
16. Juli 2025, 17:16 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ob leere Futterverpackungen, zerkaute Spielzeuge oder alte Medikamente – wer ein Haustier hält, produziert zwangsläufig auch eine Vielzahl unterschiedlicher Abfälle. Doch wohin gehört was? Die Antwort ist nicht immer intuitiv, aber klar geregelt. PETBOOK gibt einen Überblick.
Neben den bekannten Regeln für Verpackungen und Streu sollten Haustierhalter auch bei Kotbeuteln oder Medikamentenresten ganz genau hinschauen. Hilfreiche Hinweise für die fachgerechte Entsorgung geben dabei Initiativen wie „Mülltrennung wirkt“ und die Webseiten der örtlichen Entsorgungsunternehmen. Denn Vorsicht: Je nachdem, wo man wohnt, kann es kommunale Unterschiede geben, was die Entsorgung von Haustier-Abfall angeht.
Futterverpackungen gehören in den Gelben Sack
Verpackungen von Futter, Pflegeprodukten und Reinigungsmitteln aus Kunststoff, Aluminium oder Verbundmaterialien gehören – wenn sie nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas bestehen – in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne. Dazu zählen unter anderem:
- Konservendosen, Aluminiumschalen und Standbodenbeutel für Tiernahrung
- Kunststoffverpackungen von Leckerlis oder Kauknochen
- Verpackungen aus mehreren Materialien, z. B. beschichtete Streutüten
- Leere Flaschen und Tuben von Shampoos oder Zahnpasten
- Reinigungs- und Hygienesprays für Käfige oder Katzentoiletten
Wichtig ist dabei: Die Verpackungen müssen vollständig entleert sein – das gilt auch für Spraydosen. Schraubverschlüsse und Deckel sind separat zu entsorgen, gehören jedoch ebenfalls in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack.
Papier und Glas separat entsorgen
Papierverpackungen und Kartons wandern in das Altpapier. Glasverpackungen wie Fläschchen für Pflegeöle oder Vitaminpräparate gehören in den jeweils farblich passenden Glascontainer – Weiß, Grün oder Braun.
Spielzeug und Zubehör: Was in den Restmüll kommt
Kleinere Gegenstände wie zerkaute Spielzeuge, Hundeleinen oder Spielbälle aus Holz oder Kunststoff gehören in den Restmüll. Größere Teile wie Kratzbäume oder Katzentoiletten werden in der Regel über den Sperrmüll entsorgt.
Gegenstände aus Metall – etwa Fressnäpfe oder Transportkäfige – können meist am Wertstoffhof abgegeben werden. Kleine Metall- oder Kunststoffteile dürfen in vielen Kommunen auch in die Wertstofftonne, sofern diese vorhanden ist.
Streu, Federn und Haare: Restmüll oder Biotonne?
Gebrauchte Streu von Katzen oder Kleintieren muss in den Restmüll – ebenso Einweghandschuhe, die beim Reinigen von Toiletten oder Käfigen verwendet wurden.
Bei Naturstreu gilt: Je nach kommunaler Regelung ist biologisch abbaubare Streu aus Naturmaterialien für die Biotonne zugelassen. Das gilt auch für Tierhaare und Federn – eine Rückfrage beim örtlichen Entsorger schafft hier Klarheit. Manchmal findet man auch die Info, dass Katzenkot in der Toilette entsorgt werden darf. Das kann unter Umständen aber gefährlich werden. Denn Katzenkot kann einen Wurm-Parasiten enthalten, der bei der Wasserklärung nicht getötet wird.1
Vogel- und Kleintierstreu oft biotauglich
Einstreu von nicht fleischfressenden Kleinsäugern wie Meerschweinchen, Hamstern oder Kaninchen sowie von Vögeln darf in vielen Kommunen über die Biotonne entsorgt werden – vorausgesetzt, es handelt sich um unbehandelte Naturmaterialien ohne chemische Zusätze. 2
Hundekotbeutel: Restmüll – auch bei kompostierbaren Varianten
Hundekotbeutel – auch kompostierbare – gehören ausschließlich in den Restmüll. Nur dort werden die enthaltenen Krankheitserreger durch Verbrennung zuverlässig zerstört. Öffentliche Mülleimer, etwa entlang von Gassistrecken, sind ebenfalls geeignete Entsorgungsorte – sie werden wie der Restmüll behandelt. 3
Tierarzneimittel und Verbandmaterial: Umweltgerecht entsorgen
Alte oder ungenutzte Tiermedikamente gehören nicht in die Toilette oder den Ausguss – das würde die Umwelt unnötig belasten. Laut Umweltbundesamt werden bei der Verabreichung von Tierarzneien 40 bis 90 Prozent der Wirkstoffe wieder ausgeschieden und können über Gülle in Böden und Gewässer gelangen. Daher gilt: Die Entsorgung erfolgt über Sammelstellen, Tierarztpraxen oder über den Restmüll – sofern dieser über Hochtemperaturverbrennung erfolgt. Dabei werden die Wirkstoffe vollständig zerstört. 4
Die jeweilige Packungsbeilage enthält Hinweise zur ordnungsgemäßen Entsorgung – diese sollten unbedingt beachtet werden. Mehr zur Entsorgung von Tiermedikamenten haben wir in diesem PETBOOK-Artikel für Sie zusammengestellt.

Warum mineralische Katzenstreu ein echtes Umweltproblem ist
Fazit: Für jeden Tierabfall gibt es klare Regeln
Von Futterverpackung über Streu bis zu Tiermedikamenten: Die Entsorgung von Haustier-Abfall ist im Detail geregelt – und sie hat oft auch ökologische Relevanz. Wer korrekt trennt, schützt die Umwelt und unterstützt ein funktionierendes Abfallrecyclingsystem. Bei Unsicherheiten helfen örtliche Entsorger oder Hinweise auf der Verpackung weiter.
Mit Material der dpa