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Nach aktuellem Vorfall

Wie gefährlich sind Welse wirklich für Menschen und Hunde?

Mädchen mit großem Waller, auch Europäischem Wels (silurus glanis) in einem Fluss in Deutschland
Die Geschichte vom verschluckten Kleinst-Hund, der beim arglosen Plantschen von einem Wels gefressen worden sein soll, hält sich hartnäckig. Doch entspricht das der Wahrheit? Foto: Getty Images/Westend61
Sonja Jordans

23. Juni 2025, 14:19 Uhr | Lesezeit: 14 Minuten

Jedes Jahr, vorzugsweise im Sommer, taucht er verlässlich aus den Untiefen von Seen, Teichen und Tümpeln auf: Der angeblich hundefressende Riesen-Wels. Jüngst sorgten Sichtungen riesiger Exemplare im Gardasee für Schlagzeilen. Auch hierzulande kursiert in nahezu jeder Stadt die Geschichte über einen kleinen Hund, der beim Herumstöbern am Ufer plötzlich in die Tiefe gerissen wurde.

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In Bayern griff vor wenigen Tagen sogar die Polizei ein: Kurzerhand erschoss sie einen Wels, der Badende gebissen haben soll. Doch sind Welse tatsächlich aggressiv und fressen sogar kleine Hunde? Können sie auch für Menschen zur Gefahr werden? Wie leben und wovon ernähren sie sich? PETBOOK hat Experten befragt und räumt mit Mythen auf. 

„Kreatur nimmt Gardasee in Geiselhaft“

Wenn das nicht gruselig klingt: „Riesenfische bedrohen beliebte Touristenregion“, „Monsterfisch im Gardasee“ und „Kreatur nimmt Gardasee in Geiselhaft“ – mit solch dramatischen Schlagzeilen berichten Zeitungen im In- und Ausland seit einigen Wochen über das Vorkommen großer Welse im beliebten Urlaubs-Hotspot Gardasee. Seit 2019 ein britischer Angler ein 115 Kilogramm schweres und gut drei Meter langes Exemplar aus dem See in Norditalien gezogen hat, seien die Meldungen über Sichtungen „regelrecht explodiert“, berichtete etwa das Online-Portal „Südtirol News“ Ende Mai 2025.1

Ein einheimischer Fischer erzählte kürzlich von einem etwa zweieinhalb Meter langen und 100 Kilo schweren Tier, das er in den Wellen des Sees entdeckt habe. Fischer fürchten seitdem um ihre Existenz, Touristen um ihr Wohlergehen und die Region um Besucherrückgänge. Apnoetaucher seien daher nun dazu übergegangen, mit Harpunen auf die Jagd nach Welsen im Gardasee zu gehen. Denn weder Touristen noch Fischer sollen sich bedroht fühlen von den vermeintlichen „Monsterfischen“.2

Auch interessant: Nach Fotos mit Riesen-Wels! Peta: »Trophäenjagd auf große Fische ist ein armseliges Machtspiel

Eine gruselige Vorstellung

Die Geschichte vom verschluckten Kleinst-Hund, der beim arglosen Plantschen von einem Wels gefressen worden sein soll, hält sich schließlich hartnäckig und dürfte auch so manchem Gardaseebesucher angesichts der Schlagzeilen wieder einfallen. Ob Köln, Berlin oder München, aus nahezu jeder Stadt kennt man die Mär von diesem einen Dackel, der wahlweise beim Baden oder sogar beim bloßen Schnüffeln am Ufer von einem Wels geschnappt und in die Tiefe gezogen wurde. Und auch Schwimmer berichten immer wieder, von einem plötzlich auftauchenden Riesenwels gebissen und verletzt worden zu sein.

Zugegeben: Die Vorstellung, dass beim Baden plötzlich ein drei Meter langer und mehr als 100 Kilogramm schwerer Fisch neben einem auftauchen könnte, behagt vermutlich den Wenigsten. Dazu braucht das Tier nicht mal zu beißen. Doch haben Welse wirklich Appetit auf Hunde und schrecken auch nicht davor zurück, Menschen anzugreifen und zu beißen? 

