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Wie Osterfeuer zur Todesfalle für Wildtiere werden

Igel, Füchse, Kleintiere

Wie Osterfeuer zur Todesfalle für Wildtiere werden können

Ein brennendes Osterfeuer
In vielen Osterfeuern haben sich kleine oder junge Wildtiere versteckt – um sie nicht zu gefährden, sollte man bei der Ostertradition einiges beachtenFoto: Getty Images

In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag werden an vielen Orten wieder Osterfeuer entzündet. Meist sind die Holzhaufen lange vor dem Abbrennen aufgeschichtet. Für viele Wildtiere können diese dann zur tödlichen Falle werden.

Osterfeuer am Samstag vor Ostern zu entzünden ist ein Jahrtausende alter Brauch und bei vielen Menschen liebgewonnene Tradition. Doch die aufgeschichteten Holzhaufen können zu einer tödlichen Falle, praktisch einem Scheiterhaufen für Wildtiere werden, die sich darin verstecken. Damit die Tiere vorher entkommen können, rät der BUND Naturschutz, das Holz für Osterfeuer kurz vor der Entzündung noch einmal umzuschichten. „Vor Osterfeuern verkriechen sich Klein- und Kleinsttiere in den Gehölzen“, sagte ein BUND-Sprecher. Bei offiziellen Feuern sei das Umschichten daher auch Pflicht.

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Viele Wildtiere suchen in aufgeschichteten Osterfeuern Schutz

Zudem reicht es nicht, vor dem Abbrennen laute Geräusche zu machen, denn nur die Alttiere flüchten. Die meisten jungen Wildtiere, wie kleine Füchse, bleiben im Versteck einfach ängstlich hocken. Auch den Boden des Osterfeuers sollte man nach dem Umschichten des Reisigs kontrollieren, denn insbesondere Igel rollen sich zusammen, anstatt zu fliehen. Aber auch kleinere Lebewesen wie Amphibien, Reptilien und Insekten verstecken sich in den aufgeschichteten Holzhaufen. Um dem vorzubeugen, kann man das Holz circa einen Meter über dem Boden besonders locker aufschichten, damit das Osterfeuer kein attraktiver Ort zum Verstecken ist. Wenn man durch das Reisig schauen kann, ist es optimal.

Wildtierexpertin Eva Lindenschmidt von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat in einer Pressemitteilung weitere Tipps: „Damit keine Tiere in dem Osterfeuer ums Leben kommen, sollte man den Brennhaufen kurz vor dem Anzünden noch einmal umschichten. Danach sollte man sich entfernen und eine Wartezeit von mindestens einer Stunde einhalten. Auf diese Weise können sich Kleintiere, die darin Unterschlupf gefunden haben, ohne Angst vor Menschen in Sicherheit bringen und müssen nicht qualvoll ersticken oder verbrennen.“

Leider kämen viele Osterfeuerbetreiber der Aufforderung, die Haufen umzuschichten, nicht nach. „Das Umschichten muss keine lästige Arbeit sein, sondern kann zu einer tollen Mitmach-Aktion für Groß und Klein werden. Je mehr mithelfen, umso schneller ist die Arbeit getan. Auf diese Weise lässt sich mit wenig Aufwand ein wertvoller Beitrag für den Tierschutz leisten. Besonders jetzt, wo der Großteil der Wildtiere mit der Aufzucht der Jungtiere beginnt und auf der Suche nach Schutz bietenden Verstecken ist, ist die Wahrscheinlichkeit, damit Tieren das Leben zu retten, extrem groß“, erklärt Eva Lindenschmidt von Vier Pfoten weiter.

Mit Material der dpa

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