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Lebenserwartung

Wie alt werden Wasserschildkröten als Haustier?

Eine Wasserschildkröte klettert zum Sonnen auf den Landteil ihres Aquariums
Wie alt Wasserschildkröten werden können, hängt von vielen Faktoren ab Foto: Getty Images
Janina Mild Freie Autorin

02.01.2023, 05:52 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Jeder hat schon mal vom hohen Lebensalter gehört, das bestimmte Schildkrötenarten erreichen sollen. Und doch weiß kaum jemand genau, wie lange Wasserschildkröten tatsächlich leben – denn für die Lebenserwartung einer Schildkröte sind verschiedene Faktoren ausschlaggebend.

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Wasserschildkröten gelten als relativ pflegeleichte Haustiere und sind hierzulande recht beliebt. Jedoch haben auch Schildkröten gewisse Ansprüche und müssen artgerecht gehalten werden. Dementsprechend steigt auch die Lebenserwartung des Haustieres, die gut und gerne mehrere Jahrzehnte betragen kann. Wer sich ein Haustier wünscht, das langjähriger Lebensbegleiter ist, für den ist eine Wasserschildkröte eine hervorragende Wahl.

Wie alt Wasserschildkröten werden, hängt auch von der Art ab

Wie bei den meisten Tieren gibt es auch bei Wasserschildkröten große Unterschiede. Tatsächlich existieren zahlreiche Arten mit Unterschieden bei: Aussehen, Bedürfnissen und eben auch Lebenserwartungen. Wie alt die Wasserschildkröten variiert auch zwischen frei lebenden Tieren und solchen, die in Aquarien gehalten werden. Je nach Art schwankt die Lebenserwartung zwischen 20 und sogar bis 70 Jahren.

Bei Schmuckschildkröten reichen die Angaben für eine Aquarium-Haltung von etwa 30 und bis zu 70 Jahren Lebenserwartung. Höckerschildkröten können im Schnitt bis zu 60 Jahre alt werden, Schnappschildkröten rund 40 Jahre.

Dieses recht hohe Alter sollte man bei der Anschaffung unbedingt beachten und sich fragen, ob man so lange eine artgerechte Haltung ermöglichen kann.

Wovon hängt die Lebenszeit einer Schildkröte ab?

Krankheiten

Auch bei Wasserschildkröten gibt es Krankheiten, die im schlimmsten Fall zum vorzeitigen Tod führen können. Die meisten dieser Krankheiten entstehen jedoch durch eine falsche Haltung oder Ernährung der Schildkröte. Als Besitzer steht man dementsprechend in der Verantwortung, immer eine artgerechte Haltung zu gewährleisten.

Häufige Krankheiten bei Wasserschildkröten sind

  • Unterkühlung
  • Lungenentzündung
  • Fettleibigkeit
  • Mangelerscheinungen
  • Infektionen
  • Verletzungen des Panzers
  • Parasiten (Befall entsteht vorrangig durch unhygienische Zustände im Aquarium und sollte um jeden Preis vermieden werden)

Haltungsbedingungen für ein langes Leben der Wasserschildkröte

Eine artgerechte Haltung ist ausschlaggebend für ein langes und gesundes Leben von Wasserschildkröten. Dabei spielen die Zustände im Aquarium eine große Rolle, denn heutzutage weiß man, wie wichtig ein ständiger Temperaturausgleich und eine optimale Beleuchtung für das Wohlbefinden der Tiere sind.

Die meisten Wasserschildkröten genießen die Einsamkeit und leben daher am liebsten allein. In gemeinsamer Haltung können Schildkröten sogar Stress und Aggressionen entwickeln, die langfristig unbedingt vermieden werden sollten. Wenn man jedoch zwei oder mehr Schildkröten halten möchte, sollte man sich für Weibchen derselben Art entscheiden und ausreichend Platz anbieten. Dadurch ist gewährleistet, dass die Tiere ähnliche Ansprüche in Sachen Haltung und Futter haben. Bevor man sich als angehender Besitzer für eine bestimmte Art entscheidet, sollte man sich informieren, welche Wasserschildkrötenart welche Haltungsansprüche hat.

Eine Wasserschildkröte schwimmt zum Atmen an die Wasseroberfläche
Wasserschildkröten kann und sollte man unter bestimmten Umständen allein halten, da sie Einzelgänger sind Foto: Pexels

1. Aquarium

Die Grundlage für eine gesunde Haltung ist das richtige Aquarium. Damit die Wasserschildkröte sich darin gut bewegen kann, sollte dieses an die Größe der Schildkröte angepasst sein. Wenn man sich unsicher sein sollte, kann Fachpersonal in der Tierhandlung oder beim Züchter über die geeignete Größe Auskunft geben. Als Faustregel gilt jedoch: Je mehr Schildkröten in einem Aquarium leben, desto umfangreicher sollte es sein. Beim Kauf einer jungen Wasserschildkröte sollte man sich außerdem direkt an der zu erwartenden Panzergröße im Erwachsenenalter orientieren, damit man das Aquarium nicht wieder austauschen muss, wenn die Schildkröte ihre endgültige Größe erreicht hat.

2. Ernährung

Wie alt eine Wasserschildkröte wird und wie gesund sie dabei ist, hängt auch von der artgerechten Fütterung ab. Der Speiseplan der Panzertiere sollte daher abwechslungsreich und ausgewogen sein. Zwar fressen nicht alle Wasserschildkröten ausschließlich Wasserpflanzen, dennoch sind diese ein wichtiger Bestandteil der Ernährung. Beliebte Futterpflanzen bei Wasserschildkröten sind:

  • Wassersalat
  • Seerosen
  • Wasserlinsen
  • Froschbiss
  • Teichlebermoos
  • Löwenzahn

Auf die Fütterung von Gemüse oder Obst sollten Besitzer unbedingt verzichten, denn dadurch können Verdauungsstörungen hervorgerufen werden.

3. Zubehör

Das Wasser im Aquarium sollte entsprechend der Schildkrötenart temperiert sein. Bei den meisten Wasserschildkröten ist dementsprechend die Nachahmung der Jahreszeiten in Sachen Temperatur und Beleuchtung notwendig. Welche Bedürfnisse die eigene Wasserschildkröte diesbezüglich hat, kann man beim Züchter sowie in der Tierhandlung erfragen. Ebenso wie Wasser braucht das Panzertier auch einen gut zugänglichen Landteil, auf dem es trocknen und sich sonnen kann. Hierfür sollte eine entsprechende Lampe – zum Beispiel ein Spotstrahler – über dem Landteil aufgehängt werden. Da Schildkröten wechselwarm sind und Wärme von außen benötigen, um ihre Temperatur zu regulieren, werden hier mindestens 40 Grad Celsius benötigt.

Weitere wichtige Einrichtungsgegenstände für das Aquarium sind

  • Weiche Bodengrundlage
  • Wasserfilter
  • Heizstab (je nach Wasserschildkrötenart)
  • Bepflanzung
  • Wurzeln oder Steine im Wasser
  • Versteck im Wasser (z. B. eine Höhle)
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Quellen

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