Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für alle Tierbesitzer und -liebhaber
Überblick

6 besonders beliebte Papageien, die man als Haustiere halten kann

Beliebte Papageien: Hier eine Gruppe Aras
Aras zählen zu den beliebtesten und bekanntesten Papageien. Ihre Heimat ist Lateinamerika. Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

20.12.2022, 05:54 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Weltweit werden rund 350 Arten unter der Ordnung der Papageienvögel zusammengefasst. Viele trifft man in tropischen und subtropischen Gegenden wie dem Amazonas-Gebiet an. Sie leben aber auch in trockenen Gegenden, Savannen und Halbwüsten Afrikas. Dutzende Bestände stehen auf der Roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature) der bedrohten Arten. Wildfänge sind deshalb strengstens verboten. Bei den gezüchteten Papageien gibt es einige, die besonders beliebt sind – PETBOOK stellt sie vor.

Artikel teilen

Wenn man mit dem Gedanken spielt, sich einen Papageienvogel anzuschaffen, sollte man wissen, dass ein Papagei allein nicht glücklich wird. Bei den Vögeln ist die Paarbindung sehr stark und dauert meist ein Leben lang. Viele Arten sind außerordentlich sprachbegabt oder lieben es, Geräusche nachzumachen. Wenn sie sprechen, kann dies über reines Nachplappern hinausgehen, das heißt, sie kennen auch die Bedeutung der Wörter. Außerdem können sie beim Kommunizieren eine enorme Lautstärke entwickeln, auch die Kleinsten unter ihnen. PETBOOK gibt einen Überblick über besonders beliebte Papageien.

Agaporniden

Sie sind auch als Unzertrennliche und „Liebesvögel“ bekannt, denn sie halten ihrem Partner lebenslang die Treue. Die unterschiedlichen Arten, etwa das Rosen- oder das Pfirsichköpfchen, erreichen eine Körperlänge von 14 bis 17 Zentimeter. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 15 Jahren. Manche werden bei guter Pflege sogar 20 Jahre alt. Stirbt aber der Partner, kann es sein, dass der Zweitvogel aus Kummer eingeht. Sprachbegabt sind sie überhaupt nicht, aber durchaus auch mal laut.

Unzertrennliche: Pfirsichköpfchen
Unzertrennliche, hier zwei Pfirsichköpfchen, werden nicht umsonst so genannt: Sie haben eine besonders ausgeprägte Paarbindung Foto: Getty Images

Haltung von Agaporniden

Trotz ihrer geringen Größe, ist eine Zimmervoliere mit mindestens 1,5 x 1 x 1 Metern optimal. Die Unzertrennlichen benötigen regelmäßigen Freiflug, über mehrere Stunden täglich. Am besten bietet man ihnen im Vogelzimmer auch diverse Kletterbäume an. Da sie gerne baden, sollte man ihnen ein Badehäuschen oder eine Wasserschale hinstellen. Sie lieben feine Sämereien wie Hirse, Buchweizen, Leinsamen und Hanf und erfreuen sich besonders an Kolbenhirse und diversen Wildkräutern, Obst und Gemüse.

Amazonenpapageien

Mit rund 30 Arten, zu denen auch die Grünwangenamazone zählt, bilden die Amazonenpapageien die größte Gattung in der Familie der Papageien. Sie sind außerordentlich sprachbegabt und können einige Geräusche, bspw. Telefonklingeln, perfekt nachahmen. Auch die bei uns angesiedelten Halsbandsittiche gehören zu dieser Gattung. Sie sind mittelgroß bis groß, erreichen je nach Art eine Körperlänge von 25 bis 45 Zentimetern und stammen aus den tropischen Regionen Süd- und Mittelamerikas. In privater Haltung werden sie mehr als 30 Jahre alt. Auch sie sind sehr soziale Tiere, ausgewachsene Vögel findet man in freier Wildbahn meist als Paar vor. So sollten sie auch als Haustier gehalten werden. Noch besser ist eine Haltung in der Gruppe.