Mehr als zwei Meter lang und 100 Kilo schwer 

Tatsächlich beeindruckt der Europäische Flusswels, wie das Tier genau heißt (regional auch Waller genannt) vor allem durch seinen großen Körper und ein breites Maul. Die Tiere, deren zoologischer Name Silurus glanis lautet, sind die größten Süßwasserfische Europas. Je nach Platz ihres Lebensraums können sie locker mehr als zwei Meter Länge erreichen und über 100 Kilogramm auf die Waage bringen. Meist werden die Fische jedoch höchstens anderthalb Meter lang und wiegen um die 50 Kilo. Doch trotz ihrer Maße gelten die Tiere überwiegend als scheu, an der Wasseroberfläche sind sie kaum anzutreffen.3

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„Welse leben in den unteren Wasserschichten, am Grund, nicht oben“, erläutert Dr. Michael Möhlenkamp, Diplom-Biologe und Geschäftsführer des Landesfischereiverbands Westfalen und Lippe. Welse haben einen langgestreckten, meist schwarzen oder grauen, schuppenlosen Körper, der von einer Schleimschicht überzogen ist. Der Bauch ist heller als der Rücken. Auffällig ist der große, flache Kopf mit einem großen, sehr breiten Maul. Um das Maul herum, am Ober- und Unterkiefer, verfügen Welse über drei Paare antennenartiger Tasthaare, Barteln genannt. Damit spürt er in trübem Wasser Beute auf.

Welse können bis zu 80 Jahre alt werden

Die Augen sind klein, Welse sehen eher schlecht. Da sie aber über einen sehr guten Geruchs- und Tastsinn verfügen, müssen sie nicht gut sehen können. Bei optimalen Bedingungen können sie 80 Jahre alt werden, da sie ab einer gewissen Größe keine natürlichen Feinde mehr haben. Hauptsächlich leben Welse in Flüssen und Seen und bevorzugen Wassertemperaturen ab 18 Grad Celsius. Ihre Laichzeit beginnt im Frühjahr und endet im Juli. Die Tiere sind überwiegend in der Dämmerung und nachts aktiv, tagsüber ruhen sie im schlammigen bis sandigen Boden ihres Gewässers.

Erwachsene Welse sind Einzelgänger und gelten als territorial: Sie verteidigen ihr Revier aktiv. Ihre Eier legen Welse an flacheren Uferstellen ab, wo sie vom Männchen bewacht werden. Sehen sich die Tiere oder ihr Gelege bedroht, verjagen sie die Eindringlinge und schrecken notfalls auch vor Angriffen nicht zurück. Störenfriede müssen damit rechnen, gestoßen oder in Ausnahmefällen auch gebissen zu werden. Schwerer verletzt oder gar verschluckt würden die Störer aber nicht, versichern zwei Fischexperten auf PETBOOK-Nachfrage. Vor allem Hunde und Menschen müssten sich nicht davor fürchten, bei einer Welsattacke in Gefahr zu geraten. 

Welse fressen am liebsten Fisch 

Welse fressen, indem sie ihr Maul öffnen und die vorbeischwimmende Beute geradezu „einsaugen“, wie Dr. Michael Möhlenkamp, Diplom-Biologe und Geschäftsführer des Landesfischereiverbands Westfalen und Lippe, erläutert. „Das passiert durch den Sog, der beim Öffnen des Mauls entsteht.“ Die Tiere sind schnelle Raubfische und in Bezug auf ihre Beute nicht sehr wählerisch. „Sie sind opportunistische Fresser, sie nehmen, was ihnen vors Maul schwimmt“, sagt Möhlenkamp. Das aber seien in der Regel Fische.

Zwar sorgte 2018 ein unter anderem vom Nachrichtenmagazin „Spiegel Online“ veröffentlichtes Video für Aufruhr, dass Welse aus einem südfranzösischen Fluss bei der Jagd nach Tauben zeigt. Die Vögel badeten im flachen Ufergewässer, als sich Welse näherten und – um nach den Tauben zu schnappen – für kurze Zeit sogar ans Ufer kamen und die Gefahr auf sich nahmen, dort zu stranden. Allerdings: Dieses Verhalten ist bislang nur an dem Fluss Tarn beobachtet worden und wird von Experten als „höchst ungewöhnlich“ beschrieben.

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Fressen Welse auch kleine Hunde?

