
9. Mai 2025, 14:41 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
„Man sieht alles, wenn man nur lang genug lebt.“ Das besagt eine geflügelte Redewendung, die im Fall einer Gruppe von Polizisten im US-Bundesstaat Ohio nicht treffender sein könnte: Bei einer Verkehrskontrolle fanden die Beamten einen Waschbären mit Drogen vor.
Da staunten die Polizisten nicht schlecht, als sie bei einer Verkehrskontrolle in der Stadt Springfield einen Waschbären im Auto vorfanden. An sich wäre bereits das außergewöhnlich. Doch das Tier saß nicht einfach nur auf dem Fahrersitz – es konsumierte aktiv Drogen: So erwischten die Beamten den Waschbären mit einer Meth-Pfeife im Maul. Was wie eine Geschichte aus der Zeichentrickserie „The Simpsons“ klingt, ist tatsächlich skurrile Realität. 1
„Die Dinge nahmen eine ungewöhnliche Wendung“
Der Vorfall ereignete sich, nachdem ein Polizeibeamter ein Fahrzeug festgestellt hatte, gegen dessen Halterin ein Haftbefehl und ein Führerscheinentzug vorlagen. Nach dem Bericht der zuständigen Polizeibehörde konnte die Halterin ohne nennenswerte Zwischenfälle festgenommen werden. Als einer der Polizeibeamten anschließend zum Fahrzeug der Festgenommenen zurückkehrte, traute er beim Öffnen des Wagens seinen Augen kaum. „Die Dinge nahmen eine ungewöhnliche Wendung“, heißt es dazu in der Pressemitteilung der Polizei.
Auf dem Fahrersitz saß nämlich ein Waschbär, der eine Crystal-Meth-Pfeife im Mund hatte – ohne Zweifel die wohl seltsamste Begegnung auf Patrouille. Die gläserne Methamphetaminpfeife veranlasste den Polizisten das Fahrzeug weiter zu untersuchen. Dabei entdeckte er eine große Menge Methamphetamin, etwas Crack und drei gebrauchte Meth-Pfeifen aus Glas.
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Glück im Umglück
Doch Chewy, so der Name des Waschbären, hatte wohl Glück im Unglück. Denn wie die Polizei in ihrem Bericht schrieb, sei „bei diesem Vorfall kein Waschbär verletzt“ worden. „Glücklicherweise wurde Chewy der Waschbär nicht verletzt und die zuständigen Behörden wurden benachrichtigt, um festzustellen, ob [die Fahrerin] die richtigen Papiere und Dokumente für den Besitz des Waschbären hat“.
Dennoch hat der Vorfall Konsequenzen für die 55-jährige Besitzerin des Waschbären und des Autos. Sie muss sich gleich wegen mehrerer Drogendelikte vor Gericht verantworten und wurde zudem wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss vorgeladen.2 So skurril die Geschichte des Drogen-Waschbären auch klingen mag, Chewy ist leider nicht das erste Tier, das mit Drogen – im wahrsten Sinne des Wortes – aus dem Verkehr gezogen wurde.

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Einige Tierheime testen mittlerweile Neuankömmlinge auf Drogen im Blut
So ging in den letzten Jahren die Geschichte eines Servals namens Amiry durch die Medien (PETBOOK berichtete), der ebenfalls bei einer Verkehrskontrolle aufgegriffen wurde und nachweislich Kokain im Blut hatte. Doch warum hat man den Serval überhaupt auf Drogen getestet? Dies gehört seit einigen Jahren zum Standardprotokoll einiger Tierheime in den USA. Auslöser dafür war ein Kapuzineräffchen namens Neo. Der Affe wurde von der Tierschutzbehörde beschlagnahmt, nachdem ein Tierarzt beunruhigende Videos von dem Tier gesehen hatte.
Die Aufnahmen des Affen vermittelten den Eindruck, dass mit dem Tier etwas nicht stimmte. Der Tierarzt äußerte schnell einen schlimmen Verdacht: Jemand könnte dem Kapuzineräffchen das Beruhigungsmittel Xanax oder Kokain verabreicht haben. Ein anschließender Drogentest zeigte Amphetamine im Körper des Äffchens, woraufhin die Tierärzte es entsprechend behandelten. Seitdem testen einige Tierheime alle Neuankömmlinge auf Drogen.3