Übrigens: In unseren Breitengraden haben sich ca. 30.000 Halsbandsittiche am Rhein entlang angesiedelt. Die meisten leben in Köln, Düsseldorf und Mannheim.

Eine Grünwangenamazone und eine Gelbscheitelamazone
Eine Grünwangenamazone und eine Gelbscheitelamazone Foto: Getty Images

Haltung von Amazonenpapageien

Kleinere Arten, etwa die Gelbstirnamazone, benötigen eine Voliere von mindestens 4 x 1,5 x 2 Meter. Auch sie brauchen ihre täglichen Runden im Freiflug, den sie meist mit lauten Rufen untermalen. Da sie gerne an Zweigen knabbern und ein erfrischendes Bad lieben, muss man beides zur Verfügung stellen. Anders als manche Großpapageien entwickeln sie meist keine Verhaltensstörung wie übermäßiges Federrupfen. Neben Sämereien fressen sie auch Obst und Nüsse, die sie mit ihren starken Schnäbeln knacken.

Aras

Mit seiner Farbenpracht ist dieser Großpapagei für die meisten Menschen die Papageienart schlechthin. Insgesamt gibt es 16 verschiedene Ara-Arten, wie den Gelbbrustara oder den sehr seltenen Hyazinthara. Die imposanten Vögel erreichen eine Körperlänge von bis zu einem Meter und werden in menschlicher Obhut 60 bis 80 Jahre alt. Man muss also bei der Anschaffung bereits überlegen, wem man das Tier im Fall der Fälle überlassen kann oder man holt sich einen Ara aus dem Tierschutz. Die Art ist dafür bekannt, morgens und abends sehr laut zu sein. Von einer Haltung eines Ara-Paares in einer Stadtwohnung ist deshalb dringend abzuraten.

Aras
Die Haltung von Aras erfordert viel Platz. Zudem können die Tiere sehr laut sein. Foto: Getty Images

Haltung von Aras

Die liebesbedürftigen Vögel, die sich gerne kraulen lassen, benötigen sehr viel Platz. Ein Ara-Paar benötigt eine Voliere von mindestens 7 x 3 x 2,5 Meter und natürlich Raum für Freiflüge. Hält man die Vögel in einer Außenvoliere, darf man nicht vergessen, dass sie sehr empfindlich auf Temperaturen reagieren. Deshalb sollte das Thermometer nie unter 12 Grad Celsius fallen. Innen lieben die tropischen Bewohner eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die spielfreudigen Papageien benötigen geeignetes Spielzeug, das sie mit ihren starken Schnäbeln nicht sofort schreddern können. Als Futter bevorzugen sie Früchte, Sämereien, Kräuter und Beeren und natürlich dürfen auch Nüsse auf dem Speiseplan stehen.

Auch interessant: Wie bringe ich einem Papagei das Sprechen bei?

Edelpapagei

Die beliebten Papageien teilen sich gerne und auch laut mit und können ununterbrochen vor sich hin quatschen. Die zehn Arten der Edelpapageien gelten nicht als bedroht. Diese mittelgroße und beliebte Papageienart erreicht eine Körperlänge von bis zu 40 Zentimeter und wird in privater Haltung bei guter Pflege etwa 30 Jahre alt. Im Allgemeinen handelt es sich um eine robuste Art, die wenig anfällig für Krankheiten ist. Ein Partner ist bei der Haltung ein Muss, noch besser hält man eine ganze Gruppe. Das kann laut werden.

Edelpapageien
Edelpapageien sind vorwiegend in Neuguinea beheimatet. Laut IUCN (International Union for Conservation of Nature) sind sie nicht gefährdet. Foto: Getty Images

Haltung

Die Voliere der bewegungsfreudigen Vögel sollte pro Paar mindestens 2 x 1 x 1 Meter haben. Zudem benötigen sie einen Schutzraum, in den sie sich zurückziehen können. In einer Außenvoliere sollte die Temperatur nie unter 15 Grad Celsius fallen. Auch Edelpapageien plantschen gerne und lieben Spielzeug in allen Variationen. Seile, Kletterstangen und Schaukeln sorgen für Aktivität und Beschäftigung. Zum Fressen gibt man ihnen Gemüse, Früchte und Hülsenfrüchte, denn eine reine Saatenfütterung ist nicht artgerecht. Mit Nüssen und Kernen muss man wegen des Fettgehalts etwas zurückhaltend sein, da die Vögel zu Lipomen neigen.