Das sagt auch Fischexperte Möhlenkamp. „Hierzulande ist so ein Verhalten meines Wissens nach noch nie beobachtet worden, und auch aus anderen Regionen ist mir das nicht bekannt.“ Vögel gehörten nicht zum üblichen Nahrungsspektrum von Welsen. Mitunter könne mal eine kleine Wasserratte oder ein Wasservogelküken verschluckt werden.4 Das bestätigt ein Sprecher des Anglerverbands Berlin auf PETBOOK-Nachfrage. Die Knochen einer kleinen Ente habe er tatsächlich mal im Magen eines Welses entdeckt: „Das kann mal passieren, ist aber auch eher ein Versehen.“

Welse könnten nur schlecht sehen, und wenn eine Gruppe kleiner Enten auf dem See herumpaddle, könnte der Wels sie womöglich für Plötzen oder andere, kleine Fische halten. „Dann taucht er mit geöffnetem Maul zwischen den vermeintlichen Fischen auf und verschluckt vielleicht versehentlich eine kleine Ente“, so der Sprecher des Landesverbands. Die bevorzugte Beute eines Welses seien Enten und andere Vögel allerdings nicht. Und Hunde, bestätigen beide befragten Experten, gehörten absolut nicht ins Beuteschema der Welse.

„Selbst kleinere Hunde sind für heimische Welse zu groß“, heißt es dazu etwa aus Berlin. Die Geschichten von verschluckten Dackeln gehörten, da sind sich die Experten einig, „ins Reich der Mythen“. Und Menschen passten schlichtweg nicht ins Beuteschema. 

Welse beschützen ihr Gelege 

Und woher stammen dann Berichte, dass Menschen angeblich von Welsen attackiert wurden? Unter anderem berichtete 2016 eine Schwimmerin aus Bayern, sie sei beim Baden von einem Wels angegriffen worden.5 Die Frau trug ein paar Schürfwunden und einen Schrecken davon. Vor wenigen Tagen kam es im bayerischen Weißenburg gleich zu mehreren Verletzten: Am dortigen Brombachsee lockte ein Techno-Festival unzählige Gäste nicht nur ans, sondern zur Abkühlung auch in das Wasser. Für einige jedoch endete die Erfrischung unangenehm: Innerhalb von zwei Stunden hatten sich  laut Wasserwacht fünf Personen gemeldet, die angaben, von einem großen Wels gebissen worden seien. 6

Der laut Polizei rund zwei Meter lange „aggressive Fisch“ habe Badende im Bereich einer Insel immer wieder angegriffen und sich zu einer Gefahr für die Gäste entwickelt. Daher sei nach wenigen Stunden beschlossen worden, das Tier zu töten. Ein Beamter griff daraufhin zur Dienstwaffe und erschoss den gut 90 Kilogramm schweren Waller. Kritik an der Aktion ließ nicht lange auf sich warten. Denn die Aktion war ein trauriges und unverständliches Ende für das Tier, das offenbar nur eines wollte: seinen Nachwuchs beschützen. 7

Das steckt hinter den „Biss-Attacken“ auf Menschen

Denn dass der Wels Appetit auf Schwimmer gehabt hat, schließen nicht nur beide von PETBOOK befragten Fischexperten aus. Abgesehen davon, dass Menschen noch weniger ins Beuteschema passten als Hunde, könne der Wels mit den stumpfen, kleinen Zähnen in seinem Maul nicht wirklich zubeißen und erst recht keine Stücke aus einem Menschen herausreißen. Es bleibe bei Schürfwunden und Kratzern. Falls Welse wirklich Menschen beißen, „hängt das mit dem Revierverhalten der Tiere zusammen, wenn sie ihr Gelege beschützen“, so Dr. Michael Möhlenkamp.

Denn wie bereits beschrieben, können Welse durchaus angreifen, wenn sie ihren Nachwuchs bedroht glauben. Schwimmt nun ein ahnungsloser Badegast zu dicht am Welsgelege vorbei, könne das verteidigungsbereite Tier schließlich auch nach ihm schnappen, wenn es ihm zu bunt wird. Bei der Menge der Badegäste am Brombachsee und den wummernden Beats am Ufer stand der Wels offenbar derart unter Stress, dass er alles biss, was ihm und seinem Laichbereich zu nahe kam. Den angeborenen Schutzinstinkt gegenüber seinem Nachwuchs bezahlte das Tier jedoch mit seinem Leben. 

