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Ca de Bou

Porträt Aufnahme von einer Mallorca-Dogge
Der Ca de Bou stammt ursprünglich von den Balearen und ist win besonders kräftiger und imposanter Hund Foto: picture alliance / Mary Evans Picture Library | Jean-Michel Labat / ardea.com

Auf den ersten Blick kann der Ca de Bou durch sein Erscheinungsbild etwas einschüchternd wirken. Und tatsächlich stammt er von den „Bullenbeißern“ ab, die bei blutigen Tierkämpfen eingesetzt wurden. Die „Mallorca-Dogge“ hat sich dank gezielter Zucht aber inzwischen zu einem weitgehend unbekannten, aber durchaus handelbaren Familienhund gemausert. Eine erfahrene Halterhand benötigt sie dennoch.

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Herkunft

Der Ca de Bou ist ein echter Spanier. Sein Name ist katalanisch und weist eindeutig auf seine dunkle Vergangenheit hin: Der Name bedeutet „Stierhund“ oder „Bulldogge“. Im 16. Und 17. Jahrhundert waren die Vorfahren des Ca de Bou beliebte Kampfhunde, die mit einem hornlosen Bullen in eine Arena gesetzt wurden. Die Hunde sollten die kräftigen Rinder niederringen, dies vor allem durch das Festbeißen in der empfindlichen Schnauze der Huftiere. Selbst die Falten rund um die Schnauze der Hunde hatte einen Sinn: Hier sollte das Blut während der Kämpfe besser ablaufen können. Später kamen die Ca de Bous auch in Hundekämpfen zum Einsatz. Weniger scharfe und starke Exemplare wurden auch als Wachhunde eingesetzt. 1883 wurden Hundekämpfe in Spanien schließlich verboten und der blutigen Karriere des Ca de Bou wurde damit ein Ende gesetzt. Ab da ging die Zahl der Tiere stetig zurück, bis sie von Züchtern wiederentdeckt und 1963 vom FCI schließlich offiziell als Rasse anerkannt wurden. Vor allem in Polen und Russland ist der Ca de Bou heute populär, in Deutschland gilt die Rasse bis heute als äußerst selten.

Aussehen & Fell

Der Ca de Bou wird zu den Molosser-Hunden gezählt, zu denen auch Boxer, Doggen und Mastiffs gehören. So haben auch Hunde dieser Rasse einen sehr kräftigen und kompakten Körperbau, die Muskeln zeichnen sich unter dem kurzen, rauen Fell deutlich ab. Zudem wird der Ca de Bou sehr groß. Rüden können bis zu 68 Zentimeter Widerristhöhe erreichen und dabei 40 Kilogramm auf die Waage bringen. Die Fellfarben reichen von schwarz über gestromt bis zu falbfarben.

Charakter & Gemüt

Die imposante Erscheinung des Ca de Bous täuscht über sein durchaus freundliches Wesen hinweg. Er gilt als sehr ausgeglichen und ruhig, ist aber aktiver und weniger behäbig als viele andere Molosser. Auch wenn er Fremden gegenüber erst einmal zurückhaltend ist, ist er seinen Haltern und seiner Familie gegenüber treu ergeben und ein starker Beschützer. Das macht ihn bis heute zu einem guten und selbstbewussten Wachhund. Auch gilt er als kinderlieb und hat eine hohe Reizschwelle. Ihn kann also nichts so leicht aus der Ruhe bringen. Im Erwachsenenalter neigen manche Mallorca-Doggen zu Aggressivität gegenüber anderen Hunden.

Auch interessant: Diese Rassen gelten in Deutschland als Listenhunde

Erziehung

Allein aufgrund seiner Größe und seiner Kraft braucht der Ca de Bou eine starke Führung und von Anfang an eine konsequente Erziehung. Gerade die Abrufbarkeit beim Freilauf sollte jederzeit funktionieren. Ein heranstürmender Ca de Bou wirkt auf jeden Jogger oder Spaziergänger erst einmal sehr einschüchternd. Die Hunderasse sollte deshalb regelmäßig mit Herrchen und Frauchen zur Hundeschule. Eine Welpenspielstunde bietet sich ebenfalls an, um den Hund früh mit anderen Hunden zu sozialisieren und die teilweise im Alter auftretende Aggressivität gegenüber Artgenossen zu vermeiden.

Richtige Haltung & Pflege

Je nachdem, wie der Ca de Bou gehalten wird, sollte schon vorab der richtige Züchter ausgewählt werden. Manche Zuchtlinien setzen mehr auf Hunde, die als Wachhunde Verwendung finden sollen, andere auf die Qualitäten als Familienhund. Auch die Elterntiere eines Wurfs gründlich kennenzulernen, kann bei der Auswahl des passenden Ca de Bou-Welpens helfen. Grundsätzlich braucht die Mallorca-Dogge wie alle großen Hunde aber viel Platz. Eine kleine Stadtwohnung kann nur dann gut funktionieren, wenn Mensch und Hund ansonsten den ganzen Tag draußen unterwegs sind. Am besten ist also ein Grundstück am Haus oder der Wohnung. In jedem Fall benötigt der Ca de Bou aber mehrere lange Gassirunden am Tag, um sich ausreichend auszutoben. Davon abgesehen ist die Rasse sehr pflegeleicht. Gelegentliches Bürsten reicht vollkommen aus. Dabei sollten auch die Ohren kontrolliert und im Zweifel gesäubert werden.

Ernährung

Als kräftige Hunderasse brauchen Ca de Bous Futter mit einem hohen Proteinanteil. Kräftig heißt aber nicht, dass der Ca de Bou dick werden sollte. Hochwertiges Futter in geeigneter Menge und ausreichend Bewegung können dem Vorbeugen. Denn Ca de Bous neigen zum Überfressen.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Ca de Bous gelten als sehr robust. Treppensteigen sollte vor allem im Welpenalter vermieden werden, um einer Hüftdysplasie vorzubeugen. Bei art- und rassegerechter Haltung können Hunde dieser Rasse rund 12 Jahre alt werden.

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Der Ca de Bou im Überblick

  • Charakter: selbstbewusst, treu, mutig
  • Größe: bis zu 68 Zentimeter
  • Gewicht: bis zu 40 Kilogramm
  • Fell: schwarz, gestromt oder falbfarben
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: rund 12 Jahre
  • Besonderheiten: Bisher kommt die Rasse in Deutschland selten vor und Welpen sind deshalb schwer zu finden. Brauchen von Anfang an eine gute Sozialisation.

(ms)

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