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Ausstattung, Preis, Pflege

Süß- oder Salzwasseraquarium? Die Unterschiede im Überblick

Meeresfische schwimmen in einem Salzwasseraquarium über Korallen
Die Wahl zwischen Süß- oder Salzwasseraquarium will gut überlegt sein Foto: Getty Images
Louisa Stoeffler
Redakteurin

17.09.2022, 18:03 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Wer zum ersten Mal ein Aquarium einrichten möchte, muss sich entscheiden, ob es ein Süß- oder Salzwasseraquarium werden soll. PETBOOK erklärt die Unterschiede zwischen den beiden Arten und worauf man achten sollte.

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Manche lieben seine bunten Farben, manche die Ruhe, die es ausstrahlt. Keine Frage – ein Aquarium verleiht einer Wohnung oft das gewisse Etwas. Doch bis es die eigenen vier Wände ziert, sind einige Vorüberlegungen nötig. Die wichtigste: Welches darf es denn sein? Zur Wahl stehen Süß- und Salzwasseraquarien mit jeweils unterschiedliche Kosten und Besonderheiten bei Ausstattung und Pflege. Auch die Frage nach den zukünftigen Bewohnern spielt bei der Wahl des Aquariums eine Rolle. PETBOOK erklärt die Unterschiede.

Welche verschiedenen Formen von Aquarien gibt es?

Süßwasseraquarien

Bei Süßwasseraquarien wird zwischen tropischen und Kaltwasser-Varianten unterschieden. Letztere zählen noch immer zu den am häufigsten vorkommenden, u. a. weil diese häufig beliebte Arten wie Goldfische beherbergen.

Salzwasseraquarien

Salzwasseraquarien werden auch als Meerwasser- oder Riffaquarien bezeichnet, da sie dem natürlichen Lebensraum der Meeresbewohner nachempfunden sind.

Süß- oder Salzwasseraquarien

Generell unterscheidet man zwischen Aquarien, in denen verschiedene Fischarten in Gesellschaft gehalten werden, und solchen, in denen man sich auf eine Art spezialisiert. Ferner gibt es auch das Biotopaquarium, in dem sich nur Pflanzen und Fische finden, die auch in der Natur denselben Lebensraum nutzen würden. Ein weiterer Aquarientrend ist das Nanoaquarium, das ebenfalls meist Süßwasserbewohner beheimatet oder als Salzwasser-Aquagarten genutzt wird.

Wie unterscheiden sich Aquarien?

Süß- und Salzwasseraquarien unterscheiden sich hauptsächlich in drei Punkten: dem pH-Wert, der Temperatur sowie daraus resultierend den Bewohnern, die letztlich in ihnen leben.

pH-Wert

Wer eine bestimmte Fischart halten möchte, muss für diese die entsprechende Lebensumgebung schaffen. In Aquarien wird diese auch am pH-Wert, also saures oder basisches Milieu, festgemacht.

Im Meerwasseraquarium bewegt sich der pH-Wert im leicht basischen Bereich – meist zwischen 7,8 und 8,4 pH. Größere Schwankungen dieses Wertes bekommen den Bewohnern nicht. Süßwasserfische dagegen haben eine höhere Toleranz gegenüber Schwankungen im pH-Wert, daher liegen die Werte im entsprechenden Aquarium zwischen 5 und 9 pH, was einem eher sauren Milieu entspricht.

Temperatur

Die meisten Aquarien benötigen eine höhere Temperatur als die Raumtemperatur der Umgebung ist. Als Faustregel für alle gilt: ca. 24 bis 26 Grad Wassertemperatur. Bei Kaltwasseraquarien, die Süßwasser beinhalten, darf es auch leicht kühler sein, allerdings nicht dauerhaft unter 20 Grad. Generell sollte man Kaltwasserfische nicht mit tropischen Fischen zusammen halten, da sie die höhere Wassertemperatur nicht besonders gut vertragen.

Bewohner

Süß- und Salzwasseraquarien unterscheiden sich natürlich wesentlich darin, wen sie beheimaten. Während im salzigen Meerwasseraquarium etwa Korallen, Doktorfische oder Clownfische zu finden sind, tummeln sich in einem Süßwasseraquarium eher Guppys und Mollys. In einem Nano-Aquarium, das entweder Süß- oder Salzwasser enthalten kann, finden sich meist eher Schnecken, Garnelen oder – wie im Fall von sogenanntem Aquascaping – auch nur Wasserpflanzen.

Auch interessant: 4 Tipps für klares Wasser im Aquarium

Sind Salzwasseraquarien teurer als Süßwasseraquarien?