Eher Lottogewinn als Welsangriff 

Die Badenden, die den Wels aufgescheucht hatten, kamen unterdessen glimpflich davon. Schon nach dem Vorfall mit einer Schwimmerin 2016 beruhigten Fischexperten in den Medien: Selbst der wütendste Wels belasse es bei einem kurzen Angriff und liefere sich mit einem so großen Konkurrenten wie dem Menschen keinen Kampf. Und selbst eine simple Verteidigung, beruhigt der Sprecher des Angler-Landesverbands Berlin, „kommt höchst selten vor, denn Welse legen ihre Eier nicht an belebten Badestränden ab, wo sich täglich Menschen tummeln“. Dafür seien die Tiere zu scheu.

Wer allerdings an abgelegenen Stellen ins Wasser gehe oder Seen nutze, die nicht zum Baden freigegeben sind, könne auf einen Wels oder andere Tiere treffen, die ihren Lebensraum verteidigen. So wie am Brombachsee. Die unzähligen Gäste des Techno-Festivals, die den See zur Abkühlung nutzten, hatten den dort lebenden Wels während der Laichzeit schlichtweg verstört, so auch Robert Arlinghaus vom Leibnitz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in einem Gespräch mit BILD.

Schon 2024 beschrieb er die Wahrscheinlichkeit, von einem Wels angegriffen zu werden, in einem Beitrag für den Fernsehsender MDR mit einem plakativen Vergleich: „Da gewinnt man eher im Lotto, als dass das passieren kann.“ Aber wenn es passiert, dass ein Wels zubeißt, verbreitet sich das natürlich, sagt der Sprecher des Berliner Angler-Landesverbands.

Die Sache mit den Legenden

Daher führt er die Legendenbildung um den hundefressenden Wels vor allem auf  Übertreibungen und mangelndes Wissen zurück. „Wenn es ein kleiner Hund beim Schwimmen vielleicht nicht mehr ans Ufer zurückgeschafft hat und ertrunken ist, heißt es dennoch, es war der Wels. Wenn ein Schwimmer sich beim Baden irgendwo verletzt hat, war es der Wels.“ Ob das stimme, würde kaum nachgeprüft, die Geschichte aber immer weiter ausgeschmückt, „bis schließlich ein riesige Ungeheuer einen ganzen See leerfrisst“.

Und auch manch Angler selbst trüge zur Legendenbildung bei: „Wenn sie einen Wels an Land ziehen, ist er knapp einen Meter groß. Auf dem Heimweg sind es dann schon zwei, und abends im Anglerheim reichen schon die Arme nicht mehr aus, um die Länge des Tiers anzuzeigen.“ 

Fischer sehen Welse als existenzbedrohend 

Für Fischexperten steht daher trotz zahlreicher Berichte und Gerüchte fest: „Weder Hunde noch Menschen sind durch Welse in Gefahr.“ Nicht beim Baden, nicht beim Paddeln und schon gar nicht beim Spazierengehen am Ufer. „Welse kommen nicht an Land“, heißt es vom Landesverband der Angler aus Berlin. Noch nie habe deren Sprecher erlebt, dass ein Wels sich einen Hund geschnappt hat. Auch habe er nie Hundeknochen im Magen eines Welses gefunden oder von einem solchen Fund gehört.

Allerdings seien Welse tatsächlich mit großem Appetit ausgestattet. Sie verschlingen, was in ihrem Teich lebt, und das auch in rauen Mengen. Das sei das wahre Problem der Welse und vor allem der Fischer, die – wie am Gardasee – dadurch ihre Existenz bedroht sehen. Zudem befürchten Umweltexperten, dass größere Welsvorkommen der Artenvielfalt in betroffenen Gewässern schaden. Vor allem kleinere Fischarten wie Rotaugen und Rotfedern sowie Jungfische von Raubfischen wie Zander und Hecht könnten durch den Wels gefährdet werden.8

Welse sind zähe Fische

Auch auf die Population von teils bedrohten Amphibien könnten Welse einen negativen Einfluss ausüben. Übrigens waren die ursprünglich aus dem Donauraum und Osteuropa stammenden Welse in den meisten Gewässern, in denen sie inzwischen anzutreffen sind, einst gar nicht heimisch. Da sie aber als beliebte und schmackhafte Speisefische gelten, wurden sie ab den 1970er Jahren vermehrt von Anglern hierzulande in zahlreichen Seen und Teichen ausgesetzt.

Dort fanden sie, nicht zuletzt durch immer wärmere Sommer und milde Winter, sehr gute Lebensbedingungen und vermehrten sich rasch. Die Tiere gelten zudem als recht resistent gegenüber Verschmutzungen des Wassers und kommen auch mit geringeren Sauerstoffkonzentrationen als andere Fische zurecht. Welse schätzen vor allem  Gewässer mit geringer Strömung, die sich schneller erwärmen, denn ihre Wohlfühltemperatur liegt zwischen 25 und 27 Grad Celsius. 