Graupapagei

Er zählt mit einer Körperlänge von 33 Zentimetern zu den größten Papageienarten Afrikas. Die äußerlich unspektakulären Graupapageien sind anspruchsvoll und ausgesprochen intelligent. Einer der berühmtesten Vertreter war der Graupapagei Alex, der 30 Jahre lang mit der Tierpsychologin Irene Pepperberg zusammenlebte. Alex hatte einen aktiven Wortschatz von 200 Wörtern, die er sprechen konnte. Aber verstehen konnte er sogar 500 Wörter, zählen konnte er bis sieben. Auch Graupapageien reicht ein menschlicher Kumpel nicht. Sie brauchen einen Partner bzw. eine Partnerin, damit sie in den rund 50 Jahren ihres Lebens nicht unglücklich werden.

Graupapageien
Graupapageien sind überaus intelligent und benötigen ausreichende und herausfordernde Beschäftigung Foto: Getty Images

Haltung

Für ein Pärchen muss man mindestens mit einer Voliere von 3 x 1 x 2 Meter planen. Der aus Zentral- und Westafrika stammende Vogel liebt Beschäftigung über alles. Da er sehr intelligent ist, können die Spielsachen gerne herausfordernd sein. Man muss aber immer bedenken, dass vor ihren Schnäbeln nichts sicher ist und sie alles in Sekundenschnelle zerlegen. Bei Unterbeschäftigung fangen sie an, sich zu rupfen oder sie werden aggressiv. Auf ihren Speiseplan gehören Sämereien, Früchte, Nüsse, Gemüse, aber auch mal ein gekochtes Ei oder etwas Quark.

Gelbhaubenkakadu

Diese beliebte Papageienart gehört zur Familie der Kakadus. Sie stammen aus Australien, kommen aber auch in Tasmanien sowie den Palau-Inseln oder einigen indonesischen Inseln vor, wo man sie in großen Schwärmen beobachten kann. Die rund 50 Zentimetert großen Vögel erreichen bei guter Haltung ein Alter von 40 bis 60 Jahren. Sie sind zum Teil echte Kindsköpfe und sehr verspielt, haben aber aufgrund ihrer Zerstörungswut und ihrer Lautstärke von bis zu 100 Dezibel manchen Halter schon zur Verzweiflung gebracht. Ihre Haltung muss man als sehr anspruchsvoll bezeichnen, und wer empfindliche Ohren oder Nachbarn hat, ist mit diesen Vögeln schlecht beraten. Zahlreiche „Headbanger-Videos“ in den Sozialen Medien demonstrieren ihr extremes Verhalten sehr anschaulich. Auch sie müssen unbedingt als Paar gehalten werden.

Gelbhaubenkakadu
Gelbhaubenkakadu können sehr laut sein und zählen zu den Papageien, der Haltung besonders anspruchsvoll ist Foto: Getty Images

Haltung

Eine große Außenvoliere ist nur zu empfehlen, wenn man tolerante Nachbarn hat. Ein Pärchen benötigt aber auch innen eine Voliere mit einer Mindestgröße von 6 x 2 x 2 Meter. Diese sollte aus blei- und zinkfreiem Metall bestehen, da die Tiere alles annagen. Eine Voliere aus Holz hätte eine relativ geringe Lebensdauer. Die Gitterdrähte müssen eine Dicke von mindestens 2 Millimetern haben, um nicht ruckzuck durchtrennt zu werden. Wenn sich die Vögel im Freiflug befinden, sollte man alles in Sicherheit bringen, was einem lieb ist. Gelbhaubenkakadus fressen gerne Sämereien, Kerne, Nüsse und Beeren. Im Handel gibt es auch spezielle Pellets, die mit den nötigen Nährstoffen versehen sind.

Mehr zum Thema

Quellen

Themen Papageien
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.