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Tierische Erkennungsmerkmale

Haben Tiere so etwas wie Fingerabdrücke?

Ein Mensch gibt einem Schimpansen ein Stück Melone
Ob der Schimpanse auf der Melone wohl genauso Fingerabdrücke hinterlässt, wie der Mensch? Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

19.05.2023, 06:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Fingerabdrücke machen Menschen individuell, aber wie sieht es eigentlich bei Tieren aus? Was darüber bekannt ist.

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Handys entsperren, Türen öffnen, Verbrecher überführen: Vieles ist möglich dank des menschlichen Fingerabdrucks. Genau genommen handelt es sich bei unserem Fingerabdruck um einen Abdruck der Papillarleisten. So heißen die geschwungenen Linien auf der Unterseite der Fingerkuppen. Diese bilden ein facettenreiches Muster aus Bögen, Schleifen, Wirbeln und Verästelungen. Doch wie sieht es eigentlich in der Tierwelt aus: Haben auch Tiere Fingerabdrücke?

Wir Menschen betonen gerne, wodurch wir uns von unseren tierischen Mitgeschöpfen unterscheiden – etwa durch die Entwicklung einer detailreichen Kommunikation und das Handeln nach ethischen und moralischen Prinzipien. Doch immer wieder zeigen wissenschaftliche Studien, dass wir unseren nächsten Verwandten im Tierreich, den Menschenaffen, ähnlicher sind als gedacht. Wie sieht es mit Fingerabdrücken aus: Verfügen Tiere, insbesondere Primaten wie Schimpansen, über dieses Merkmal?

Wie viele Menschen haben den gleichen Fingerabdruck?

Der menschliche Fingerabdruck ist einzigartig. Laut Wissenschaftlern liegt die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Menschen denselben Fingerabdruck haben, bei 1 zu 64 Milliarden. Bisher sind keine Fälle von Menschen mit identischen Fingerabdrücken bekannt. Selbst bei eineiigen Zwillingen weisen die feinen Rillen an den Fingerkuppen leichte Unterschiede auf – und das, obwohl sie einander ansonsten bis aufs Haar gleichen.

Der Grund dafür liegt in der Entstehung des Fingerabdrucks im Mutterleib. Dieser entwickelt sich während der achten und zwölften Schwangerschaftswoche, wenn die Finger ausgebildet werden. Zwar werden die groben Strukturen des Fingerabdrucks vererbt, doch zufällige Faktoren wie etwa die Bewegungen des Embryos lassen individuelle Abweichungen auf der geriffelten Hautoberfläche entstehen. Doch gilt das auch für Tiere? Haben sie ebenfalls einzigartige Fingerabdrücke?

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Haben Affen Fingerabdrücke?

Neben dem Menschen besitzen auch Menschenaffen wie Gorillas und Schimpansen unverwechselbare Fingerabdrücke. Die Haut ihrer Fingerkuppen sowie der Fußunterseiten ist ebenfalls individuell geriffelt. Entstanden sind die Papillarleisten im Laufe der Evolution, als unsere Vorfahren ihre Behaarung an den Händen und Füßen verloren und dort feste Ballen entwickelten. Der Sinn dahinter: Durch die feinen Linien auf der Oberhaut wird beim Griff an eine glatte Oberfläche die Reibung erhöht, was ein sicheres Zupacken ermöglicht. Übrigens: Der Fingerabdruck bleibt bei Menschen und Affen ein Leben lang gleich, sofern dieser nicht durch eine Narbe o. ä. verändert wird.

Doch es gibt noch ein weiteres Tier, das einen einzigartigen Fingerabdruck besitzt: der Koala. Auch er weist die sogenannten Papillarleisten auf, die sich zum individuellen Fingerabdruck zusammensetzen. Kurios daran: Die Fingerabdrücke des australischen Beuteltiers sind dem menschlichen so ähnlich, dass sich die beiden Abdrücke selbst unter dem Mikroskop kaum voneinander unterscheiden lassen.

Nasenabdruck beim Hund

Hunde haben war keine Finger und damit auch keine Fingerabdrücke. Doch auch unsere Haustiere sind durch ein einzigartiges Merkmal zweifelsfrei identifizierbar – durch ihren Nasenabdruck. Denn die Hundenase weist eine Vielzahl unterschiedlicher Linien und Muster auf, die sich zu einem unverwechselbaren Nasenabdruck zusammensetzen.

Diese Tatsache macht sich ein koreanisches Start-up zunutze. Bei der App „Petnow“ können Hundebesitzer ihre Lieblinge mit deren Nasenabdrücken registrieren. Und so funktioniert’s: Mit der Handykamera scannt man die Hundenase. Die biometrischen Daten werden dann zusammen mit den Kontaktangaben des Besitzers abgespeichert. Sollte der Hund einmal ausbüxen, kann er aufgrund der hinterlegten Informationen identifiziert und seinem Herrchen oder Frauchen zurückgebracht werden. Die Macher versprechen dabei eine Trefferquote von 98,97 Prozent.

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Quellen

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