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Report über den Heimtiermarkt

So viele Tiere lebten 2023 in Deutschlands Haushalten

Weiße Katze sitzt auf ihrer Besitzerin, die auf der Couch liegt
Katzen waren auch im Jahr 2023 erneut die beliebtesten Haustiere in Deutschland Foto: Getty Images/Westend61
Louisa Stoeffler
Redakteurin

16.04.2024, 13:22 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Trend zum Haustier ist in Deutschland nach wie vor ungebrochen. Viele Millionen von ihnen stromerten durch die Haushalter der Republik – doch auch die Kosten für die Haltung stiegen weiter an. Der Heimtierreport 2023 im Überblick.

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Jährlich geben der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e. V. (ZZF) und der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) den großen Report über den Heimtiermarkt für Deutschland heraus. Aus den Daten der repräsentativen Umfrage zeigt sich, welche Tiere die beliebtesten sind und wie viel mehr man 2023 für ihre Haltung ausgeben musste. PETBOOK fasst weitere spannende Daten aus dem Heimtiermarkt für das Jahr 2023 zusammen.

34,3 Millionen Haustiere leben in Deutschlands Haushalten

In Deutschland schätzt man nach wie vor das Leben mit tierischen Mitbewohnern, wie der Report über den Heimtiermarkt 2023 ergab. Das hat sich laut dem ZZF und IVH anhand ihrer Daten erneut bestätigt: 2023 lebten 34,3 Millionen Hunde, Katzen, Kleintiere und Ziervögel in den bundesdeutschen Haushalten. Die Zahl blieb im Vergleich zum Vorjahr recht konstant. Für 2022 gab der Heimtierreport eine Zahl von 34,4 Millionen Haustieren an (PETBOOK berichtete).

Hinzu kamen zahlreiche Tiere in Terrarien und Zierfische in Aquarien und Gartenteichen. Insgesamt gibt es laut den Daten der Verbände in 45 Prozent aller Haushalte mindestens ein Heimtier. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Erhebung, die das Marktforschungsinstitut Skopos für den Industrieverband Heimtierbedarf e. V. (IVH) und den Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e. V. (ZZF) bei 5000 Haushalten durchgeführt hat.1

Katzen bleiben laut Heimtiermarkt-Report 2023 die beliebtesten tierischen Mitbewohner

Die Katze ist nach wie vor Deutschlands Haustier Nummer 1: Insgesamt lebten laut IVH und ZZF im Jahr 2023 15,7 Millionen von ihnen in deutschen Haushalten. Das bedeutet, dass in jedem vierten Haushalt (25 Prozent) mindestens eine Katze zu Hause ist. In 42 Prozent der Katzen-Haushalte gab es sogar zwei oder mehr. 2022 waren es noch 15,2 Millionen Katzen, ihre Zahl steigt also weiter an. Sie bleibt jedoch hinter dem Rekordwert von 16,4 Millionen im Jahr 2021, wie PETBOOK ebenfalls berichtete.

Ebenfalls beliebt sind laut den Daten des Heimtiermarkts 2023 Hunde: Von ihnen lebten 10,5 Millionen in 21 Prozent der Haushalte. 43 Prozent der Hunde sind laut der Umfrage Mischlinge. Auch diese Zahl ist im Vergleich zu den Vorjahren stabil geblieben. 2022 lebten 10,6 Millionen Hunde in Deutschland, 2021 waren es 10,3 Millionen.

In weiteren fünf Prozent der Haushalte lebten laut dem Heimtierreport 2023 4,6 Millionen Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamstern und Mäusen. Die Zahl der Ziervögel, wie Sittiche, Kanarienvögel und Kleinpapageien betrug im Jahr 2023 3,5 Millionen in drei Prozent der Haushalte. In derselben Zeit gab es 2,2 Millionen Aquarien in vier Prozent und 1,3 Millionen Gartenteiche mit Zierfischen in drei Prozent der Haushalte sowie 1,2 Millionen Terrarien in zwei Prozent der Haushalte.

Zahl der Tiere laut Heimtiermarkt-Report 2023 „auf hohem Niveau stabil“

„Hund, Katze und Co. können das Leben ‚ihrer‘ Menschen sehr bereichern“, sagt Norbert Holthenrich, Präsident des ZZF, zu den Ergebnissen der Umfrage. Voraussetzung sei, dass sie sich wohlfühlten und ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten würden. „Umso mehr freut es uns, dass die Gesamtzahl der Heimtiere, die in Haushalten in Deutschland gehalten werden, über die vergangenen Jahre auf hohem Niveau weiterhin stabil ist.“

Heimtiere sind darüber hinaus besonders bei Familien beliebt. In 67 Prozent aller Haushalte mit Kindern lebte 2023 ein tierischer Mitbewohner. Darüber hinaus sind auch in vielen Singlehaushalten Heimtiere anzutreffen: 33 Prozent aller Alleinstehenden hatten 2023 ein Heimtier. Zudem wurden 2023 laut Erhebung der Marktforscher in 14 Prozent aller Haushalte mindestens zwei Heimtierarten gehalten.

