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Haustiere, Igel, Amphibien, ...

Gefahr für Tiere – Mähroboter nur mit Bedacht einsetzen

Mähroboter rollt im Garten auf einen Hund zu
Mähroboter sind nicht nur schädlich für Wildtiere, sondern können auch Haustieren gefährlich werden Foto: Getty Images / ojos de hojalata
Louisa Stoeffler
Redakteurin

10. Juni 2025, 6:40 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Mähroboter können Igel, Amphibien oder Reptilien schwer verletzen oder sogar töten. Die Tierschutzstiftung Vier Pfoten gibt Hinweise, wie sich das verhindern lässt – ganz verzichten muss man auf die Geräte nicht.

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Was für den Menschen nach praktischer Gartenhilfe klingt, kann für Tiere zur tödlichen Falle werden. Besonders nachts drohen Igeln, Amphibien und sogar Haustieren schwere Verletzungen durch Mähroboter – doch es gibt einfache Lösungen, die Gartenpflege tierfreundlich machen. Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und Wildtierexpertin von Vier Pfoten, warnt eindringlich vor den oft unterschätzten Risiken. Besonders der Einsatz von Mährobotern in der Nacht kann für viele bedrohte Kleintiere lebensgefährlich sein. Die Lösung, um Unfälle – auch mit Haustieren – zu vermeiden, ist einfach, aber erfordert Achtsamkeit.

Gefahr für Wildtiere – Mähroboter nie unterschätzen

Wenn Mähroboter über den Rasen rollen, scheinen sie auf den ersten Blick wie besonders praktische Helfer. Doch sie können zur tödlichen Gefahr werden. „Mähroboter wirken harmlos, doch sie können bei Wildtieren schwerwiegende Verletzungen verursachen. Gerade Igel sind besonders gefährdet, denn sie fliehen bei Gefahr nicht, sondern rollen sich instinktiv zusammen. Dadurch werden sie vom Roboter nicht erkannt und geraten direkt in die Messer“, warnt Eva Lindenschmidt, Wildtierexpertin der Vier Pfoten Wildtierstation Tierart.

Viele Igel überleben dann die Kollision mit dem Mähroboter nicht, oder müssen schwer verletzt von Tierschützern wie Lindenschmidt versorgt werden. „Junge Wildtiere wie Amphibien oder Reptilien geraten schnell in Gefahr, wenn sie sich im hohen Gras verstecken“, ergänzt sie.

Doch damit nicht genug, denn: „Auch Haustiere wie Katzen oder kleine Hunde sind gefährdet. Daher gilt: Lassen Sie Tiere niemals unbeaufsichtigt im Garten, während der Roboter läuft.“

So schützt man alle Tiere vor dem Mähroboter

Wer auf den Komfort eines Mähroboters nicht verzichten möchte, sollte ihn verantwortungsvoll einsetzen. Laut Vier Pfoten lassen sich Unfälle mit einfachen Maßnahmen verhindern:

  • Mähroboter nur tagsüber und unter Aufsicht betreiben
  • Rasenfläche vor dem Einsatz gründlich auf Tiere absuchen, gerade in der Dämmerung oder bei feuchtem Wetter
  • Haustiere während des Mähens im Haus behalten

Diese Hinweise helfen nicht nur dabei, Unfälle zu vermeiden, sondern fördern auch das Bewusstsein für den respektvollen Umgang mit der Tierwelt im eigenen Garten.

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Mehr Vielfalt statt Dauer-Kurzrasen

Neben der akuten Verletzungsgefahr weist Vier Pfoten auch noch auf einen weiteren negativen Effekt von Mährobotern hin: Ein stets kurz gehaltener Rasen reduziert die Artenvielfalt im Garten erheblich. Denn er bietet zahlreichen Insekten weder ausreichend Schutz noch Nahrung. „Doch in einem gesunden Garten ist Artenvielfalt wichtig. Spinnen, Käfer oder Schnecken sind beispielsweise eine wichtige Nahrungsgrundlage für Vögel, Igel oder Frösche“, erläutert die Expertin. „Wenn wir ihnen den Lebensraum nehmen, verschwindet auch die Vielfalt in unseren Gärten.“

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Denn es braucht nicht viel, um für bedrohte Arten etwas im eigenen Garten zu tun und ihn für Tiere attraktiv zu gestalten. Statt einem komplett raspelkurzem Rasen empfiehlt die Diplom-Biologin: „Eine kleine, ungemähte Fläche im Garten ist ein echtes Paradies für Insekten. Dort finden sie Nahrung und Schutz, und gleichzeitig profitieren auch andere Tiere davon, die sich von diesen Insekten ernähren. Ein Garten kann viel mehr sein als nur ein gepflegter Rasen.“

Statt die gesamte Fläche regelmäßig zu mähen, rät Vier Pfoten dazu, bewusst einzelne Bereiche wachsen zu lassen. Schon kleine Ecken, ein Laubhaufen oder eine Blumenwiese schaffen vielfältige Strukturen, die von Tieren sofort angenommen werden. Dazu zählen nicht nur Igel, sondern auch Hummeln und andere Bestäuber, die aufgrund von immer mehr versiegelten Flächen nicht mehr genug Nahrung finden. Das sorgt auch für eine reichere Ernte von angebautem Gemüse und Obst.

Mit wenigen einfachen Maßnahmen lässt sich der Garten also so gestalten, dass er nicht nur schön aussieht, sondern auch einen echten Beitrag zum Schutz unserer heimischen Tiere leistet. In einem Stück Totholz beispielsweise kann ein ganzes Ökosystem entstehen, von dem wiederum viele heimische Vögel profitieren. Durch Laub und Totholz entsteht außerdem ein wertvoller Rückzugsort für viele heimische Tierarten – ein einfacher Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt im eigenen Garten.

Mit Material der dpa

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