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Warum Riesenotter sogar Krokodil und Jaguar Angst einjagen

Riesenotter

Vor diesem Tier haben sogar Krokodile und Jaguare Angst und das ist der Grund

Riesenotter sind Raubtiere, die es unter anderem mit Krokodilen aufnehmen könnenFoto: Getty Images

Mit ihrem dichten Fell, den kurzen Beinen und dunklen Knopfaugen sehen Otter furchtbar niedlich aus. Was viele nicht wissen: Sie sind äußerst intelligente Raubtiere, so auch der Riesenotter. Diese Otterart jagt sogar Krokodil und Jaguar einen Schrecken ein.

Otter sind, bis auf Australien, Neuseeland und entlegene Inseln, weltweit verbreitet. Von den auch als Wassermarder bezeichneten Raubtieren gibt es zwölf Arten. Der Riesenotter ist mit bis zu zwei Metern Länge – passend zu seiner Bezeichnung – die größte verbreitete Art. Dieser Otter ist ausschließlich in Südamerika verbreitet und zählt im Wasser zu den Spitzenprädatoren. Er ist nicht nur intelligent, sondern auch sehr sozial und zeichnet sich durch hocheffiziente Jagdtaktiken aus. Die Tiere sind sogar in der Lage, andere Räuber, wie Krokodile, Anakondas oder sogar Jaguare einzuschüchtern. PETBOOK erklärt, wie sie das schaffen.

Riesenotter leben in Familienverbänden

Der Lebensraum der Riesenotter befindet sich ausschließlich in drei Flusssystemen Südamerikas: den langsam fließenden Gewässern des Amazonas, dem Orinoco und dem La Plata. Die Otter sind sowohl an das Leben an Land als auch an ihren Lebensraum im Wasser bestens angepasst. Ihre Höhlen, in denen sie leben, graben sie in Flussufer oder unter umgestürzte Baumstämme.

Als sehr gesellige Tiere leben und jagen Riesenotter in eng zusammenhängenden Familiengruppen, die aus monogamen Elterntieren, Jungtieren und Nachkommen aus mehreren Brutsaisons bestehen. Ein Otter-Paar führt die Gruppe an. In ihrem Lebensraum verhalten Riesenotter sich sehr territorial. Sie markieren und patrouillieren gar ihre bis zu 12 Quadratkilometer großen Reviere. Ihr ausgeprägtes Sozialverhalten, kombiniert mit hocheffizienten Jagdtechniken erlaubt ihnen, es mit anderen großen Raubtieren in ihrem Lebensraum aufzunehmen.

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Die Wölfe der Flüsse

Riesenotter werden auch als „Wölfe der Flüsse“ bezeichnet, die sich an der Spitze der Nahrungskette befinden und die Populationsgrößen von Beutetieren kontrollieren. Dabei sorgen sie dafür, dass das Ökosystem des Flusses im Gleichgewicht bleibt. Tasthaare an ihrer Schnauze ermöglichen es ihnen, Vibrationen unter Wasser wahrzunehmen, was zu ihrer Effizienz als Jäger beiträgt. Sie haben starke Kiefermuskeln und scharfe Zähne, womit sie auch größere Beutetiere verletzen können.

Der Riesenotter ist ein SpitzenprädatorFoto: Getty Images

Zu ihrer Beute zählen vor allem Fische, Krustentiere, Frösche und kleine Schlangen. Doch sie sind auch kleinen Kaimanen (Krokodile) und Anakondas gewachsen. Da ihre Beutetiere sich zum Teil mit denen von Kaimanen und sogar dem Jaguar überschneiden, konkurrieren sie teils mit diesen deutlich größeren Räubern. Einschüchtern lassen sie sich davon allerdings nicht und scheuen, wenn es darauf ankommt, auch nicht die Konfrontation.

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Krokodil und Jaguar wissen: mit Riesenottern ist nicht zu spaßen

Riesenotter sind im Wasser extrem wendig, doch auch an Land zeichnen sie sich durch ihre schnellen Reflexe aus. Wenn sie sich als Gruppe zusammentun, verstärkt das ihre Wirkung und sie können Kämpfe mit anderen, großen Raubtieren auch über längere Zeit aufrechterhalten. Videoaufnahmen der öffentlich-rechtlichen Hörfunkanstalt „BBC“ zeigen, wie eine Gruppe Riesenotter sich mit einem Kaiman anlegt – und gewinnt.

Die Otter haben Junge, weshalb sie sich von der Anwesenheit des Krokodils bedroht fühlen und es angreifen. Sie wissen um die Stärken des Reptils, seine scharfen Zähne und die harte Panzerhaut. Aber sie kennen auch seine Schwachstellen, wie Unterbauch oder Hals und setzen gezielt ihre Bisse. Im Vergleich zum Reptil, dessen Stoffwechsel zu schneller Erschöpfung führt, haben die Otter große Energiereserven. Das ist ihr Vorteil und nach etwa einer Stunde ist der Kaiman tot.

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Fühlen Riesenotter-Familien sich durch andere Räuber bedroht, riskieren sie ihr Leben, um sich zu verteidigen. Neben ihren schnellen Bewegungen kommen auch ihre lauten Warnrufe zum Einsatz. Ihr Verhalten führt sogar dazu, dass Jaguare sich zweimal überlegen, ob die Wassermarder eine lohnende Mahlzeit darstellen, wie Videoaufnahmen von „National Geographic Wild“ zeigen. Die einzige Möglichkeit für einen Jaguar, einen Riesenotter zu fangen, ist ein Überraschungsangriff. Einige Brasilianer bezeichnen die Tiere gar als „Jaguar des Wassers“.

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Auch Riesenotter sind bedrohte Art

Der ursprüngliche Lebensraum der Riesenotter erstreckte sich über die Gewässer Venezuelas, Guyanas, Brasiliens, Uruguays und Argentiniens. In Uruguay gilt die Art jedoch bereits als ausgestorben, in Argentinien als wahrscheinlich ausgestorben. Angaben der Organisation International Union for Conservation zufolge gilt der Riesenotter als bedrohte Art. Ursachen dafür seien vor allem die Pelzjagd, die ihren Höhepunkt in den frühen 1970er-Jahren hatte. Aber auch der fortschreitende Verlust des Lebensraum spielt eine Rolle. Riesenotter gelten zudem als „Indikatorart“. Sie sind daher repräsentativ für die Gesundheit des gesamten Flussökosystems, in dem sie leben.

Quellen

  • Amazonaid.org, „Giant River Otter“ (aufgerufen am 24.08.2023)
  • Nationalgeographic.com, „Giant Otter“ (aufgerufen am 24.08.2023)
  • Iucnredlist.org, „Giant Otter“ (aufgerufen am 24.08.2023)
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