In der Anschaffung sind Salzwasseraquarien teurer als Süßwasseraquarien. Das liegt schlicht daran, dass man für ein Meerwasseraquarium mehr Zubehör benötigt. Salzwasseraquarien sind auch um einiges größer und die Fische in der Anschaffung kostspieliger.

Die Pflege der verschiedenen Aquarien unterscheidet sich nicht groß voneinander, obwohl auch hier für das Meerwasseraquarium höhere Kosten auflaufen. Das Becken muss regelmäßig gereinigt, das Wasser ausgetauscht werden. In der Ausstattung und Wartung des Zubehörs für Süß- und Salzwasseraquarien gibt es ebenfalls Unterschiede.

Fische durchschwimmen ein Süßwasseraquarium
In diesem Süßwasseraquarium tummeln sich einige tropische Fische, etwa Platys Foto: Getty Images

Was braucht man für die Grundausstattung der verschiedenen Aquarien?

Für jedes Aquarium benötigt man einen geeigneten, nicht allzu sonnigen, Standort und eine stabile Unterkonstruktion. In dieser kann man auch das Fischfutter und anderes Zubehör verstauen. Des Weiteren benötigt man verschiedene weitere Utensilien für die verschiedenen Aquarienarten. Das sind:

Grundausstattung Süßwasseraquarium

  • Wasserfilter
  • Heizung
  • Thermometer
  • Beleuchtung (Achtung: Lichtbedürfnisse der jeweiligen Bewohner unterscheiden sich ggf. voneinander)

Grundausstattung Salzwasseraquarium

  • Heizung
  • Thermometer
  • Beleuchtung (an jeweilige Bewohner anpassen)
  • Eiweißabschäumer
  • Strömungspumpe
  • pH-Wert-Messgerät
  • Dichtemesser
  • Osmoseanlage
  • Lebendgestein
  • Salz

Kann man ein Aquarium von Süß- auf Salzwasser umstellen?

Hat man sich für eine Art von Aquarium entschieden und möchte doch einmal von Süß- auf Salzwasserbewohner umstellen, ist dies unter Umständen möglich. Dies erfordert jedoch ein wenig Planung und einen Umbau der Anlage. Man sollte beachten, dass Süßwasseraquarien meist etwas kleiner als Salzwasseraquarien sind. Sie benötigen viel weniger Technik, sind daher kleiner. Ob der Platz für ein Salzwasseraquarium reicht, muss man dann im Einzelfall sehen.

In einem Salzwasseraquarium dagegen ist üblicherweise ein separates Becken nur für die Technik integriert. Außerdem hat es viele Bohrlöcher und Rohre für das Equipment. Dieses spezielle Becken wäre bei einem Wechsel von Meereswasser auf Süßwasser überflüssig und zudem schwer zu reinigen.

Auch das Wasser kann nicht einfach von salzig auf süß oder umgekehrt getauscht werden. Besser ist daher, ein neues, besser geeignetes Becken einzufahren.

Dauert es länger ein Salzwasseraquarium einzurichten als ein Süßwasseraquarium?

Es gibt keine allgemeine Faustregel dafür, wann ein Aquarium „fertig“ ist. Verschiedene Faktoren, etwa die Größe des Beckens und die Stabilität des Ökosystems, sind dafür entscheidend. Die Wasserart des Aquariums spielt keine besondere Rolle.

Die sogenannte Einlaufphase oder auch Einfahrzeit ist bei jedem Aquarium unterschiedlich lang. Es kann bei allen Arten von Aquarien sechs Wochen oder länger dauern, bis das Becken voll besetzt werden kann.

Mit dem Einsetzen der Fische sollte – egal, ob es sich um ein Süß- oder Salzwasseraquarium handelt – behutsam vorgegangen werden. Der Prozess sollte außerdem durch Wassertests begleitet werden. In den ersten Tagen nach dem Befüllen steigen die Ammonium- und Nitratwerte, und das Aquarium ist biologisch gesehen noch eine lebensfeindliche Wüste. Daher kann man nur durch Tests sicher feststellen, wann es für seine Bewohner bezugsfertig ist.

Süß- oder Salzwasseraquarium: Welches ist für Anfänger geeignet?

Gemeinhin gelten Salzwasseraquarien als schwieriger und eher weniger für Anfänger in der Aquaristik geeignet. Ein tropisches Süßwasseraquarium verzeiht kleinere Haltungsfehler meist leichter als empfindliche Korallen in einem Meerwasseraquarium.

Es lässt sich jedoch nicht pauschal sagen, welche Aquarienform besser für Anfänger geeignet ist, da man sich bei allen Arten – vorrangig bei den Lebewesen – umfassend informieren sollte, bevor man zur Anschaffung übergeht.

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Quellen

Themen Fische
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