien auch als Kampfhunde in Arenen mit Bären, Löwen oder anderen Hunden eingesetzt. Diese blutige Praxis wurde von der britischen Regierung 1935 allerdings verboten und der Weg für die Zucht zum heutigen Mastiff war geebnet. Heute ist der Englische Mastiff überaus selten und die Zucht legt den Schwerpunkt auf Sanftmut und eine hohe Reizschwelle. Dennoch wird der Englische Mastiff in einigen Ländern als Listenhund geführt. Der bullig wirkende Mastiff gilt als Ursprungshund für viele andere große und schwere Hunderassen. Dazu zählen zum Beispiel Bernhardiner, Neufundländer oder auch die Deutsche Dogge.

Aussehen & Fell

Der Englische Mastiff gehört zweifelsohne zu den größten und schwersten Hunden der Welt. Er kann eine Schulterhöhe von imposanten 91 Zentimetern erreichen und bringt als echtes Muskelpaket bis zu 100 Kilogramm auf die Waage. Der gesamte Körperbau ist sehr massig und wird durch die starken Hautfalten an Schultern, Brust und Kopf unterstrichen. Das kurze Fell ist an Schnauze und Ohren meist schwarz eingefärbt, der restliche Körper ist in Cremefarben oder Blond gehalten. Es kommen aber auch gestromte Exemplare oder eine rehbraune Färbung vor. Wie bei vielen Molossern und Doggen üblich, wurde auch beim Englischen Mastiff lange die Rute kupiert. Dies ist heute in den meisten Ländern verboten, da Hunde ihre Rute als Kommunikationsorgan nutzen.

Charakter & Gemüt

Obwohl der Englisch Mastiff in einigen Bundesländern Deutschlands und auch im europäischen Ausland als Listenhund geführt wird, wird er oft auch „Gentle Giant“ genannt. Denn die Schwergewichte unter den Hunden sind äußerst ruhige und sanftmütige Zeitgenossen. Schon lange wird in der Zucht statt auf kämpferisches vor allem auf ruhiges und gehorsames Verhalten Wert gelegt. So ist der Englische Mastiff heute auch als anhänglicher und treuer Familienhund beliebt. Seine extrem hohe Reizschwelle führt dazu, dass ihm auch ständiger Kinderlärm oder andere Haustiere nichts ausmachen. Mit seinen Menschen geht er eine enge Bindung ein. Fremde werden eher kritisch beäugt und sieht der Englische Mastiff seine Familie in Gefahr, kann er allein durch seine Größe und kräftiges, aber wohldosiertes Bellen schnell Eindruck schinden. Nicht zuletzt deshalb wird die Hunderasse in England heute noch oft als Wachhund gehalten.

Erziehung

Die Hunderasse aus Großbritannien gilt als gehorsam und weist einen hohen „will to please“ auf. Deshalb ist der Englische Mastiff auch eher leicht zu erziehen. Seine schiere Größe und sein Gewicht machen ihn aber dennoch keineswegs zu einem Anfängerhund. Im Eifer des Gefechts kann der Vierbeiner bei der Begrüßung jeden Menschen spielend leicht umwerfen. Deshalb sollte der Fokus der Erziehung stets auf zurückhaltenden Verhaltensweisen und einer perfekten Leinenführigkeit liegen. Sind diese Herausforderungen aus dem Weg geschafft, haben Halter des Englischen Mastiffs mit ihrem Hund in Sachen Erziehung leichtes Spiel.

Richtige Haltung & Pflege

Wer den Englischen Mastiff in natura sieht, wird schnell zu dem Schluss kommen, dass die Haltung in der Wohnung für den massiven Hund die reinste Qual sein muss. Ein Vierbeiner dieser Größe sollte in Haus und Garten genug Bewegungsfreiheit haben. Als reiner Wachhund, der womöglich noch in einem Zwinger gehalten wird, eignet sich der Englische Mastiff dennoch nicht. Hier würde ihm der enge Kontakt zu seinen Menschen fehlen, bei denen er sich regelmäßig Schmuseeinheiten abholt. Als diese empfindet der Mastiff aus England auch die Fellpflege. Das wöchentliche, kräftige Bürsten durch seinen Halter kommt einer Mini-Massage gleich. Dank der Kürze des Fells ist dieses besonders pflegeleicht.

Ernährung

Aufgrund seiner Größe und seines Gewichts braucht der Englische Mastiff eine große Menge Futter. Allerdings neigen die massigen Hunde schnell zu Übergewicht. Die Futtermenge sollte also stets auf Gewicht und Bewegungsdrang abgestimmt sein. Übergewicht kann andernfalls schnell zu einer Überlastung der Gelenke führen. Darüber hinaus sollte auf Zuckerzusätze im Fertigfutter grundsätzlich verzichtet werden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Neben Übergewicht neigen Englische Mastiffs zu verschiedenen Gelenkkrankheiten – wie viele große Hunde. Auf Treppensteigen im Welpenalter sollte deshalb grundsätzlich verzichtet werden, um die Gelenke nicht übermäßig zu belasten und Folgeschäden im Erwachsenenalter zu verhindern. Abgesehen davon ist der Englische Mastiff allerdings ein sehr robuster Hund, der bei guter Pflege durchaus bis zu 12 Jahre alt werden kann.

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Der Englische Mastiff im Überblick

  • Charakter: sanftmütig, anhänglich, folgsam
  • Größe: bis zu 91 Zentimeter
  • Gewicht: bis zu 100 Kilogramm
  • Fell: kurz in Blond- oder Cremetönen, auch Rehbraun oder gestromt möglich
  • Bewegungsbedarf: moderat
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 6–12 Jahre
  • Besonderheiten: Guter Wachhund, der allerdings auch engen Kontakt zu seinen Menschen sucht

(ms)

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