Über 60-Jährige nach wie vor begeisterte Tierhalter

Die meisten Heimtiere in Deutschland lebten in Mehrpersonenhaushalten. So liegt der Anteil von Zweipersonenhaushalten bei 35 Prozent, der Anteil von Haushalten mit drei Personen und mehr bei 36 Prozent. Weiterhin leben 29 Prozent der Heimtierhalter in Einpersonenhaushalten.

Auch die Altersstruktur von Heimtierhaltern hat sich über die letzten Jahre kaum geändert. So befanden sich laut den Daten des Heimtierreports 2023 weiterhin viele Tierfreunde in ihrer Lebensmitte:

  • Der Anteil der Tierhalter bis 29 Jahre betrug 16 Prozent.
  • 19 Prozent waren 30 bis 39 Jahre alt,
  • 18 Prozent zählten zur Altersklasse 40 bis 49 Jahre und
  • 22 Prozent zu den 50- bis 59-Jährigen.
  • Mit 25 Prozent bildeten die über 60-jährigen Tierhalter weiterhin die größte Gruppe.

Kosten für Futter und Zubehör steigen weiter

Tierhalter sahen sich auch 2023 mit steigenden Kosten für ihre Haustiere konfrontiert. Während der Gesamtumsatz der Heimtierbranche 2022 noch 5,126 Milliarden Euro betrug, verzeichnete der stationäre Fach- und Lebensmitteleinzelhandel nun einen Gesamtumsatz von 5,616 Milliarden Euro im Jahr 2023.

Während Halter also bereits 2022 im Vergleich zum Vorjahr circa 1,1 Milliarden Euro mehr für Futter ausgeben mussten, stiegen die Kosten nochmals um eine weitere halbe Milliarde im Jahr 2023. Dies ist erneut ein Umsatzplus von 9,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Dabei beliefen sich die Umsätze für Fertignahrung auf 4,495 Milliarden Euro. Bedarfsartikel und Zubehör kamen auf 1,121 Milliarden Euro. Dazu addierten sich 1,316 Milliarden Euro aus dem Online-Handel sowie 161 Millionen Euro für Wildvogelfutter. Der Gesamtumsatz der deutschen Heimtierbranche im Jahr 2023 lag somit bei rund 7,1 Milliarden Euro – ein neuer Rekordwert.2

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„Umsatzanstieg spiegelt vor allem die gestiegenen Kosten wider“

Im Bereich Heimtierfutter stiegen also die Umsätze in fast allen Heimtiersegmenten. „Die Gründe hierfür sind zum Teil sicherlich auch auf eine erhöhte Nachfrage zurückzuführen“, so der IVH-Vorsitzende Georg Müller. „Der Umsatzanstieg spiegelt aber vor allem die gestiegenen Kosten der Unternehmen für Energie, Rohstoffe, Verpackung und Transport wider“, so Müller weiter.

„Trotz der Inflation fragten Tierhalter insbesondere im Fachhandel nach Premiumprodukten, um ihre Tiere zu ernähren und zu pflegen“, sagt Norbert Holthenrich. „Einige Tierhalter nahmen Rabattaktionen oder Abonnements in Anspruch, um trotz gestiegener Preise eine hochwertige Versorgung ihrer Heimtiere sicherzustellen.“ Im Bereich des Zubehörs und der Bedarfsartikel seien in Tiersegmenten wie der Aquaristik oder im Bereich Hund Anschaffungen zurückgestellt worden. „Angesichts des nachhaltigen Interesses an der Heimtierhaltung gehen wir jedoch davon aus, dass dies nur eine Momentaufnahme ist“, so Holthenrich weiter. 

Insgesamt habe sich der Heimtiermarkt im Jahr 2023 sehr gut behauptet, schlussfolgern Müller vom IVH und Holthenrich vom ZZF aus den Wirtschaftsdaten – und das trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen mit hohen Energiepreisen und deutlicher Inflation. Die Branchenvertreter blicken zuversichtlich auf die kommenden Jahre, zumal Heimtiere für die Deutschen weiterhin einen hohen Stellenwert haben.

Quellen

  1. ZZF.de, „Der Deutsche Heimtiermarkt 2023“ (aufgerufen am 16.04.2024) ↩︎
  2. Der Deutsche Heimtiermarkt 2023, PDF. (aufgerufen am 16.04.2024) ↩︎
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