Schmetterlinge gehören zum Sommer wie Freibad-Pommes und Sonnencreme. Bei vielen heimischen Arten sind zu dieser Jahreszeit die fertig entwickelten Falter aus dem Kokon geschlüpft und nun auf der Suche nach Nahrung – und nach einem Partner. Welche Schmetterlinge Sie im Sommer beobachten können, fasst PETBOOK für Sie zusammen.
Wie zahlreiche andere Insekten auch leiden Schmetterlinge unter dem Schwund ihrer Lebensräume und dem Verlust von Futterpflanzen. Viele Falter sind an bestimmte Pflanzen wie Disteln oder Brennnesseln gebunden – und wenn diese verschwinden, verschwinden auch die Schmetterlinge. Mehr als 50 Prozent aller Falterarten stehen auf der Roten Liste. Doch einige anpassungsfähige Arten lassen sich noch immer recht häufig beobachten. Welche Schmetterlinge fliegen im Sommer?
Diese Schmetterlinge fliegen im Sommer
Diese Schmetterlinge flattern im Sommer durch Gärten, über Wiesen und Felder. Sie sind an ihren unterschiedlichen Farben und Mustern zu erkennen.
1. Das Tagpfauenauge

An seinen auffälligen Augenflecken ist das Tagpfauenauge gut zu erkennen. Diese besitzt es, um Fressfeinde abwehren zu können. Nähert sich beispielsweise ein Vogel dem Tagpfauenauge, klappt es seine Flügel ruckartig auseinander, begleitet von einem zischenden Geräusch. Die augenförmigen Flecken auf den Flügeln gaukeln dem Vogel vor, dass es sich nicht um einen wehrlosen Falter, sondern um ein größeres, potenziell gefährliches Tier handelt – und er nimmt Reißaus.
2. Der Zitronenfalter

Nur die Flügel der Männchen besitzen die namensgebende, intensive gelbe Farbe. Die Weibchen sind eher weiß bis hellgrün gefärbt. Unter allen heimischen Schmetterlingen besitzen Zitronenfalter die höchste Lebensdauer – sie können bis zu einem Jahr alt werden. Zitronenfalter überwintern nicht wie viele andere Arten als Ei oder Raupe, sondern als erwachsener Schmetterling. Möglich macht dies eine Art „Frostschutzmittel“ im Körper der Tiere, das sie vor dem Erfrieren schützt.
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3. Das Taubenschwänzchen
Nanu, ist das etwa ein Kolibri? Das Taubenschwänzchen zeigt ein ähnlich wendiges, schnelles Flugverhalten wie die kleinen exotischen Vögel: Im Schwirrflug fliegt dieser heimische Falter an Futterpflanzen wie den Sommerflieder heran, um Nektar zu saugen. Die Wanderfalter können große Distanzen zurücklegen. Bis zu 3.000 Kilometer in weniger als zwei Wochen zu bewältigen, ist für Taubenschwänzchen kein Problem.
4. Der Große Kohlweißling

Bei Gärtnern und Gemüsebauern ist der Kohlweißling nicht gerade beliebt. Denn der weiße Falter legt seine kegelförmigen Eier gerne auf den namensgebenden Kohlpflanzen ab. Sobald die Raupen geschlüpft sind, machen sie sich über das Gemüse her. Typisch für diese Art sind die großen Populationsschwankungen: In manchen Jahren gibt es sehr viele Kohlweißlinge, in anderen ist dieser heimische Schmetterling kaum zu sehen.
5. Das Schachbrett

Seiner schwarz-weißen Färbung verdankt das Schachbrett seinen Namen. Am liebsten hält sich dieser Falter auf sonnigen, nicht zu feuchten Wiesen auf sowie an Waldlichtungen und Böschungen. Zu den Nahrungspflanzen der erwachsenen Schmetterlinge zählen Wildblumen wie Disteln und Wiesen-Schaumkraut. Die Raupen bevorzugen dagegen Gräser, wie zum Beispiel Rispengras. 2019 war das Schachbrett „Schmetterling des Jahres“. Dieser Titel wird von dem BUND NRW Naturschutzstiftung vergeben.
6. Der Gemeine Bläuling

Noch bis in den September hinein können Naturfreunde diesen himmelblau bis violett gefärbten Schmetterling beobachten. Allerdings hat nur die Flügeloberseite der Männchen die charakteristische blaue Farbe – die Weibchen sind deutlich unauffälliger und eher bräunlich gefärbt. Interessanterweise gibt es bei dieser Art hin und wieder sogenannte Halbseiten-Gynander, die sowohl weibliche als auch männliche Zellen in sich tragen. Sie haben dann einen blauen und einen braunen Flügel.
7. Der Kleine Fuchs

Der Kleine Fuchs wird auch Nesselfalter genannt. Denn seine Raupen ernähren sich fast ausschließlich von Brennnesseln. Der ausgewachsene Falter hingegen bevorzugt den Nektar von Disteln und Wasserdost. Insbesondere die Männchen scheinen tagsüber und bei günstiger Witterung ein territoriales Verhalten zu zeigen: Sie vertreiben andere Falter sowie größere Insekten aus „ihrem“ Gebiet.
Quellen
- Lpv-rosenheim.de, „Schmetterlinge – den Sommer schwebend erleben – unser Augustportrait“ (aufgerufen am 24.7.2023)
- Deutschewildtierstiftung.de, „Schmetterling“ (aufgerufen am 24.7.2023)
- Oekoleo.de, „Schmetterlinge im Sommer: Was flattert da?“ (aufgerufen am 24.7.2023)