Welse als Gewinner der Erderwärmung 

Der Wels könnte damit zu einem Gewinner der Erderwärmung werden. Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Tiere in wärmeren Gewässern schneller und größer wachsen und früher geschlechtsreif werden. Dadurch vermehren sie sich besser als andere, weniger anpassungsfähige Fischarten. Zudem verschiebt sich ihr Lebensraum in höher gelegene, einst kühlere und jetzt ebenfalls wärmere Regionen, in denen sie bisher nicht verbreitet waren.

Da der Wels im Gegensatz zu anderen, heimischen Raubfischen auch nicht sonderlich wählerisch im Bezug auf sein Futter ist, findet er fast überall Nahrung. Praktisch für ihn sei zudem, dass hierzulande zahlreiche Wehre, Schleusen und Fischtreppen in den Gewässern zu finden sind, wie Robert Arlinghaus vom Leibnitz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei gegenüber dem Fernsehsender MDR erläuterte.

Der Wels brauche dort dann nur zu warten, bis Lachse, Forellen und andere Wanderfischarten an ihm vorbeikommen. Teilweise gebe es an solchen Stellen „hohe Fraßverluste. Aktuell werden Forelle, Aale und Lachse mit viel Aufwand wieder angesiedelt, um vergangene Umweltzerstörungen zu kompensieren. Hier kann der Wels für große Verluste sorgen, die Artenschutzmaßnahmen vereiteln.“   

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Welse breiten sich hierzulande immer mehr aus

Fazit: Welse breiten sich auch hierzulande immer mehr aus. Steigende Temperaturen, seine Genügsamkeit und kaum natürliche Feinde machen sie zu Gewinnern des Klimawandels. Die Tiere können sehr groß werden, fressen je nach Größe viel Fische und wirklich hübsch sehen sie auch nicht aus. Das alles aber macht sie nicht zu den Monstern, als die sie oft dargestellt werden.

Dass Welse Jagd auf Hunde machen, gehört ins Reich der Märchen, wie Fischexperten versichern. Und falls als scheu geltende Welse doch mal Menschen beim Schwimmen attackieren, liegt das an den Badenden, nicht an einem vermeintlich gefährlichen und aggressiven Fisch. Die Schwimmer waren vielmehr unachtsam und sind dem Gelege des Welses zu nahe gekommen. Das Tier verteidigt lediglich seinen Nachwuchs.

Mehr als ein paar blutende Schrammen tragen die Angegriffenen dann aber nicht davon, denn Welszähne sind klein und stumpf, Stücke aus menschlicher Haut können sie nicht herausbeißen. Lebensgefährlich sind Welse nur für Fische und andere Wasserbewohner, aber nicht für Hunde oder gar Menschen. 

Themen Heimische Wildtiere

Quellen

  1. suedtirolnews.it, „Kreatur nimmt Gardasee in Geiselhaft“, (aufgerufen am 23.06.2025) ↩︎
  2. allgaeuer-zeitung.de, „Monsterfisch im Gardasee: Warum machen Taucher Jagd auf den drei Meter langen Raubfisch?“, (aufgerufen am 23.06.2025) ↩︎
  3. nordbayern.de, „Geheimnisumwitterter Riesenfisch: 15 Fakten rund um den Waller“, (aufgerufen am 23.06.2025) ↩︎
  4. merkur.de, „Die Legende vom Monsterfisch: Können Welse wirklich Hunde und Kinder fressen?“, (aufgerufen am 23.06.2025) ↩︎
  5. welt.de, „Riesiger Wels greift Schwimmerin in Badesee an“, (aufgerufen am 23.06.2025) ↩︎
  6. ludwigshafen24.de, „Gefahr aus dem Wasser: Wels-Mythen auf dem Prüfstand – greifen die Fischer wirklich Menschen an?“, (aufgerufen am 23.06.2025) ↩︎
  7. t-online.de, „Riesenwelse bedrohen italienische Urlaubsregion“, (aufgerufen am 23.06.2025) ↩︎
  8. oe24.at, „Angler schlagen Alarm: Monster-Welse wegen Klimawandel“, (aufgerufen am 23.06.2025) ↩︎

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