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In Deutschland

Beliebte Katzenfuttermarke schrumpft Portion und hebt Preise an

Eine graue Katze schaut hungrig in ihren Napf
Huch, da ist doch etwas anders? Ein bekannter Futtermittelhersteller hat die Packungsgröße beim Katzenfutter verändert. Foto: Getty Images
Louisa Stoeffler
Redakteurin

29.03.2023, 13:34 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

In Großbritannien hat man nicht nur noch immer mit den Folgen des Brexits zu kämpfen, sondern auch mit einer hohen Inflation. Besonders ein verkleinertes Produkt von einem bekannten Futtermittelhersteller sorgte bei den Kunden und Katzenhaltern zuletzt für Unmut. Ist auch Deutschland betroffen?

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Es gibt wenig, das für Katzenhalter problematischer ist als eine Änderung der Rezeptur oder eine Nährstoffanpassung im Katzenfutter. Das zuvor innig geliebte Nassfutter wird plötzlich nur noch mit verächtlichen Blicken bedacht. Das Tier wird nicht mehr satt und lässt alle Familienmitglieder seinen Unmut spüren. In Großbritannien gab es nun nicht nur die gefürchtete Rezepturanpassung eines beliebten Futtermittels – auch die Portionsgröße wurde verkleinert. Kunden teilten ihren Unmut in den sozialen Medien mit. Doch ist die Marke auch in Deutschland den Schritt zur kleineren Portionsgröße gegangen? PETBOOK hat bei Mars Petcare Deutschland, dem Hersteller von Whiskas, nachgefragt und eine eindeutige Antwort zur Packungsgröße des Produkts bekommen.

Shrinkflation bei Produkten – das steckt dahinter

Zunächst berichtete die britische Zeitung „The Guardian“ über den Unmut der Katzenhalter. Der Preis für Whiskas sei im letzten Jahr um ein Pfund gestiegen (Umrechnungskurs Stand 28.03.2023 1,14 Euro). Damit habe sich der Preis seit 2021 um 40 Prozent gesteigert. Und zusätzlich sei auch noch die Packungsgröße von 100 g pro Beutel oder Schälchen auf 85 g geschrumpft. Kunden müssten mittlerweile also 4,50 Pfund (Umrechnungskurs Stand 28.03.2023 5,11 Euro) für den 12er-Pack Whiskas bezahlen.

Viele Unternehmen greifen in einer Zeit der hohen Inflation auf die Taktik der sogenannten Shrinkflation zurück. Anstatt die Preise anzuheben, verkleinern Hersteller eher die Packungsgrößen. So fällt dem Verbraucher die Preiserhöhung zumindest im ersten Moment weniger schnell auf. In Deutschland werden die sogenannten „Mogelpackungen“ von der Verbraucherzentrale Hamburg zur Wahl gestellt und gekürt. 2022 ging der Preis für die „Mogelpackung des Jahres“ zum Beispiel an das Streichfett Rama. Dieses Produkt enthält für denselben Preis nun 100 Gramm weniger Inhalt.

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Unmut über neue Rezeptur und Whiskas-Packungsgröße

Der Unmut der Whiskas-Käufer entlud sich vor allem auf der Facebook-Seite des Unternehmens, auf der das Produkt mit den Worten „Neuer Look, neue Rezepte, mehr Vielfalt und mehr Nachhaltigkeit“ zu sehen war. Bei den Nutzern kam die Ankündigung jedoch weniger gut an. Ein Nutzer schrieb: „Ich bin zur Eigenmarke von Tesco gewechselt, nachdem Whiskas seine Kunden abgezockt hat!“ Das Unternehmen solle sich schämen, seine Kunden zu betrügen, indem man die Preise erhöhe und das Produkt reduziere. Der Nutzer wetterte weiter: „Besonders in einer Lebenskostenkrise, in der einige die herzzerreißende Entscheidung treffen müssen, sich ihre Haustiere tatsächlich leisten zu können!“

Andere berichteten darüber, dass ihre Katzen die neue Whiskas-Rezeptur nicht mochten oder nicht mehr satt wurden. Eine Nutzerin klagte, sie müsse nun einen weiteren Beutel anbrechen, um ihre Tiere zu versorgen. Eine weitere Nutzerin schrieb: „Bei Snacks für Menschen ist eine Preisreduzierung wahrscheinlich in Ordnung, aber es ist einfach nicht fair gegenüber den Katzen, feste Mahlzeiten zu reduzieren.“

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Ist die Whiskas-Packungsgröße auch in Deutschland kleiner geworden?

PETBOOK hat bei Mars Petcare, dem Hersteller von Whiskas in Deutschland, nachgefragt, ob die Packungsgrößen sich auch in Deutschland geändert haben. „Wir haben unsere Marke WHISKAS zu Beginn des Jahres umfassend modernisiert und im Zuge dessen auch in die Qualität bzw. Rezepturen unseres Portionsbeutel-Portfolios investiert.“ Die Produkte enthielten 100 % hochwertige Zutaten. Das hieße unter anderem, dass die Häppchen im Produkt tierische Proteine mit einer hohen biologischen Wertigkeit enthielten.

Auch seien die Struktur und Textur der Häppchen optimiert worden und seien speziell auf die Bedürfnisse von Katzen in verschiedenen Altersstufen zugeschnitten. „Unsere Tests zeigen, dass die neuen Rezepturen den Geschmack von deutlich mehr Katzen treffen als zuvor“, so Mars Petcare zu PETBOOK.

Auch die Füllmenge der Portionsbeutel sei im Rahmen der Anpassungen auf die etablierte Menge von 85 g vereinheitlicht worden. Dies sei bereits zuvor bei einem Teil des Produktportfolios der Fall gewesen, der ausschließlich mit einer Füllmenge von 85 g erhältlich sei. „Basierend auf unserer Forschung wissen wir, dass viele Katzen überfüttert sind und 85 Gramm eine bessere Portionierung ermöglichen“, so Mars Petcare gegenüber PETBOOK abschließend.

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